Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Freitag, 25. November 2011

Von schimmelnder Kleidung

Heute morgen habe in meinen Kleiderschrank geguckt und gemerkt, dass meine Jeans einfach durchgeschimmelt ist, genau wie mein Unterhemd was dort liegt. Aber auch mein durchgeschwiztes T-shirt, welches ich in die Ecke geschmissen hatte ist geschimmelt. Dumm gelaufen. Ich werde wohl in Zukunft ein bisschen aufpassen müssen wo ich miene Kleidung lagere. Aber ich hoffe das es jetzt, wenn der Regen wieder aufhört die Luftfeuchtigkeit auch geringer wird.


Jetzt werde ich wohl noch einmal nach Marakwereke Second-Klamotten kaufen. Dann werde ich wieder an folgenden Artikel denken:

http://www.zeit.de/2011/45/NDR-Reportage-Altkleider-Luege

Wenn der Link nicht mehr zur passenden Seite weiterleitet bitte hier ienen post stzten damit ich ihn entfernen kann

Krankenhaus

Am Montag hatten wir in unserem Museum eine riesen Tour, also erst Essen, dann Museum und Flechtworkshop und danach noch ein Batikworkshop. Für das Essen habe ich Hühnchen frittiert. Leider war eins davon , welches ich abbekommen hab, nicht ganz gar. Dumm gelaufen. hab es halt nicht gegessen, aber gemerkt hab ich es erst als ich reingebissen hab. Dann haben wir die Führung gemacht alles gut so weit.

Am nachmittag kamen noch 2 Studentinnen vorbei und ich hab noch eine Tour gemacht und die anderen sind schon nach Hause gefahren. Ich war schon ziemlich fertig und hatte eigtl gar keine Lust das zu machen. Nun ja die Pflicht ruft. Dann bin ich nach Hasue gefahren und dort sofort ins Bett gefallen und gegen Mitternacht mit üblen Bauchschmerzen aufgewacht und lag ein paar Stunden Wach bis mich der Schlaf doch wieder übermannt hat.
Ab jetzt geht ein lustiger tag los. Ich bin gerade dabei Lennart eine Sms zu schreiben, dass es mir nicht so gut geht und ich zu Hause bleiben möchte. Leider war ich zu spät, denn auch er hat mir gerade eine Sms geschrieben mit "Du kannst schon mal Said vorwarnen: Ich bin irgendwie krank und kann nicht mitkommen. Wir reden gleich wenn ihr kommt. Dir gehts aber gut oder?" TILT!

Das ist doch mal ein guter Zeitpunkt um krank zu werden. Es kommen einmal im Jahr so 80 Schüler verteilt auf vier Tage aus Dar es Salaam um so ne Tour zu machen und wir beide werden krank.  Einer von uns muss nach Pete fahren, weil sonst die Tour ins Wasser fällt. Da es mir nicht ganz so dreckig geht, sage ich, dass ich dort hinfahre. Das war ein Fehler. Wir fahren los und bei jedem Schlagloch, hubbel oder Unebenheit gibt es ein kleines Feuerwerk in meinem Bauch, welches den Nachteil hat, dass mir richtig schlecht wir. Zum Glück sitze  ich am Fenster fals irgendwas wieder herauskommen sollte. Kam aber nicht.
So weit so gut. In Pete haben wir dann angefangen die Sachen aufzubauen. Ich bewege mich langsam und merke, dass mir die Kräfte schwinden. Als ich den Said und Khadija im Auto schon erklärt habe , dass ich auch krank bin wie Lennert, haben sie wie immer wenn irgendwas schlimmes einer Person gesagt : Pole sana. Diese beiden Wörter in Verbindung hören sich einfach richtig witzig an und der Tonfall ist nicht mit Mitleid erfüllt. Mit anderen Worten nicht sehr aufbauen.
Später als fast alles fertig war, hab ich mich dort ins Bett gelegt und heftige Fieberschübe bekommen. Leider hatte ich Fieberthermometer aber die 39-40° C würde ich schon schätzen. Nun ja jetzt lag ich da so im Bett und fast alles ist an mir vorbei gegangen. Ich habe nicht gemerk wie die Besucher gekommen sind und habe nur manchmal gemerk wie Leute ins Zimmer kamen. Als die Tour anfing und wurde ich geweckt und gefragt ob ich denn in der Lage wär die Tour zu machen. Manchmal hab ich das Gefühl die können Körperreaktionen nicht richtig deuten. Es waren über 30° C und ich lag Schweiß gebadetet im Bett unter einer Decke, weil mir kalt war. Und die Fragen mich ob ich nicht die Museumstour leiten möchte. Ich lehnte dankend ab und schlief weiter bis wir zurück in die Stadt fuhren. Immer wenn ein Fieberschub mal wieder richtig stark war, bin ich aufgewacht. Die Rückfahrt war genau so schlimm wie die hinfahrt oder noch schlimmer. Am tag hatte ich eigtl keine Bauchschmerzen mehr. Aber es wäre ja zu schön wenn sie so einfach verschwunden wären. Sie kamen auf der Rückfahrt mit tobenden Jubel zurück und der eine Bauchschmerz hatte gefühlt noch Freunde mitgebracht. Gegen mittag hab ich Lennart noch mal per Sms gefragt, was denn die Symptome von Malaria sind. Er antwortet nur Fieberschuebe, Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Alle drei Symptome hatte ich. Na Super der erste Zanzibari, der Malaria bekommt, obwohl mensch doch sagt, dass hier das Risiko gering sei.

Alles halb so schlimm, also sind wir erst die Sachen wegbringen gefahren, haben Lennart eingesammelt und sind ins Krankenhaus gefahren. Der Ablauf dort war sehr sehr ungewöhnlich, besonders wenn mensch ein verwöhnter Privatpatient ist. Also erst an die Rezeption und ein Malariatest bestellen. Mir wird auf einmal richtig kalt. Bei normalen umständen hätte ich gesagt es ist angenehm warm, aber es war schweinekalt. Ich bekam auf dem ganzen Körper Gänsehaut, fing an zu bibbern und meine Zähne klapperten. Da soll mensch noch mal sagen, dass es hier immer warm ist und mensch hier nicht frieren kann. Nach dem Anzeichen von Schüttelfrost, waren Lennart und ich uns sicher, dass ich Malaria hatte. Ach ja zu Lennart, der hatte die gleichen Symptome nur in abgeschwächter Form. Zurück zur Rezeption. Die Kosten mussten wir sofort bezahlen. Behandlung ohne Bezahlung oder nachher bezahlen, wo kommen wir denn dahin. Mensch könnte dort vor der Rezeption zusammenbrechen, in Ohnmacht fallen, aber wenn du das Geld für die Behandlung nicht hast, keine Chance behandelt zu werden. Nach der Bezahlung stellen sie die eine Quittung aus und schicken dich zum Labor. Als die Tür dort aufging war ich einfach mal asig, richtig asig, so wie es hier öfter mal zugeht, einfach reingehen ohne zu gucken ob jemand schon wartet oder auch jemand anderes rein will. Das hab ich hier schon gelernt, dass mensch hier nichts geschenkt kriegt und manchmal asig sein muss.
Der Arzt im Zimmer kam gleich zu Sache, packte so ein Pieker aus einer Plastikhülle aus und fackelte nicht lange. Rammte mir den in den Finger und drücke das Blut heraus, danach wischte er es auf eine Glasscheibe und ich durfte wieder rausgehen. Gleiche Prozedur erleidete Lennart. Ich wartete draußen denn drinnen war es mir einfach zu kalt.
Nach einer Gefühlten Ewigkeit kam Lennart mit einer Schlechten Nachricht raus. "Kai wir haben keine Malaria". Schade, wäre ja auch zu einfach gewesen. Bei Malaria wei mensch wenigstens woran mensch ist. Dir wird es noch drei Tage dreckig gehen. Mensch nimmt drei Tage lang ekelhafte Antimalariatabletten . Aber danach ist weg! So jetzt geht es weiter in unserem kleinen Marathon im Krankenhaus. Lennart macht ein Date mit dem Doktor aus. Nach langer Zeit kommen wir ran. Beim warten muss ich daran denken, was die Rückkehrer gesagt haben. Beim Arzt darauf achten, dass es ein Weißer ist oder ein Inder, weil dann  mensch sicher sein kann, dass sie ne vernünftige Ausbildung erfahren haben. Klingt ziemlich rassistisch, es geht aber immerhin um seine eigene Gesundheit. Die Morallische Frage stell ich mir immer noch, darf mensch dann auch rasistisch sein?
Zum glück war der Arzt ein Inder. Wir haben versucht uns erst auf Kiswahili zu unterhalten, aber sind nachher ins Englische gewechselt, weil das dann doch einfacher war. Es wird das erste mal Fieber bei mir gemessen. Das Thermometer unter meiner Achselhöhle steigt auf ein wenig über 40° C an. Jetzt weiß ich warum es mir so dreckig geht... Er verordnet noch ein Blutbild an und eine Urintest. Den müssen wir natürlich auch nochmal vorher bei der Rezeption bezahlen. Danach erst einmal wieder warten bis wir ins Labor gelassen werden. Diesmal wird nach Namen aufgerufen. Ich liege schon wieder auf einer Bank. Gefühlt lage ich länger auf einer Bank und habe auf irgendwas gewartet, als dass was passiert ist. Blutabnahme verläuft ereignislos und der Urintest auch. Danach wieder langes Warten. Ich döse immer wieder ein bisschen weg. Zum Glück hat Lennart das mit dem Reden, Bezahlen und organisieren übernommen. Ich liege wieder auf der Bank.
Lennart wird ca. der gleichen Prozedur unterzogen.
Irgendwann kommen unsere Testergebnisse, ich hatte schon fast daran gezweifelt, wenn die hier genau so zuverlässig arbeiten wie KellnerInnen hätten wir die Testergebnisse wahrscheinlich nicht bekommen. Wir lesen uns die Ergebnisse beim Warten duch, leider versteht weder ich noch Lennart diesen Medizinkaudawelsch. Die sollten de Aspirin dazu kleben wenn die sowas an das gemeine Volk geben.
Diesmal gab es beim Arzt so was wie ne Schlange und wir haben artig gewartet. Als er unsere Ergebnisse ansah übersetzte er die Zahlen, Diagramme und Blutwerte in verständliches Englisch. Ich hatte einfach eine Virusinfektion und Lennart ien mir nicht bekanntes Fieber. Alles halb so schlimm, er verschrieb uns knall hart zwei Antibiotika und ein Mittel für meinen Hals. Als Ich ihn fragte ob es reichen würde wenn ich mich ein paar tage ins Bett legen würde, sagt er nur nein du solltest die Medikamente nehmen. Wir bekamen zwei Rezepte und weiter ging es zur Apotheke. Inzwischen war ich gut gerädert und wollte nur noch nach Hause. Zu dem Zeitpunkt dachte ich dass alles was wir nach dem Malariatest gemacht haben reine Zeitverschwendung war.
In der Apotheke bekam ich noch mal meinen Schock des Lebens. Für die Antibiotika wollte er 30 000 TSZ haben, das sind umgerechnet 13-15 €. Also die Welt für hier. nun ja so viel Geld hatten wir nicht dabei und ich wollte so oder so kein Antibiotika. Deswegen hab ich nur den Hustenkram genommen und wir sind abgezischt. Lennart  brauchte ein wenig länger. Nun ja er wollte unbedingt noch wissen ob er auch ohne Antibiotika gesund wird^^
Endlich zu Hause angekommen hätte ich echt noch drei Kreuze gemacht, aber dazu war ich zu schlapp. Hab mir noch nen Vadenwickel gemacht und Fieber gemessen, welches fast bei 41 °C war.

Den darauf folgenden Tag habe ich im Bett verschlafen und es war seit einem Gefühlten Monat der erste Tag an dem es nicht geregnet hat.

Inzwischen geht's mir wieder prima

Montag, 7. November 2011

Sikuku

Gestern haben Mubarak gefeiert. Nein nicht den Mubarak in Ägypten sondern unseren eigenen. Mubarak heißt nämlich Opferfest.

Der Tag hat schon schön angefangen. Ich bin aufgestanden und die Ganze Wohnung hat nach totem Tier gestunken. Als ich aus meinem Zimmer ins Wohnzimmer gegangen bin, habe ich meinen Gastvater gesehen, wie er eine von vielen Ziegen auseinandergenommen hat.

NEIN! So läuft das hier nicht ab ;) Ich könnte euch jetzt eine Horrorstory erzählen, wie sie hier nie stattgefunden hätte. Also will ich doch ein bisschen bei der Realität bleiben.

Einsteigen in unser Auto
Am Morgen hat noch die Sonne geschienen und ich bin mit Sonnenstrahlen im Gesicht aufgewacht. Zum Frühstück gab es dann richtig leckeres Essen. Wir haben alle gemeinsam Hühnchem mit mkate ufuta und mkate ya maji gefrühstu. Nach dem Frühstück sind wir dann losgefahren. Erst zu einem Bruder von einem meiner Gasteltern und dann weiter nach Shangani zu meiner Gastoma. Sobald wir im Auto waren hat es einfach so angefangen zu schütten, so dass sich alle Straßen, auch die großen geteerten, in kleine oder große Flüsse verwandelt haben. Die Straßen waren nicht mehr zu erkennen und alle sind nur noch herumgeschlichen, da sie die Schlaglöcher nicht mehr gesehen haben und/oder die Scheiben total beschlagen waren. In Schangani angekommen mussten wir 20 durch den Regen laufen. Danach waren wir alle pitschnass (bis auf die Unterwäsche).

Mit der Zeit ist dort die ganze Familie aufgetaucht. Aber die Hauptbeschäftigung dort war herum sitzen und Essen. Aber kein produktives herum sitzen. Manche haben Fernsehen geguckt und andere manche saßen einfach nur rum. Aber irgendwie wurde sich nicht so viel unterhalten. Die Mädels haben Obst für einen Saft geschnitten.

Wie beim Zuckerfest haben die kleinen Kinder von den Erwachsenen 500 Tanzanische Shilling bekommen. Den ganzen Tag über sind da so viele Kinder aufgetaucht, dass ich nicht mal mehr nachgefragt habe, zu wem die denn gehören. Außerdem kam wie beim letzten Sikuku(Feiertag) Kinder herum, die gesungen und getrommelt haben und dafür dann Geld bekommen haben. Die standen dann im Hof bzw. auf der Straße und ihenen wurde dann Geld herunter geworfen. So stelle ich mir das immer vor, wie die Leierkastenmänner in Berlin ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Den ganzen Tag über habe ich gefühlt nur gegessen. Zwischen durch immer Kuchen und Kekse und zum Mittag gab es Biriani (gewürzter Reis) mit Kartoffeln , Fleisch und leckerer roter Soße. Ich hab mich den ganzen Tag einfach total voll gefühlt.

Nach dem Mittagessen bin ich mit Abduli in die Pampa gefahren um noch Halda meine kleine Gastschwester abzuholen. Auf der fahrt dort hin wurden wir von Polizisten rausgewunken. Abduli meint, die haben uns nur raus gewunken, weil ich (ein Mzungu) auf dem Beifahrersitz saß. Sie wollten dann den die Papiere sehen. So weit so gut. Beim rechts ranfahren haben sie gemerkt, dass die Bremsleuchten nicht ganz funktionieren. Bei welchem Auto funktionieren sie schon?
Nun da sie mich gesehen haben, dachten sie, dass sie uns jetzt richtig ausnehmen können, da ich ja bestimmt viel Geld hätte. Sie haben mich dann auf englisch ein paar Sachen gefragt und ich hab ihnen aus Kiswahili geantwortet. Danach sind abduli und der Polizist hinters Auto gegangen und haben verhandelt. Abduli hat noch verscht meinen Gastfater anzurufen, aber hatte kein Geld mehr auf dem Handy. Natürlich hatte ich alles, also Geld, Handy usw. in Shangani vergessen. Somit konnten wir nicht mit meinem Gastvater sprechen. Abduli hat ihnen dann alles Geld gegeben, was er noch hatte (4000 TZS). Dumm gelaufen. Aber danach konnten wir unbehelligt weiterfahren.

Den Tag haben wir dann noch schön auf dem Nachtmarkt beendet. Ach ja ich hab vergessen euch zu erzählen, was die menschen zu Festtagen anziehen. Alle werfen sich in Schale, die Männer tragen Kansu und die Frauen Kleider. Manchmal haben die eine sehr schräge Farbwahl und es sieht einfach kitschig aus.

Telefonieren

Jeder Mensch hier besitzt sein eigenes Handy. Nicht alle besitzen ein Fahrrad aber jeder hat ein Handy. Auch mitten auf dem platten Land, wo es eigentlich kein Strom gibt, aber die Handy sind immer an und haben genügend Saft. Ein Zanzibari ohne sein elektronisches Zepter wäre nur ein halber Mensch.

Mir wurde mein Handy geklaut und für eine Woche besaß ich kein Handy bis ich mir ein neues kaufte. In dieser Zeit habe ich gemerkt, wie abhängig von diesem kleinen Ding bin. Unglaublich aber wahr. Auch wenn der Akku alle geht, fühlt mensch sich total von der Außenwelt abgeschnitten.

Telefonieren ist dann eine Philosophie für sich. Es gibt dort viele Eigenheiten zu beachten. Erstens gibt es in Tanzania viele verschiedene Telefonanbieter, die sogenannten Lines. Wie in Deutschland ist es auch hier unglaublich teuer, wenn mensch von einer Line zur anderen telefoniert. Wie kann mensch sich da abhilfe beschaffen? Ganz einfach. Jeder Mensch besitzt nicht ein Handy sondern bis zu 4. So ist mensch dann immer erreichbar und kann immer günstig telefonieren. Außerdem gibt es hier die geilsten Handys überhaupt, die nämlich zur gleichen Zeit mit 2 Simkarten funktionieren. Das Problem bei diesen Handy ist, dass mensch nicht gleichzeitig über beide Lines telefonieren kann.

Denn hier immer ans Telefon gegangen. Beim Autofahren, da kann es dann schon mal passieren, dass mensch von 2 Personen auf zwei verschiedenen Handys angerufen wird. Dann muss mensch halt mit 2 Personen telefonieren und gleichzeitig Autofahren. Das sehe ich hier öfter. Die große Kunst dagegen ist es dann mit 2 Menschen zu telefonieren und dabei noch ein Auto zu lenken. Nicht nur beim Autofahren wird das Elektronische Zepter bedient, sondern auch wenn mensch sich unterhält. Sowas passiert in Deutschland ja auch, aber irgendwie anders. Wenn mensch in Besprechungen ist, wichtige absprachen trifft wird ans Telefon gegangen. Wir haben mit Said, meinem Gastvater, ein Interview geführt und wir wurden so oft von Anrufen unterbrochen, dass war fast unfassbar. Mich würde es nicht mal wundern, wenn die Menschen hier beim Sex ans Telefon gehen. Wo da die Prioritäten liegen? ich weiß es nicht.

Es kann passieren, dass mensch angerufen wird, sich freut, dass jemand an einen gedacht hat und vielleicht mit einem was unternehmen möchte. Dann nimmt mensch den Hörer ab, freut sich dabei, dann kommt : „Hallo, wie geht es dir... wie geht’s deinen Zuhause... Wie war dien Morgen … usw“ Nach ner Minute oder länger ist die Begrüßungzeremonie vorbei und es könnte ans Eingemachte gehen. Aber dann hört mensch nur noch nur noch ein tut-tut-tut → aufgelegt.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zanzibaris kein Abschiedsformeln am Telefon haben. Begrüßung muss sein, ist absolut wichtig, aber Tschüss sagen wird vollkommen überbewertet. So kann es eben passieren, das mensch mitten im Gespräch, wenn der eine denkt, dass alles Gesagt worden ist einfach aufgelegt wird.
Das schönste am Telefonieren ist aber, dass hier mensch genau so viel zahlt, wie mensch telefoniert, weil hier gibt es eine Sekunden Taktung. Mit anderen Worten dass hastige abbrechen eines Gespräches bei Sekunde 56-59 gibt es hier nicht...