Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Sonntag, 18. Dezember 2011

Solarplastikflaschen

Hier ist ein Artikel, den Lennart und ich für die DTP Homepage geschrieben haben. Da ich nicht weiß wann der dort auftauacht, publiziere ich ihn hier auch noch mal ;)




Wenn man in einer Einsatzstelle nicht immer ganz so viel zu arbeiten hat das einen Vorteil: Man hat die Zeit eigene Ideen zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. 

Da wir aufgrund unserer schulischen Vorerfahrung mit der Übernahme von Ideen anderer vertraut sind, haben wir uns einfach eine Idee abgeguckt. Sie stammt ursprünglich aus Indonesien und wurde von Kai durch Zufall im Fernsehen entdeckt.

Dort wurde vor einiger Zeit ein Projekt gestartet, indem alte Plastikflaschen mit Wasser und etwas Bleichmittel gefüllt in Wellblechdächern gesetzt wurden. Durch das einfallende Sonnenlicht bricht das Licht im Wasser und erhellt den Raum. Der offensichtliche Nachteil, dass die Lampen nur Tagsüber bei Sonnenlicht funktionieren wird durch die einfache Handhabung und die sehr geringen Kosten unserer Meinung nach kompensiert.
Wir waren sehr neugierig zu erfahren ob die Lampe tatsächlich hält was sie im Internet verspricht und waren überzeugt, dass eine Probeinstallation auf jeden Fall einen Versuch wert sei. Daher boten wir einem befreundeten Fundi (Handwerker) an bei ihm eine installieren. Er war neugierig was die Wazungu (Weißen) jetzt schon wieder ausheckten und bot uns an in seiner Küche eine Lampe anzubringen.

Obwohl es am Anfang nicht ganz einfach war, die nötigen Utensilien zu besorgen konnten wir mit Khamis, dem befreundeten Fundi, die erste Lampe recht schnell in ein Wellblechdach einbauen. Das Resultat konnte sich sehen lassen. In dem Raum war es danach tatsächlich heller.

Leider kochen sie dort auf einem Drei Stein Ofen und damit war die Flasche ziemlich schnell eingerußt. Da wir es versäumt haben schöne Vorher- Nachher Bilder zu machen, werden wir noch zwei weitere Flaschen in einem Hühnerstall montieren um die Lichtleistung genau zu dokumentieren. Das hatte einen Nachteil, denn der Hühnerstall ist noch fertig gebaut. Somit sind wir gerade dabei einen Hühnerstall zu bauen, um danach dort unsere Flaschenlampen zu testen. Das schöne dabei ist, dass wir beim Bauen noch vieles gelernt haben, wie z. B. eine Lehm-Steinmauer zu bauen oder einen Ochsenkarren zu fahren.


 Generell kann man sagen, dass die Beleuchtung der Häuser, gerade auf dem Land, hier auf Zanzibar noch ein echtes Problem ist. Da ein Stromanschluss nur selten vorhanden ist, ist es trotzt strahlender Äquatorsonne tagsüber sehr in den Häusern dunkel. An dieser Stelle wäre eine unsere Lampen wirklich sinnvoll. Abends werden dann Kerosinlampen, Kerzen oder wenn möglich Aufladbare Taschenlampen rausgeholt. An dieser Stelle wäre die Verwendung von Solarlampen wie z.B. das Thrive Studylight (link) praktisch.
In jedem Fall werden wir das Projekt weiterverfolgen. Es wäre cool wenn wir die Idee en bisschen verbreiten könnten und Tansanier finden würden, die das ganze selbstständig und langfristig ohne uns weiterführen könnten. Tutaiona

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Nikolaus

Da war der 6. Dezember und es hat niemanden interessiert. Das ist doch auch mal eine Erfahrung. Ich fand das gar nicht so schlimm. Keine Orangen, kein Schnee und keine Nüsse. Dafür sind wir spät aufgestanden und spät nach Pete aufgebrochen.

Doch zuerst haben wir uns noch Sachen zum Kochen in Marharibiko gekauft.
Da kein Daladala kam sind wir erst ein Stück getrampt und dann hat uns doch noch ein Daladala aufgelesen. Beim Warten kam noch ein Eisverkäufer vorbei, der selbstgemachtes Eis verkauft hat. Da wir gerade nix zu tun hatten, mussten wir natürlich zu schlagen. Leider musste ich an den Folgen dieser Entscheidung in der Nacht auf der Toilette leiden.

Irgendwann sind wir angekommen und haben noch ein bisschen was gearbeitet. Dann haben wir auch schon angefangen zu kochen. Bratkartoffeln mit Spiegelei. Nun ja aus dem Spiegelei wurde dann doch Rührei. Doch bevor wir gegessen haben hat Lennart noch Bohnen gekauft, denn er wollte unbedingt wissen, wie mensch die kocht. Als er sie aufgesetzt hat, hat er nicht geahnt, dass sie 1-2 Stunden brauchen. Wir wollten unbedingt Sport machen gehen, aber die Bohnen waren aufgesetzt. Matatiso makubwa! Oder auch nicht, also Khamis das mitbekommen hat, meinte er nur, dass Lennart die Bohnen zu sich nach Hause bringen soll und eine seiner Frauen kocht die dann zu ende.

Dann konnten wir auch aufbrechen. Doch bevor wir mit dem anstrengenden Sport angefangen haben, haben wir noch Mangos geerntet. Khamis kann das schon ziemlich gut. Lennart, Hassan und ich konnte ihn nur mit offenem Mund zu gucken.
Lennart und Khamis im Urwald(ach nein beim Mango suchen)

    1.     Suche einen Mango Baum
    2.     Wenn am Boden keine Mango liegt suche einen anderen und schaue dort nach einer Mang
    3.    Wenn die Ausbeute immer noch nicht groß genug ist, Schlag irgendwo ein Ast ab und entferne die nicht zu gebrauchenden Zweige
    4.    Werfe den Stock in den Baum und treffe eine Mango, die dann runterfällt
    5.    Wenn der Stock im Baum stecken bleibt und keine Mango runterfällt, dann fange wieder bei Punkt 3. an
    6. Wenn der Stock ohne Mango der Erdanziehung nachgibt, versuche es mit Punkt 4   
5.   
Ich beim versuch eine Mango vom Baum zu werfen

Wenn mensch diese Anleitung befolgt, wird mensch auf Dauer Erfolg haben. Wir sind dort durch den Dschungel getigert und haben Mangos gesucht, beworfen und hatten danach eine gute Ausbeute. An einer Stelle gab es eine Art Brennnessel. Eine ziemlich böse, gemeingefährliche Pflanze. Ich bin natürlich sofort reingelaufen und die anderen haben mich ausgelacht. Woher sollte ich wissen, dass es sowas auf dieser schönen Insel gibt?

Danach haben Hassan, Lennart, noch ein Peteianer und ich auf einen Ball eingetreten. Uns wurde ja versprochen, dass wir ein riesiges großes Fußballspiel spielen. Leider waren kaum Menschen da. Da lagen noch welche in Sportklamotten am Spielfeldrand, aber die sahen nicht so aus, als würden sie sich heute nochmal bewegen. Taten sie auch nicht, da sie schon erschöpft waren vom Tag. Also kein Spiel, nur rumgekloppe auf einem armen Fußball. Ich war zwar nicht total fertig nach dem Ball verprügeln aber doch ein bisschen geschafft und der Schweiß rann mir den Rücken runter. Bei den kühlen Temperaturen am Abend Sport zu machen ist wie in Berlin anfangen auf einmal in der Sonne mehrere Hundertmeterläufe zu absolvieren. Sport am Morgen ist echt besser, denn da ist noch kalt. By the way, es war echt kühl gestern. Als wir im Auto saßen hab ich sogar gedacht: „Verdammt ich hab keinen Pullover mit.“ Es war diesig und die Sonne schien nicht. Es gab kaum Fahrtwind und die Klimanlage war auch nicht an. Auch als wir auf das Auto gewartet haben war es angenehm kühl. Nun ja auf jedenfall hat die Temperaturanzeige im Auto gezeigt, dass es draußen 29° C sind, da hab ich schon ein bisschen gestutzt, denn es war nicht warm.

Als wir dann zu Hause ankamen, haben wir dann unsere Bratkartoffeln zu Ende gekocht. Es gab leckeres Essen und noch ein Feierabendbier. Wundervoll. Ich habe noch eine Runde Feuerpoi gespielt und der Abend war perfekt.


Am nächsten Tag haben wir die Grundstücksvermessung beendet. Dabei haben wir gemerkt, dass das alles nicht so gut passt und die Menschen die den Zaun gebaut haben, nicht immer wussten was gerade heißt. Das hat uns manchmal kurz Kopfschmerzen bereitet. Aber zu guter Letzt haben wir ein gutes Resultat erzielt und eine kleine schöne Karte gezeichnet.

Danach sind wir dann auch zurück in die Stadt getrampt und ich bin nur mit nach Fuoni gefahren, weil ich nicht mehr den Nutzen gesehen habe in die Stadt zu fahren. Bei mir zu Hause gabs dann zum Mittagessen oder Abendessen, also so gegen 10 Uhr, also europäische Schreibweise 4 Uhr, Reis mit Fischsoße. Mmmhh lecker. Ich hab mich gefreut, hatte ich schon lange nicht mehr. Es gibt zwar leckerere Sachen und eigentlich gibt es das jeden Abend. Nun ja als ich dann Abends nochmal was essen wollte, gab’s nix mehr. Dumm gelaufen, seit dem meine Gastmutter nach Dar es Salaam gefahren ist muss ich aufpassen immer früh genug zum Essen zu gehen, damit ich noch was abbekomme.
 

Sonntag, 4. Dezember 2011

Last Christmas

Advent, Advent ein Lichtlein brennt
erst eins, dann zwei , dann drei , dann vier
und dann steht der Löwe vor der Tür.

Es ist sehr schön von dem Weihnachtrummel hier gar nichts mitzubekommen. Wheinachten ist hier zwar auch feiertag, aber ich wette, dass alle trotzdem arbeiten gehen.

Lotta meinte zu mir, dass sie sich auf ein Jahr freut, wo nicht der Song "Last Christmas"  gespielt wir. Aber Antje meint, dass sie den selbst hier spielen. Da haben wir wohl Pech gehabt. Ich hoffe sie werden jetzt hier nicht anfangen irgendwelche Weihnachtslieder zu spielen, denn inzwischen hab ich mich an Bongo Flavour gewöhnt und mag es.

Die Musik ist einfah klasse und mensch kann super drauf abgehen.
Hier eine kleine Hörprobe: Dieses Lied lieben meine Gastgeschwister. Ich finde es so mittelmäßig. Es gibt bessere. Nun ja hier eine Kleine Sammlung an Liedern.

Ich werde sie nicht hochladen, da ich nicht weiß wie das mit rechten und so ist. deswegen muss mal wieder youtube helfen. außerdem reicht mein akku nicht mehr um die sachen hochzuladen:

http://www.youtube.com/watch?v=tRZIbNzZvZc  das ist ganz lustig in und der disko tanzen dann alle den gelichen tanz

 un hier stehen meine gastschwestern voll drauf
http://www.youtube.com/watch?v=CqAXcJjEiKE


 nun ja eins muss erst mal reichen, jetzt gliech ist mein akku alle

Freitag, 25. November 2011

Von schimmelnder Kleidung

Heute morgen habe in meinen Kleiderschrank geguckt und gemerkt, dass meine Jeans einfach durchgeschimmelt ist, genau wie mein Unterhemd was dort liegt. Aber auch mein durchgeschwiztes T-shirt, welches ich in die Ecke geschmissen hatte ist geschimmelt. Dumm gelaufen. Ich werde wohl in Zukunft ein bisschen aufpassen müssen wo ich miene Kleidung lagere. Aber ich hoffe das es jetzt, wenn der Regen wieder aufhört die Luftfeuchtigkeit auch geringer wird.


Jetzt werde ich wohl noch einmal nach Marakwereke Second-Klamotten kaufen. Dann werde ich wieder an folgenden Artikel denken:

http://www.zeit.de/2011/45/NDR-Reportage-Altkleider-Luege

Wenn der Link nicht mehr zur passenden Seite weiterleitet bitte hier ienen post stzten damit ich ihn entfernen kann

Krankenhaus

Am Montag hatten wir in unserem Museum eine riesen Tour, also erst Essen, dann Museum und Flechtworkshop und danach noch ein Batikworkshop. Für das Essen habe ich Hühnchen frittiert. Leider war eins davon , welches ich abbekommen hab, nicht ganz gar. Dumm gelaufen. hab es halt nicht gegessen, aber gemerkt hab ich es erst als ich reingebissen hab. Dann haben wir die Führung gemacht alles gut so weit.

Am nachmittag kamen noch 2 Studentinnen vorbei und ich hab noch eine Tour gemacht und die anderen sind schon nach Hause gefahren. Ich war schon ziemlich fertig und hatte eigtl gar keine Lust das zu machen. Nun ja die Pflicht ruft. Dann bin ich nach Hasue gefahren und dort sofort ins Bett gefallen und gegen Mitternacht mit üblen Bauchschmerzen aufgewacht und lag ein paar Stunden Wach bis mich der Schlaf doch wieder übermannt hat.
Ab jetzt geht ein lustiger tag los. Ich bin gerade dabei Lennart eine Sms zu schreiben, dass es mir nicht so gut geht und ich zu Hause bleiben möchte. Leider war ich zu spät, denn auch er hat mir gerade eine Sms geschrieben mit "Du kannst schon mal Said vorwarnen: Ich bin irgendwie krank und kann nicht mitkommen. Wir reden gleich wenn ihr kommt. Dir gehts aber gut oder?" TILT!

Das ist doch mal ein guter Zeitpunkt um krank zu werden. Es kommen einmal im Jahr so 80 Schüler verteilt auf vier Tage aus Dar es Salaam um so ne Tour zu machen und wir beide werden krank.  Einer von uns muss nach Pete fahren, weil sonst die Tour ins Wasser fällt. Da es mir nicht ganz so dreckig geht, sage ich, dass ich dort hinfahre. Das war ein Fehler. Wir fahren los und bei jedem Schlagloch, hubbel oder Unebenheit gibt es ein kleines Feuerwerk in meinem Bauch, welches den Nachteil hat, dass mir richtig schlecht wir. Zum Glück sitze  ich am Fenster fals irgendwas wieder herauskommen sollte. Kam aber nicht.
So weit so gut. In Pete haben wir dann angefangen die Sachen aufzubauen. Ich bewege mich langsam und merke, dass mir die Kräfte schwinden. Als ich den Said und Khadija im Auto schon erklärt habe , dass ich auch krank bin wie Lennert, haben sie wie immer wenn irgendwas schlimmes einer Person gesagt : Pole sana. Diese beiden Wörter in Verbindung hören sich einfach richtig witzig an und der Tonfall ist nicht mit Mitleid erfüllt. Mit anderen Worten nicht sehr aufbauen.
Später als fast alles fertig war, hab ich mich dort ins Bett gelegt und heftige Fieberschübe bekommen. Leider hatte ich Fieberthermometer aber die 39-40° C würde ich schon schätzen. Nun ja jetzt lag ich da so im Bett und fast alles ist an mir vorbei gegangen. Ich habe nicht gemerk wie die Besucher gekommen sind und habe nur manchmal gemerk wie Leute ins Zimmer kamen. Als die Tour anfing und wurde ich geweckt und gefragt ob ich denn in der Lage wär die Tour zu machen. Manchmal hab ich das Gefühl die können Körperreaktionen nicht richtig deuten. Es waren über 30° C und ich lag Schweiß gebadetet im Bett unter einer Decke, weil mir kalt war. Und die Fragen mich ob ich nicht die Museumstour leiten möchte. Ich lehnte dankend ab und schlief weiter bis wir zurück in die Stadt fuhren. Immer wenn ein Fieberschub mal wieder richtig stark war, bin ich aufgewacht. Die Rückfahrt war genau so schlimm wie die hinfahrt oder noch schlimmer. Am tag hatte ich eigtl keine Bauchschmerzen mehr. Aber es wäre ja zu schön wenn sie so einfach verschwunden wären. Sie kamen auf der Rückfahrt mit tobenden Jubel zurück und der eine Bauchschmerz hatte gefühlt noch Freunde mitgebracht. Gegen mittag hab ich Lennart noch mal per Sms gefragt, was denn die Symptome von Malaria sind. Er antwortet nur Fieberschuebe, Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Alle drei Symptome hatte ich. Na Super der erste Zanzibari, der Malaria bekommt, obwohl mensch doch sagt, dass hier das Risiko gering sei.

Alles halb so schlimm, also sind wir erst die Sachen wegbringen gefahren, haben Lennart eingesammelt und sind ins Krankenhaus gefahren. Der Ablauf dort war sehr sehr ungewöhnlich, besonders wenn mensch ein verwöhnter Privatpatient ist. Also erst an die Rezeption und ein Malariatest bestellen. Mir wird auf einmal richtig kalt. Bei normalen umständen hätte ich gesagt es ist angenehm warm, aber es war schweinekalt. Ich bekam auf dem ganzen Körper Gänsehaut, fing an zu bibbern und meine Zähne klapperten. Da soll mensch noch mal sagen, dass es hier immer warm ist und mensch hier nicht frieren kann. Nach dem Anzeichen von Schüttelfrost, waren Lennart und ich uns sicher, dass ich Malaria hatte. Ach ja zu Lennart, der hatte die gleichen Symptome nur in abgeschwächter Form. Zurück zur Rezeption. Die Kosten mussten wir sofort bezahlen. Behandlung ohne Bezahlung oder nachher bezahlen, wo kommen wir denn dahin. Mensch könnte dort vor der Rezeption zusammenbrechen, in Ohnmacht fallen, aber wenn du das Geld für die Behandlung nicht hast, keine Chance behandelt zu werden. Nach der Bezahlung stellen sie die eine Quittung aus und schicken dich zum Labor. Als die Tür dort aufging war ich einfach mal asig, richtig asig, so wie es hier öfter mal zugeht, einfach reingehen ohne zu gucken ob jemand schon wartet oder auch jemand anderes rein will. Das hab ich hier schon gelernt, dass mensch hier nichts geschenkt kriegt und manchmal asig sein muss.
Der Arzt im Zimmer kam gleich zu Sache, packte so ein Pieker aus einer Plastikhülle aus und fackelte nicht lange. Rammte mir den in den Finger und drücke das Blut heraus, danach wischte er es auf eine Glasscheibe und ich durfte wieder rausgehen. Gleiche Prozedur erleidete Lennart. Ich wartete draußen denn drinnen war es mir einfach zu kalt.
Nach einer Gefühlten Ewigkeit kam Lennart mit einer Schlechten Nachricht raus. "Kai wir haben keine Malaria". Schade, wäre ja auch zu einfach gewesen. Bei Malaria wei mensch wenigstens woran mensch ist. Dir wird es noch drei Tage dreckig gehen. Mensch nimmt drei Tage lang ekelhafte Antimalariatabletten . Aber danach ist weg! So jetzt geht es weiter in unserem kleinen Marathon im Krankenhaus. Lennart macht ein Date mit dem Doktor aus. Nach langer Zeit kommen wir ran. Beim warten muss ich daran denken, was die Rückkehrer gesagt haben. Beim Arzt darauf achten, dass es ein Weißer ist oder ein Inder, weil dann  mensch sicher sein kann, dass sie ne vernünftige Ausbildung erfahren haben. Klingt ziemlich rassistisch, es geht aber immerhin um seine eigene Gesundheit. Die Morallische Frage stell ich mir immer noch, darf mensch dann auch rasistisch sein?
Zum glück war der Arzt ein Inder. Wir haben versucht uns erst auf Kiswahili zu unterhalten, aber sind nachher ins Englische gewechselt, weil das dann doch einfacher war. Es wird das erste mal Fieber bei mir gemessen. Das Thermometer unter meiner Achselhöhle steigt auf ein wenig über 40° C an. Jetzt weiß ich warum es mir so dreckig geht... Er verordnet noch ein Blutbild an und eine Urintest. Den müssen wir natürlich auch nochmal vorher bei der Rezeption bezahlen. Danach erst einmal wieder warten bis wir ins Labor gelassen werden. Diesmal wird nach Namen aufgerufen. Ich liege schon wieder auf einer Bank. Gefühlt lage ich länger auf einer Bank und habe auf irgendwas gewartet, als dass was passiert ist. Blutabnahme verläuft ereignislos und der Urintest auch. Danach wieder langes Warten. Ich döse immer wieder ein bisschen weg. Zum Glück hat Lennart das mit dem Reden, Bezahlen und organisieren übernommen. Ich liege wieder auf der Bank.
Lennart wird ca. der gleichen Prozedur unterzogen.
Irgendwann kommen unsere Testergebnisse, ich hatte schon fast daran gezweifelt, wenn die hier genau so zuverlässig arbeiten wie KellnerInnen hätten wir die Testergebnisse wahrscheinlich nicht bekommen. Wir lesen uns die Ergebnisse beim Warten duch, leider versteht weder ich noch Lennart diesen Medizinkaudawelsch. Die sollten de Aspirin dazu kleben wenn die sowas an das gemeine Volk geben.
Diesmal gab es beim Arzt so was wie ne Schlange und wir haben artig gewartet. Als er unsere Ergebnisse ansah übersetzte er die Zahlen, Diagramme und Blutwerte in verständliches Englisch. Ich hatte einfach eine Virusinfektion und Lennart ien mir nicht bekanntes Fieber. Alles halb so schlimm, er verschrieb uns knall hart zwei Antibiotika und ein Mittel für meinen Hals. Als Ich ihn fragte ob es reichen würde wenn ich mich ein paar tage ins Bett legen würde, sagt er nur nein du solltest die Medikamente nehmen. Wir bekamen zwei Rezepte und weiter ging es zur Apotheke. Inzwischen war ich gut gerädert und wollte nur noch nach Hause. Zu dem Zeitpunkt dachte ich dass alles was wir nach dem Malariatest gemacht haben reine Zeitverschwendung war.
In der Apotheke bekam ich noch mal meinen Schock des Lebens. Für die Antibiotika wollte er 30 000 TSZ haben, das sind umgerechnet 13-15 €. Also die Welt für hier. nun ja so viel Geld hatten wir nicht dabei und ich wollte so oder so kein Antibiotika. Deswegen hab ich nur den Hustenkram genommen und wir sind abgezischt. Lennart  brauchte ein wenig länger. Nun ja er wollte unbedingt noch wissen ob er auch ohne Antibiotika gesund wird^^
Endlich zu Hause angekommen hätte ich echt noch drei Kreuze gemacht, aber dazu war ich zu schlapp. Hab mir noch nen Vadenwickel gemacht und Fieber gemessen, welches fast bei 41 °C war.

Den darauf folgenden Tag habe ich im Bett verschlafen und es war seit einem Gefühlten Monat der erste Tag an dem es nicht geregnet hat.

Inzwischen geht's mir wieder prima

Montag, 7. November 2011

Sikuku

Gestern haben Mubarak gefeiert. Nein nicht den Mubarak in Ägypten sondern unseren eigenen. Mubarak heißt nämlich Opferfest.

Der Tag hat schon schön angefangen. Ich bin aufgestanden und die Ganze Wohnung hat nach totem Tier gestunken. Als ich aus meinem Zimmer ins Wohnzimmer gegangen bin, habe ich meinen Gastvater gesehen, wie er eine von vielen Ziegen auseinandergenommen hat.

NEIN! So läuft das hier nicht ab ;) Ich könnte euch jetzt eine Horrorstory erzählen, wie sie hier nie stattgefunden hätte. Also will ich doch ein bisschen bei der Realität bleiben.

Einsteigen in unser Auto
Am Morgen hat noch die Sonne geschienen und ich bin mit Sonnenstrahlen im Gesicht aufgewacht. Zum Frühstück gab es dann richtig leckeres Essen. Wir haben alle gemeinsam Hühnchem mit mkate ufuta und mkate ya maji gefrühstu. Nach dem Frühstück sind wir dann losgefahren. Erst zu einem Bruder von einem meiner Gasteltern und dann weiter nach Shangani zu meiner Gastoma. Sobald wir im Auto waren hat es einfach so angefangen zu schütten, so dass sich alle Straßen, auch die großen geteerten, in kleine oder große Flüsse verwandelt haben. Die Straßen waren nicht mehr zu erkennen und alle sind nur noch herumgeschlichen, da sie die Schlaglöcher nicht mehr gesehen haben und/oder die Scheiben total beschlagen waren. In Schangani angekommen mussten wir 20 durch den Regen laufen. Danach waren wir alle pitschnass (bis auf die Unterwäsche).

Mit der Zeit ist dort die ganze Familie aufgetaucht. Aber die Hauptbeschäftigung dort war herum sitzen und Essen. Aber kein produktives herum sitzen. Manche haben Fernsehen geguckt und andere manche saßen einfach nur rum. Aber irgendwie wurde sich nicht so viel unterhalten. Die Mädels haben Obst für einen Saft geschnitten.

Wie beim Zuckerfest haben die kleinen Kinder von den Erwachsenen 500 Tanzanische Shilling bekommen. Den ganzen Tag über sind da so viele Kinder aufgetaucht, dass ich nicht mal mehr nachgefragt habe, zu wem die denn gehören. Außerdem kam wie beim letzten Sikuku(Feiertag) Kinder herum, die gesungen und getrommelt haben und dafür dann Geld bekommen haben. Die standen dann im Hof bzw. auf der Straße und ihenen wurde dann Geld herunter geworfen. So stelle ich mir das immer vor, wie die Leierkastenmänner in Berlin ihren Lebensunterhalt verdient haben.

Den ganzen Tag über habe ich gefühlt nur gegessen. Zwischen durch immer Kuchen und Kekse und zum Mittag gab es Biriani (gewürzter Reis) mit Kartoffeln , Fleisch und leckerer roter Soße. Ich hab mich den ganzen Tag einfach total voll gefühlt.

Nach dem Mittagessen bin ich mit Abduli in die Pampa gefahren um noch Halda meine kleine Gastschwester abzuholen. Auf der fahrt dort hin wurden wir von Polizisten rausgewunken. Abduli meint, die haben uns nur raus gewunken, weil ich (ein Mzungu) auf dem Beifahrersitz saß. Sie wollten dann den die Papiere sehen. So weit so gut. Beim rechts ranfahren haben sie gemerkt, dass die Bremsleuchten nicht ganz funktionieren. Bei welchem Auto funktionieren sie schon?
Nun da sie mich gesehen haben, dachten sie, dass sie uns jetzt richtig ausnehmen können, da ich ja bestimmt viel Geld hätte. Sie haben mich dann auf englisch ein paar Sachen gefragt und ich hab ihnen aus Kiswahili geantwortet. Danach sind abduli und der Polizist hinters Auto gegangen und haben verhandelt. Abduli hat noch verscht meinen Gastfater anzurufen, aber hatte kein Geld mehr auf dem Handy. Natürlich hatte ich alles, also Geld, Handy usw. in Shangani vergessen. Somit konnten wir nicht mit meinem Gastvater sprechen. Abduli hat ihnen dann alles Geld gegeben, was er noch hatte (4000 TZS). Dumm gelaufen. Aber danach konnten wir unbehelligt weiterfahren.

Den Tag haben wir dann noch schön auf dem Nachtmarkt beendet. Ach ja ich hab vergessen euch zu erzählen, was die menschen zu Festtagen anziehen. Alle werfen sich in Schale, die Männer tragen Kansu und die Frauen Kleider. Manchmal haben die eine sehr schräge Farbwahl und es sieht einfach kitschig aus.

Telefonieren

Jeder Mensch hier besitzt sein eigenes Handy. Nicht alle besitzen ein Fahrrad aber jeder hat ein Handy. Auch mitten auf dem platten Land, wo es eigentlich kein Strom gibt, aber die Handy sind immer an und haben genügend Saft. Ein Zanzibari ohne sein elektronisches Zepter wäre nur ein halber Mensch.

Mir wurde mein Handy geklaut und für eine Woche besaß ich kein Handy bis ich mir ein neues kaufte. In dieser Zeit habe ich gemerkt, wie abhängig von diesem kleinen Ding bin. Unglaublich aber wahr. Auch wenn der Akku alle geht, fühlt mensch sich total von der Außenwelt abgeschnitten.

Telefonieren ist dann eine Philosophie für sich. Es gibt dort viele Eigenheiten zu beachten. Erstens gibt es in Tanzania viele verschiedene Telefonanbieter, die sogenannten Lines. Wie in Deutschland ist es auch hier unglaublich teuer, wenn mensch von einer Line zur anderen telefoniert. Wie kann mensch sich da abhilfe beschaffen? Ganz einfach. Jeder Mensch besitzt nicht ein Handy sondern bis zu 4. So ist mensch dann immer erreichbar und kann immer günstig telefonieren. Außerdem gibt es hier die geilsten Handys überhaupt, die nämlich zur gleichen Zeit mit 2 Simkarten funktionieren. Das Problem bei diesen Handy ist, dass mensch nicht gleichzeitig über beide Lines telefonieren kann.

Denn hier immer ans Telefon gegangen. Beim Autofahren, da kann es dann schon mal passieren, dass mensch von 2 Personen auf zwei verschiedenen Handys angerufen wird. Dann muss mensch halt mit 2 Personen telefonieren und gleichzeitig Autofahren. Das sehe ich hier öfter. Die große Kunst dagegen ist es dann mit 2 Menschen zu telefonieren und dabei noch ein Auto zu lenken. Nicht nur beim Autofahren wird das Elektronische Zepter bedient, sondern auch wenn mensch sich unterhält. Sowas passiert in Deutschland ja auch, aber irgendwie anders. Wenn mensch in Besprechungen ist, wichtige absprachen trifft wird ans Telefon gegangen. Wir haben mit Said, meinem Gastvater, ein Interview geführt und wir wurden so oft von Anrufen unterbrochen, dass war fast unfassbar. Mich würde es nicht mal wundern, wenn die Menschen hier beim Sex ans Telefon gehen. Wo da die Prioritäten liegen? ich weiß es nicht.

Es kann passieren, dass mensch angerufen wird, sich freut, dass jemand an einen gedacht hat und vielleicht mit einem was unternehmen möchte. Dann nimmt mensch den Hörer ab, freut sich dabei, dann kommt : „Hallo, wie geht es dir... wie geht’s deinen Zuhause... Wie war dien Morgen … usw“ Nach ner Minute oder länger ist die Begrüßungzeremonie vorbei und es könnte ans Eingemachte gehen. Aber dann hört mensch nur noch nur noch ein tut-tut-tut → aufgelegt.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zanzibaris kein Abschiedsformeln am Telefon haben. Begrüßung muss sein, ist absolut wichtig, aber Tschüss sagen wird vollkommen überbewertet. So kann es eben passieren, das mensch mitten im Gespräch, wenn der eine denkt, dass alles Gesagt worden ist einfach aufgelegt wird.
Das schönste am Telefonieren ist aber, dass hier mensch genau so viel zahlt, wie mensch telefoniert, weil hier gibt es eine Sekunden Taktung. Mit anderen Worten dass hastige abbrechen eines Gespräches bei Sekunde 56-59 gibt es hier nicht...

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fuoni

Nun seit 2 Monaten bin ich jetzt auf Zanzibar und ich habe noch nichts genaueres über mein Viertel und mein Block geschrieben.

Meine Straße,...
Ich lebe in in Fuoni. Das gehört so mehr oder weniger zu Zanzibar City, also ich glaube es ist ein Vorort von der Stadt. Mit dem Daladala brauche ich von Stone Town so ungefähr 20-40 min um in bei mir anzukommen. Die Dalastation befindet sich natürlich an der großen Straße in Richtung Süden der Insel und mitten in einem Palmenwald. Direkt an der Straße sind noch ein paar Dukas, ein Parkplatz und ein Platz wo Lehmsteine hergestellt werden. Um zu mir nach Hause zu kommen muss mensch dann noch ein bisschen laufen. Das ist sehr entspannend, denn ich laufe die ganze Zeit eigtl durch einen Palmenwald. Zwischen durch gibt es ein paar Häuser und eine Moschee. Die letzten hundert Meter vor meinem Zuhause befinden sich Häuser vor denen sich fast immer Menschen rumsitzen, kochen oder irgendwas anderes machen.


Die Menschen aus meiner Straße sind alle total gut drauf und freuen sich immer wenn ich ein wenig mit ihnen unterhalte. Auch wenn ich es sehr eilig habe, nehme ich mir immer die Zeit um sich um ihr Wohlbefinden zu erkundigen, denn alles andere wäre unhöflich.
Bei mir und auf dem Weg zu Lennart, werde ich oft mit den Namen meiner Vorgänger und Vorvorgänger angesprochen oder mir wird einfach nur mit mzungu hinterher gerufen.

Leider ist es mir noch nicht gelungen die Siedlung hier ganz zu erkunden. Aber ich glaube sie ist recht groß, weil es hier so unglaublich viele Menschen gibt, die abends und morgends hier die Wege entlanglaufen. Die einzige Zeit wo hier ruhe herrscht ist zwischen 23 bzw. 24 Uhr und dem ersten Ruf des Muezzins.
Sobald es dunkel ist und ich und Lennart nach Hause kommen, müssen wir immer an unser Vorbereitungsseminar denken. Dort haben wir auch die Sicherheitslage hier in Tansania gesprochen und uns Beispiele von ehemaligen Freiwilligen angehört, die überfallen worden sind. Alle Geschichten finge alle ca. gleich an : Es war dunkel und ich bin durch ein Gebiet gelaufen, wo kein Mensch war und kein Licht. Damals hab ich mich noch an den Kopf gefasst und gedacht, dass mir das nicht passieren wird.
Aber seit ich dem ich hier angekommen bin, habe ich gemerkt das ich durch Fuoni wohl oder übel manchmal im Dunkeln durchlaufen muss. Eigtlich ist es hier sehr schön im Dunkeln.
Wenn ich hier nach 10 nach Hause laufe, ist es hier Dunkel und wenn Stromausfall ist, ist es stockdunkel. Zurzeit gibt es hier viele Glühwürmchen, die hier herumschwirren. Das sieht total cool aus. An wolkenlosen Nächten ist der Mond manchmal so hell, dass die Palmen Schatten werfen. Dazu die Glühwürmchen und ich fühle mich richtig wohl.
..., Mein Haus,..

So nun zu meinem Zuhause. Meine Familie lebt in einem Haus, dass 4 Schlafzimmer hat ( eins für die Mädchen, eins für die Jungen, eins für die Eltern und eins für mich ). Dann gibt es noch die Küche , ein Wohnzimmer und es gibt noch ein paar Toiletten. Um unserer Haus ist noch keine Mauergezogen worden, weil mien Gastvater dazu das Geld nicht hat. Ich finde eine Mauer wäre nicht so schön, denn dann könnten mensch nur noch gegen eine Mauergucken. Dann haben wir natürlich noch einen Vorgarten, in dem wir unsere Wäsche und unser Geschirr waschen. Aber dieser Vorgarten ist auch ein super Platz um allen Müll weg zu werfen. Letztes Wochenende wurde die Konservendose die Lennart mitgebracht hat nicht im Garten entsorgt und das hat mich sehr gewundert. Dort fliegen nämlich auch Plastiktüten oder andere Verpackungen rum. Ansonsten gibt es ein Nachbargrundstück, welches nicht bebaut ist und dieses sieht aus wie eine riesige Müllhalde.
..., Mein Block
 
Ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich micht hier richtig zu Hause fühle. Genau wie Said es immer so schön sagt : „Feel 100 % at home! “ Zum Glück tue ich das.
In unmittelbarer nähe gibt es noch 2 Dukas, aber viel von der Ijitimai, die Gegend wo ich wohne, kenn ich nicht, denn wir wohnen recht am Anfang und ich bin hier noch nicht durch die Gegend spaziert. Aber es muss sehr weitläufig sein. Mal gucken wan ich hier mal durch die gegend schlendern werde. Ich hoffe es wird bald sein.

Gerade wurden mir die Batikstoffe, die wir in den letzten Wochen in Pete gemacht haben, für unsere Taschen gezeigt. Die sind alle wunderschön geworden und liegen gerade in unserem Wohnzimmer herum. Natürlich musste ich davon ein paar Fotos machen und die kann ich euch nicht vorenthalten.
unsere Batikdrucke


Nächstes Wochenende geht es das erste mal wieder nach Tanganika. Ich hoffe wir werden die leute jetzt ein bisschen besser verstehen als das letzte mal. Mir wurde schon so oft erzählt, dass die Festländer anders ticken als die Zanzibaris. Des weiteren kann weder der Inselbewohner noch der Festländer dem anderen was abgewinnen. Die ziehen übereinander her, so wie in Frankreich die Pariser über die Nichtpariser und anders herum.

Zurück zu Fuoni,dann gibt es noch Marharibiko. Eine schöne Strecke an der großen Straße. Dort gibt es Chipsibuden und sobald die Sonne untergeht tobt dort der Bär, bis irgendwann alle auf einmal schlagartig weg sind. Dort werden dann abends Brote, Sambusa und gegrillter Tintenfisch verkauft. Aber irgendjemand installiert auch seinen Fernseher, so dass sich dann dort abends immer viele Menschen vor einer sehr kleinen Glotze hocken und fernsehen. Manchmal läuft Fusball aber auch oft irgendwelche Actionfilme.
Zu Lennart muss mensch dann noch so 5-10 min laufen, aber er wohnt noch in Marharibiko.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Nicht immer Sommer Sonne Sonnenschein

Das Wetter hier ist in letzter Zeit ziemlich abwechslungsreich. In der letzten Tagen hat es jeden Tag geschüttet wie aus Badewannen. Die Straßen sind teilweise so was von aufgeweicht, dass ich zu mir nach Hause auf dem Schlamm rutschen kann. Teile der Straßen in Stone Town sind unpassierbar und Pfützen pflastern unsere Straßen. Manche Felder außerhalb der Stadt stehen komplett unter Wasser. Das sah so aus als wäre ein großer Fluss über die Ufer getreten.
Plitsch! Platsch! Füße nass!

Bei diesem durchwachsenen Wetter hole ich jetzt öfter meinen Pullover raus. Nachts ist es auch nicht mehr so warm und es kommt schon vor, dass ich ein bisschen friere, aber zum Glück hilft dann mein Schlafsack.

Wenn es nachts schüttet, war an den ersten Tagen nicht an Schlaf zu denken. Alle Häuser besitzen hier Wellblechdächer. Wenn es dann mal richtig anfängt zu regnen, dann ist das hier schon ziemlich laut. Inzwischen hab ich mich dran gewöhnt und wache nur noch ein kurz auf und kann dann sofort weiter schlafen. Der lärm kann auch sehr entspannend wirken.



Montag, 10. Oktober 2011

Ausflug

Dieses Wochenende war ich im verregneten aber sonst schönen Matemwe. Dort soll es den den schönsten Strand auf ganz Zanzibar geben. Hätte gestern die Sonne geschienen, wäre es auch in super Standausflug geworden.


Am Samstag bin ich gegen Mittag aufgebrochen und habe einer meiner schlimmsten Daladalafahrten. Ich habe mich wie in einer Sardinenbüchse gefühlt. Das mensch gequetscht ist, das ist normal. Die Menschen im Dala sitzen wir Hühner auf der Stange und mensch hat immer kaum Bewegungsspielraum. Diesmal saßen Leute auch im Gang und das Dala ist immer so ruckartig angefahren, dass alle erst einmal umgefallen sind. Danach hatte ich das Gefühl, dass der Fahrer nicht wusste, das sein Dala auch noch einen 2. und 3. Gang hat. Das war richtig laut hinten auf der Ladefläche. Und jedes Mal bremsen auch wieder eine zusammenrücken. Nach einer Stunde fahrt bin ich endlich an meinem Ziel angekommen.


Nachdem ich Katalin und Lotta gefunden hatte und wir zusammen ein paar Seifenlaugen aufgesetzt haben, sind wir zurück zu den Gastfamilien gegangen. Ich habe bei der Familie von Katalin dann das erste Mal Ugali gegessen. Dieser Maisbrei schmeckt gar nicht so schlecht. Den Nachmittag und Abend habe ich dann dort in der Familie verbracht und viele Unterschiede zu meiner Familie gemerkt.
Wie es hier so üblich ist, habe ich ein Geschenk mitgebracht. Da ich vorher mit Katalin telefoniert habe, wusste ich was ich als Geschenk mitbringen sollte. Ich hatte an Datteln gedacht oder so ähnlich, aber Katalin meinte ich soll Ingwer mitbringen. Gesagt getan und die Gastmutter hat isch richtig gefreut, genau wie Katalin und Lotta da es nun (endlich) Chai mit Ingwer gab. Außerdem habe ich den beiden ein Paar sachen mitgebracht, die sie mir aufgetragen hatten zu besorgen. Ich habe gemerkt das sie über glücklich waren, dass ich die Sachen mitgebracht hab. Daran hab ich gemerkt das ich in shamba( das bedeutet übersetzt Land, ist aber uach eine bezeichnugn für da wo nix los ist) angekommen bin. Denn in Matemwe gibt es wirklich nix. Konnte ich mir nicht vorstellen, ist aber so. Nicht mal eine Chipsibude haben die da. Das bedeutet, dass da wirklich nix los ist.
Der Große Unterschied zwischen den Familien in Fuoni und Matemwe ist, dass unsere Familien im Gegensatz einfach Geld besitzen. Für dort sind 300 Shilingi schon viel Geld, was von der Familie nicht vorgeschossen werden kann. Das sind umgerechnet ein bisschen mehr als 10 Ct.
Wir in Fuoni kochen auf einem Gasherd und einem Grill. Das Essen ist immer Gewürzt und schmeckt nach etwas. Auch das Salz fehlt nicht. Dazu gibt es immer Schwarzen-Ingwer-Tee in den viel Zucker gekippt wird.
Bei Katalin wurde jetzt auuf einem Dreisteinofen gekocht und auch ein Grill wie wir ihn haben. Bei ihr hat das Essen auch gut geschmeckt. Da ich Ingwer mitgebacht habe, gab es jetzt auch den gleichen Tee, aber ansonsten können sie sich das nicht leisten und dann gibt es dort nur süßen Schwarztee. Als Lotte Nach dem Mittagessen vorbei kam, meinte sie zu mir, dass ihr Essen normaler weise schon nach nix schmeckt und da das Salz in der Familie ausgegangen ist, jetzt das Essen nun wirklich nachnix mehr schmeckt. Pole sana!
Der andere große Unterschied liegt bei Strom und Wasser. Die Familie von Lotta hat ein Solarhomesystem mit dem Handys aufgeladen werden können und ein Fernseher betrieben wird. Katalins Familie besitzt soweit ich das mitbekommen hab nur die Studilights die die Freiwilligen mitgebracht haben um Abends noch Licht zu haben. Das Wasser müssen alle auch noch von einem Brunnen holen, der nicht so weit entfernt ist.
Ich dagegen wohne im puren Luxus. Ich habe immer Wasser, da meine Familie 2 Wassertanks besitzt. Der eine ist im Boden eingelassen und mit dem anderen haben sie sich einen Wasserturm gebaut, sodass immer Wasser aus den Wasserhähnen kommt. Wenn ich einen Dusche hätte, könnte ich auch richtig duschen. Mit einer Pumpe, die notfalls mit einem Generator betrieben wird, kann Wasserturm Wassertank immer vollgemacht werden. Außerdem gibt es bei uns Steckdosen und dort kommt Strom raus, wenn denn grade kein Stromausfall ist.


Mich hat erstaunt, dass alle die da waren zur gleichen Zeit gegessen haben. Es gab eine große Platte, wo das Essen (Reis mit Fischsoße) drauf war. Außerdem wurde für Katalin extra eine Ecke nicht mit Fischsoße überschüttet, da sie Vegetarierin ist. Für sie gab es dann noch eine extra Soße. Dann haben wir alle zusammen von der Platte gegessen und ich wurde erst mal ausgelacht, da ich den Reis nicht zu einer Kugel formen konnte. Bei mir in der Familie macht mensch sowas nicht und im Gegensatz haben bei uns auch alle ihren eigenen Teller und essen zu unterschiedlichen Zeiten, auch wenn beim Essen immer viele Personen anwesend sind und herum wuseln, essen wir alle nicht zur gleichen Zeit. Gleich am Anfang hab ich beim Essen auch erst einmal die Hand verbrannt, denn das Essen war ziemlich heiß. Bei mir dagegen ist es immer lauwarm. So muss ich nie darum fürchten mir meine Hand beim essen zu verbrennen. (Wenn ihr jetzt zum zweiten mal das Wort Hand lest, hat das seine Richtigkeit. Ihr habt euch nicht verlesen und ich mich nicht verschrieben ;), denn hier gibt es kein Bestek.)


Das Essen war richtig lecker und ich habe auch zum ersten Mal zu meinem Reis mit Fischsoße Bananen bekommen. Saulecker! Nach dem Essen haben wir noch ein bisschen rum gelegen, gequatscht und die Aussicht genossen. Der Mond schien und hat sogar Schatten geworfen. So hell ist es nachts in letzter Zeit öfter. Das finde ich total schön. Als wir dann alle Müde waren sind wir zu Bett gegangen. Ich habe bei Katalin im Zimmer geschlafen und dafür ist Katalin zu Lotta gegangen und hat dort geschlafen. Denn ein Mädchen und ein Junge können hier nicht einfach zusammen in einem Zimmer schlafen.


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sind wir dann zum Strand aufgebrochen. Bevor wir baden gegangen sind, haben wir noch einen Juicy in einem der vielen Hotels dort Getrunken. Die Bedienung ist nett und dort konnten wir mit ihnen ein bisschen auf Kiswahili reden. Der Saft wurde für uns extra gepresst und wir durften selbst entscheiden, welche Früchte dort rein sollte. Als wir ausgetrunken hatten, kam Lennart endlich, der eine Kleine Irrfahrt hinter sich hatte, da er am falschen Platz ausgestiegen ist. Als endlich der kalte Wind ein bisschen nachgelassen hatte und die Flut kam sind wir schwimmen gegangen.
Im Wasser waren überall Holzflöcke, die das Seegras am wegtreiben hinderten. Das Seegras wurde bei Ebbe von Frauen geerntet.

Als wir wieder raus kamen, gab es schön Norddeutsches Wetter. Lennart hat es liebevoll Hamburger Wetter genannt. Ich fand es einfach nur kalt. Es war windig und total zugezogen. Als wir das Hotel gewechselt haben um etwas essen zu gehen, hat es richtig angefangen zu schütten, zum Glück erst nachdem wir angekommen sind. Eigentlich hatten Lennart und ich vor bei einer Chipsibude Essen zu gehen, die sind billiger und mensch fördert die lokale Wirtschaft. Aber in Matemwe gibt’s NIX!!! das ist kein Scherz. Fast so wie in Pete.
Dann hat es zwei Stunden lang ohne Unterbrechungen geschüttet. In Deutschland sagt mensch ja, dass es aus Kübeln gießt, aber das passt hier nicht. Es wäre korrekter zu sagen, es gießt aus Badewannen.
Gegen halb 5 mussten wir dann durch den Regen um noch ein Daladala zu bekommen. Wir waren plitsch nass als wir angekommen sind.
Zu Hause hab ich gefragt, ob es in Fuoni und Stone Town auch so geregnet hat. Meine Gastmutter meinte nur, dass hier schönes Wetter war. Irgendwas mach ich falsch an meinen freien Tagen, also Wettertechnisch ;)

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Pete

Pete

 

Unendliche Weiten und unerforschte Plätze, die nie ein Mzungu zu vor gesehen hat. In diesen unendlichen Weiten an der Hauptstraße in Richtung Kizimkazi, Machumvi, Paje und kurz vor den Juzani Forest liegt das kleine Dorf Pete. Neben unserem Museum gibt es hier noch eine Schule und wie wir letztens erfahren haben eine Schmetterlingsfarm. Bei der wissen wir nur nicht wo sie ist.


Pete ist ein Dorf, in dem die Häuser hauptsächlich rechts und links an der geteerten Straße stehen. Den genauen Namen für diese Art von Siedlung ist mir gerade entfallen. Es ist einfach nichts hängengeblieben von dem, was ich in der Schule gelernt habe. Bei uns in der nähe im Norden des Dorfes gibt es noch eine Ansammlung von Häusern. Dort wohnt auch Khamis, der auch hier Arbeitet, mit seinen beiden Frauen. Die Familie ist sehr nett und Khamis ist echt cool drauf. Als ich bei ihnen zum Essen eingeladen war, konnte ich sehen, dass sie nicht so luxuriös wohnen wie meine Gastfamilie. Es gab keinen Tisch und keine Stühle, auch kein Fernseher und keinen Anschluss an Strom. Aber es gibt ein Sofa und ein Bett mit Bettbezügen, die auch nicht in jeder Familie vorhanden sind.


Ganz in der Nähe von dieser Ansammlung von Häusern, gibt es an der Straße noch einen kleinen Kiosk, der manchmal Kokosnüsse und Gemüse verkauft und so alltägliche dinge wie Seife und Waschmittel usw. Davor hängen meist die Jugenlichen dieses Dorfes ab.
Im Süden unseren beschaulichen Dorfes gibt es noch einen Duka. Duka heißt übersetzt Laden. In diesem Duka kann mensch alles kaufen, was das Herz begehrt. Zu finden sind Cola und Fanta, leider keine Pepsi :( Pepsi finde ich leckerer als Coca Cola, denn die ist hier verdammt süß, viel süßer als in Deutschland. Dann verkaufen sie noch viel Plastikkram, Reis, Kekse usw. Aber auch viele Sachen wofür wir keine Verwendung haben. Direkt neben dem Duka gibt es noch einen Schreiner. Davor stehen manchmal Doppelbetten ohne Matratze oder Türen bzw. Stühle.


Manchmal tobt hier der Bär und hier rennen so viele Menschen über die Straße oder warten an der Straße auf ein Daladala, dass ich gar nicht weiß, wo die alle her kommen. Letzte Woche als wir mit vielen anderen auf der Bank auf unser Daladala gewartet haben sind mehrere an uns vorbeigefahren und wollten uns nicht mitnehmen. Warum die nicht gehalten haben wüssten wir auch gerne. Von einem der vorbeifahrenden Daladalas ist ein Huhn herunter gefallen. Sofort ist einer der Dorfbewohner auf die Straße gerannt und hat sich das Huhn geschnappt und sich gefreut wie am Spieß, dass er jetzt der stolze Besitzer dieses Huhns war. An anderen tagen ist hier der totale Totentanz und wir fühlen uns bei der angenehmen Nachmittagshitze in den Wilden Westen versetzt.


An der Straße gibt es auch noch drei Stände, an denen Gemüse verkauft wird. Leider kein Obst. Manchmal haben sie aber auch Gebäck und so. Die Verkäufer da sind sehr nett und die Preise sind viel billiger als in Stone Town.


Café
Das schönste und tollste in diesem Dorf ist immer noch unser Museum. Wir besitzen einen Schowroom, in dem gezeigt wird, wie eine Ukili-basket hergestellt wird. Außerdem sind noch viele andere Ukiliprodukte ausgestellt. Des weiteren gibt es noch eine Werkstatt von Said für seinen Sieb- und Batikdruck.
Dierekt am Haus am hinteren Ausgang gibt es noch ein Lehmofen, der von Freiwilligen gebaut worden ist. Dann gibt es noch die anderen Projekte der Freiwilligen. Ein Kompostklo, das Café, ein Simtank, Bänke im Schatten eines Baumes und natürlich einen Zaun.


unser Museum
Neben den ganzen Freiwilligenprojekten befinden sich hier auch noch drei Webstühle. Von denen meiner Meinung nach noch einer Betrieb. Bis jetzt war der Weber nur einmal da, als wir auch da waren. Wenn mensch ihm beim arbeiten zuschaut, sieht mensch wie mühselig die Arbeit ist. Dann kommen hier jetzt auch Regelmäßig die Motofrauen aus dem Dorf und färben hier ihr Ukili oder flechten hier. Die Handarbeit sieht ziemlich anstrengen und eintönig aus. Aber das Output ist wunderschön. Die Tragetaschen lassen sich echt sehen.

Immer, wenn wir mit Saidi nach Pete fahren, gibt es die gleiche Prozedur.Meist war Said schon in der Stadt, hat seine Kinder in die Schule gebracht und manchmal Abdulli und Hassan schon eingesammelt. Dann kommt er zurück nach Fuoni bei uns zu Hause geht unsere kleine Tour los und bei Khadija und Lennart vobei und holen sie ab. Danach halten wir das erste mal in Marharibiko um den ersten Teil des Mittagessens einzukaufen. Nachdem wir alles am ersten Essenstand bekommen haben, geht es weiter zur Tankstelle, bei der entweder das Auto aufgedankt wird, wir Petrol für den Generator kaufen oder beides. Unterwegs nach Pete halten wir mindestens noch ein paar mal an um noch weitere Sachen für unser Mittagessen zu kaufen. So brauchen wir immer gefühlt doppel solange hin wie zurück.

Egal ob Said mitgefahren ist oder nicht, müssen wir jeden Morgen und Nachmittag das Geflanzte Lemongras gießen. Zum glück ist fast immer genügend Wasser im Simtank. Es kann aber auch sein, dass es kein Wasser gibt, dies ist gestern auch aufgetreten. Leider hatten wir kein Petrol für den Generator, mit dem wir die Pumpe für unseren kleinen Brunnen anmachen konnten. Somit musste Lennart sich erst auf eine lange, abenteuerliche Reise zur nächsten Tankstelle begeben bevor wir die Generator an schmeißen konnten. Als der Generator lief, lief das Wasser in strömen und Khamis und ein Freund von ihm, haben sich erst mal alle Kanister vollgemacht, die sie hatten.
gefärbtes Ukili

Montag, 3. Oktober 2011

Alltag

Tagesablauf



So langsam kann ich davon reden, dass es hier einen Alltag gibt und den möchte ich euch gerne schildern.
Morgens wache ich so gegen 6 Uhr das erste mal auf, denn meine ganze Familie steht zu diesem Zeitpunkt auf und ist bereits am Frühstücken. So gegen 7 Uhr stehe ich dann auf und dusche mich erst mal mit schön kaltem Wasser. Diese morgendliche Dusche erfrischt mich und frisch geduscht sieht die Welt schon gleich viel besser aus. Danach wird erst mal gefrühstückt. Meist gibt es Bofflo mit Magenire und Omelett. Manchmal gibt es auch Kekse oder ndazi.

Nach dem Frühstück geht’s dann zur Arbeit. Drei Tage die Woche geht es nach Pete. Manchmal fahren wir mit Said und seinem Auto oder wir fahren mit dem Dalla Dalla dort hin. Dort öffnen wir erst mal das Museum und den Showroom usw. Zurzeit bauen wir ein paar Beete und haben wir einen Frühjahrsputz gemacht, weil im Ramadan keiner sich um das Museum gekümmert hat. Mittags kochen wir immer dort oder bringen uns für Essen mit. Letztens haben wir für uns und Khamis Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Das kannte Khamis noch nicht, aber er fand es sehr lecker ;)


Ich an unserem Solarkocher



Zwei Tage die Wochen fahren Lennart und ich in die Stadt um zu arbeiten. Dort haben wir bereits Lampen im Laden angebracht und zurzeit sind wir dabei einen Wikipedia Artikel über die Moto zu schreiben.
Dhow im House of Wonder
In meiner Freizeit habe ich angefangen zum Judo zu gehen. Die Leute da sind sehr nett und verstehen kein Englisch. Das ist schön denn so bin ich gezwungen kiswahili zu sprechen. Oft Jongliere ich aber auch zu Hause oder mache etwas kleines mit meinen Gastgeschwistern oder versuche der Schwester von Said, die hier auch wohnt zu erklären, dass ich meine Dreads schön finde uns sie nicht so schnell abschneiden werde.
In letzter Zeit bin auch dazu gekommen in meiner freien Zeit Bücher zu lesen. Das macht richtig Spaß und ich frage mich, warum ich mir in Berlin nicht mehr Zeit dafür genommen hab.

Wir haben aber auch schon nach der Arbeit ein paar Museen besucht. Das House of Wonder zum Beispiel. Ein Museum über die Geschichte des Swahili und der Swahili-Kultur in Ostafrika und die Geschichte von Zanzibar. Das ist echt anschaulich gemacht und die Aussicht von den oberen Geschossen ist wunderschön.

Montag, 19. September 2011

Eindrücke (Teil1)

Stone Town

Stone Town ist die Altstadt von Sansibar City. Diese befindet sich am östlichen Ufer der Hauptinsel Ugunja. Ugunja und Penmpa und weiter Inseln bilden den autonomen Staat Zanzibar.

Stone Town ist berühmt für seine kleinen Gassen, in denen mensch sich wunderbar verirren kann. Inzwischen haben wir unsere Stammwege gefunden, aber es passiert hin und wider, dass wir woanders rauskommen als geplant. Richtig verlaufen kann mensch sich nicht, denn wenn mensch dann einfach nur noch gerade ausläuft kommt mensch automatisch ans Meer oder an eine große Straße die zum Darajani führt. Am Darajani befindet sich ein Markt und die zentrale Dallastation.


In den Gassen gibt es überall kleine Läden in dem Schnickschnack für Touristen angeboten wird, wie z. B. Holzfiguren, T-shirts, Staffeleien usw. Die Besitzer der Läden sitzen vorzugsweise auf der Straße und versuchen jeden Touristen in den Laden zu bekommen. Ich werde immer mit so ca. dem gleichen angesprochen: „Hey Rasta, Welcome to my shop!“ Es ist mir erst einmal passiert, dass ich zum Motoshop, der sich auuch auf der Touristenrennstrecke befindet, gelaufen bin ohne das irgendjemand mich angesprochen hat. Ansonsten gibt es noch viele Restaurants bei denen man Essen gehen kann. Ich habe meist doch Lust mittags ein bisschen billiger und zanzibarisch essen zu gehen. Auch das ist möglich und in diesen Läden sind dann auch kaum Touristen und die Bedienung freut sich immer wenn wir dort aufkreuzen.

Forodhani Garden von oben
Dann gibt es am Wasser noch den Forodhani Garden. Das ist eine Parkanlage, in dem mensch sich gut im Schatten ein bisschen ausruhen kann. Gegen Abends ist es dort am schönsten, denn dann wird der Nachmarkt aufgebaut und die Sonne geht schnell mit einem schönen Licht unter. Außerdem springen kleine und große Jungen mit Salti usw. ins Wasser. Ein echt netter angblick.
Auf dem Nachtmarkt kann mensch jedemenge leckerer Sachen kaufen: Zanzibarische Pizza, Chipsi (Pommes), Oktupussarme, Tentakeln und viele andere Fische. Auch hier versucht jeder Verkäufer einen an ihren Tisch zu bekommen. Dann gibt es auch noch frisch gepressten Saft aus Zuckerrohr. Wenn mensch ihn kalt trinkt, ist das eine Garantie am nächsten Tag Durchfall zu bekommen, denn er wird mit Eiswürfeln aus Leitungswasser gekühlt. Im großen und ganzen ist die Atmospäre klasse und es hängen dort nicht nur Touristen, sonder auch viele Zanzibaris.
Gegen Abend gibt es dann auch in den kleinen Gassen viele Chaiverkäufer. Den Tee den mensch dort bekommt ist verdammt lecker und ich frag mich warum dort nie Touristen einen Tee trinken.

Nachtmarkt

Fortbewegung


Im allgemeinen lässt sich sagen, dass viele Strecken zu Fuß zurückgelegt werden. In Stone Town sind die Straßen auch so eng, dass dort kein Auto durchpasst. Alle Fußgänger müssen nur zur Seite Springen, wenn ein Mofa, bzw. Motorrad hupend durch die Gassen fährt, aber auch der normale Fahrradfahrer benutzt seine klingel häufig in den kleinen Gassen um Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich laufe alle Strecken in Stone Town und gerate dabei fast immer ins Schwitzen, obwohl es in den engen schattigen Gassen recht kühl ist.

Dann gibt es da noch das Dalla, welches für längere Strecken benutzt wird. Dallas sind Sammeltaxen, die eine bestimmte Strecke fahren und Menschen aufsammeln, die mitwollen, und sie dann wieder an dem gewünschten Ziel wieder aussteigen zu lassen. Eine Fahrt inerhalb Sansibar City kostet 300 Tansanische Shillingi (Tsh). Das sind umgerechnet ca. 20 ct. Für die Überlanddallas bezahlt mensch dann bis zu 2000 Tsh. Es kommt dann darauf an wie weit mensch fährt. Dies alles sind Fixpreise, die wirklich nicht zu ändern sind. Dallafahrten sind immer ereignisreich. Es kann passieren, dass 48 Menschen in einem Mercedes Sprinter sitzen und stehen, aber auch, dass dein Dalla einfach irgendwo stehen bleibt und wartet bis genügend Leute eingestiegen sind und erst dann weiterfährt, wenn das Dalla voll ist.
hinter dem Mann ist ein Überlanddalla

Die Überlanddallas sind meisten Pick-ups. Die Passagiere sitzen auf der Ladefläche und darüber ist noch eine Aufbau, wo alle mögliche verstat wird.Bei diesen Dallas kann es passieren, dass sie auf einmal eine andere Strecke fahren und dann noch ihre Ladefläche mit Holz, Fahrrädern oder anderen Transportgüter voll laden.
Egal in welchem Dalla gibt es immer einen Fahrer und einen Konda, der das Geld von den Passagieren einfordert. Wenn der Moment gekommen ist, wo er von allen Passagieren das ihm zustehende Geld haben möchte, klimpert er immer mit Münzen in der Hand. Manchmal ruft irgendjemand im Dalla : „Hey Konda, kannst du mir mal eben ein Brot kaufen!“ Dann gibt die Person das Geld durch und der Konda geht am Straßenrand das Gewünschte einkaufen. So einen Service hätte ich auch gerne bei der BVG.

Jeder der es sich leisten kann fährt Auto. Die meisten Autos die hier rumfahren sehen so aus, als würden sie niemals durch den TÜV kommen. Das Auto von meiner Gastfamilie ist an manchen Stellen einfach durchgerostet. Aber es gibt teilweise auch ziemlich neue Autos auf den Straßen.

Neben Autos und Mopeds gibt es dann auch noch jede Menge Fahrradfahrer. Ich habe sehr viel Respekt vor den Menschen die hier mit dem Rad fahren, denn was ich bis jetzt so mitbekommen hab, hat der Größere hier auf der Straße recht. Trotzdem beherzigen die FahrerInnen doch manchmal die Verkehrsregeln, was mich dann doch erstaunt. Aber im Nächsten Moment fahren sie dann auch schon wieder unter aller Sau. Bis jetzt konnte ich noch kein System darin erkennen wann denn ein bisschen nach Regeln gefahren wird.
Ach ja nicht zu vergessen hier ist Linksverkehr, was uns des einen oder anderen Tag doch mal entfallen ist, und mensch gleich fast um gefahren wird.

 

Einkaufen

Einkaufen macht hier einfach richtig Spaß! Zwar können die Verkäufer einem manchmal ziemlich auf die nerven gehen, aber die Atmosphäre und dann der gekaufte Artikel lassen immer ein lächeln auf dem Gesicht zurück.

Beim Essen kaufen, schlendere ich meist von Stand zu Stand und gucke wie das Obst aussieht. Bei Bananen, Orangen oder Passionfruit kann ich selbst einschätzen ob sie gut sind oder nicht. Im Gegensatz dazu sage ich bei Avocados und Papaya dem Verkäufer wann ich sie essen möchte und er sucht mir eine passende raus.
Der Preis kann ganz schön varieren, denn es gibt den Wazungu-Preis. Es kann dann schon passieren, dass der Verkäufer von mir das doppelte verlangt. Ich kann es ihm nicht verübeln, ich hätte es an seiner Stelle auch versucht. Wenn mir es zu teuer ist, dann gehe ich weiter und suche mir einen anderen Verkäufer.
Das schöne an den Obstständen ist, dass sie mit dem Obst immer so schöne Türme bauen. Ich finde es lustig, dass hier Gurken und Avokados als Obst gezählt werden.

Das einkaufen von Kleidung ist total anders als in Deutschland. In der Regel kaufen wir Kleidung auf dem Second-Hand Markt. Dort wird dann alles verkauft, was in Europa in die Altkleidersammlung geworfen wird. Die Second-Handklamotten sind immer auf einem Haufen aufgetürmt, der dann schon größer sein kann als ich selbst. Es gibt dann Berge von T-shirts, Hosen usw. in denen mensch dann wühlen kann. Leider muss der Verkäufer einem immer beim Suchen helfen und er trifft meistens nicht meinen Geschmack. Aber wenn wer Spaß dabei hat, soll es mir recht sein.

Generell ist es so, dass ich mich noch mit dem Verkäufer unterhalten und mensch sich begrüßt und fragt wie es so geht. Das passiert dann beim suchen der T-shirts oder bevor ich den Obstverkäufer frage wie viel denn jetzt die Bananen kosten.

Leider kann mensch auf den Märkten kaum Fotos machen, denn die Leute werden hier nicht gerne Fotografiert. Auch wenn mensch fragt, bekommt mensch meist ein Nein als Antwort. Bei gegebener Zeit werden hier noch Fotos von den Märkten kommen.

Sonntag, 18. September 2011

Unglück

Inzwischen ist die Woche in der wir die Touristische Seite Zanzibars kennenlernen sollten auch vorbei und es geht es ans eingemachte. In den ersten Tagen ging es drunter und drüber und wir hatten keine richtige Aufgabe. Das kann ich auch gut verstehen, denn nach dem Fährunglück war hier waren alle ein bisschen geschockt.

Von uns DTPlern war keiner auf der Fähre. Jedoch sind Freunde von mir schon mal mit der Fähre gefahren und sie erzählten, dass mensch auf der Fähre nicht richtig liegen, sitzen geschweige denn stehen konnte. Diese Fähre wurde immer bis zum Rand beladen. 

Ich kann jetzt nur das schildern wie ich es mitbekommen habe und es mir viele verschiedene Leute erzählt haben.

Die Fähre ist von Dar es Salaam schon überfüllt losgefahren und hat dann noch mal in Stone Town gehalten, wo noch mehr Menschen auf die Fähre wollten und auch noch mehr Ladung an Bord genommen wurde. Viele die am Hafen standen und Passagiere sind zum Kapitän gegangen und haben gesagt, dass das Boot total überladen war und sie die Angst haben das es absaufen wird. Der Kapitän soll gesagt haben, dass er vorsichtiger und langsamer Fahren wird und alles schon gut gehen wird. Viele Passagiere sind auch von Bord gegangen und haben sich geweigert weiter mit zu fahren oder gar neu dazu zu steigen. Dann ist es zu dem tragischen Unglück gekommen, bei dem geschätzt jede Familie hier auf Zanzibar direkt oder indirekt betroffen ist.
Hinzu kommt, dass das Unglück nach Siku ku, dem Abschluss vom Ramadan passiert ist. Also viele Kinder sind nach den Festlichkeiten und nach Feier- und Ferientagen wieder nach Pemba gefahren. Somit sind gefühlt mehr als die Hälfte der Opfer Schulkinder. Im Fernsehen haben sie die aufgebahrten Opfer gezeigt, damit sie von irgendwem identifiziert werden können und von den Toten waren ¾ Kinder.

In meiner Gasfamilien sind die Cousinen von meinen Gastgeschwistern gestorben und bei der Gastfamilie von Lennart werden noch Menschen vermisst.(das ist mein letzter Stand, der sich inzwischen schon geändert haben kann)
Am Wochenende wo das Unglück passierte sollte eigentlich eine Tour in Pete stattfinden, die dann auch sofort gestrichen wurde und in der Woche waren auch nationale Trauertage, so ist kaum etwas geschehen in der Stadt.

Freitag, 2. September 2011

Wir machen gerade Urlaub...

So nun endlich brandneue News...

Manche mögen sich Fragen, was der Kai denn so auf einer kleinen Insel mitten im indischen Ozean treibt. Die Antwort ist Urlaub...
(Lotta, Kai, Katalin)

Als wir hier in Zanzibar angekommen sind, waren hier alle in den Vorbereitungen vom Zuckerfest. Zudem haben unsere Chefs entschieden, dass wir, also alle die als freiwillige bei Solarafrica arbeiten, die touristische Seite der Insel kennenlernen sollen, weil wir viel mit Touristen arbeiten. Deswegen gucken sich Lotta, Katalin, Lennart und ich uns seit einer Woche die Insel an. Unter anderem möchten unsere Chefs auch, dass wir einen Überblick über die Stadt bekommen und haben uns Orte gesagt, die wir unbedingt für unsere Arbeit kennen müssen.

Stone Town hat eine schöne Altstadt mit vielen verwinkelten Gassen, in denen mensch sich leicht verlaufen kann.  Es rennen sehr viele Wazungus (=Weiße) durch die Gegend und ich werde von allen Shopbesitzern angelabert: " Hey Rasta! Come into my shop. I make you a good price!" Das ist ganz schön nervig.

Am Zuckerfest waren wir mit meiner Gastfamilie unterwegs und haben den ganzen Tag gegessen, gewartet, gegessen und Abends waren wir noch im Forodhani Garden, wo viele unglaublich leckere Sachen verkauft werden, wie z.B: Sansibarische Pizza, Zuckerrohrsaft, welcher gut Flitzekacke verursachen kann. Dann waren wir noch auf einer Anderen Festplatz, wo alle Kinder das Geld, was sie beim Zuckerfest bekommen haben,  draufhauen in dem sie alle möglichen chinesischen Plastikkram kaufen. 

Gestern haben wir dann unser Touri-Programm fortgeführt und waren auf Prison-Island und schnorcheln. Das coole ist, das mein Gastvater so viele Connections hat. So haben wir uns für die Fahrt ein Boot für 30 000 Schlingi gechartert. Normaler Preis ist 50 000 und für Touristen die zu viel Geld haben auch noch mehr.Als erstes sind wir mit dem Boot auf weite Meer hinausgefahren um zu schnorcheln. Leider War das Riff ganz schön tod. Es lebten noch ein wenig Fische dort, viele Seeigel und wir haben viele tote Seeigel gesehen. Danach waren wir auf der Insel, die früher eben als Gefängnis genutzt wurde.
Dort konnten wir uns dann Riesenschildkröten angucken. Die Viecher sind extrem groß und extrem alt. die älteste war 185 Jahre alt. Von Hassan, ein Neffe von Saidi, haben wir eine special Führung bekommen, auch da wo Touristen normaler weise nicht hingelassen werden. Diese Megaschildkröten waren voll lustig und bewegen sich richtig langsam, aber wenn mensch ihnen Essen hinhält, können sie vergleichsweise ein Affentempo bekommen.

Lotta mit Riesenschildkröte
Vogel der da frei rumlief




Flug und so


So da bin ich schon wieder. Die letzte Wochen in Berlin hat mir gefallen und ich habe mich gefreut euch alle noch mal wiederzusehen und zu verabschieden.
Am Freitag war es dann so weit und ich bin mit dem Zug nach Hamburg gefahren. Irgendwie war das Gepäck dann doch schwerer als gedacht. Das lag nicht daran, dass ich so viel für mich brauche, sondern ich noch Sachen für meine Einsatzstelle mitgenommen hab. Am Hamburger Flughafen haben wir dann das Gepäck aufgegeben und Lotta und ich, die zusammen die Sachen für unsere Einsatzstelle mitgenommen haben, hatten genau 60 Kilo. Also die erlaubten 30 pro Person. Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel mitnehme.
Der Flug nach Dubai war dann sehr ereignislos. Wir haben einmal die Cinemathek von Emirates durchgesucht und paar gute Filme gefunden. Was mich aber überrascht hat war, dass mensch hier auch Musik hören konnte und zwar die neusten Alben von ganz vielen (guten) Bands. Das Essen im Flugzeug, war auch lecker, obwohl es vegan war ;) Ich hätte nie gedacht, dass die das hinbekommmen. Trotzdem hat zum Brot der Käse dann doch gefehlt.

In Dubai angekommen, haben wir erst mal den Ausgang gesucht und schließlich auch gefunden. Bevor wir aber aus dem Transitbereich gehen durften, mussten wir nochmal durch die Sicherheitsschläusen gehen, bei der natürlich nur ich rausgezogen worden bin und nochmal alle meine Sachen genau unter die Lupe genommen wurden. Liegt das an meinen Haaren? Glaub ja den Katalin, die auch Dreads hat wurde auch rausgezogen.
Sobald wir draußen waren haben wir uns ein Taxi gemietet und uns Dubai bei Nacht angeschaut. Das Höchste Gebäude der Welt sieht sehr beeindruckend aus, sowie die Palm Insel. Aber auch die anderen Gebäude sind nicht zu unterschätzen. Zum Glück waren wir Nachts da, somit war es nicht ganz so heiß. Soll heißen so um die 36° Grad. Eine gute Temperatur um sich an Dar es Salaam zu gewöhnen. Ansonsten hat uns Dubai nicht so gefallen. Irgendwie war sehr weit, autofixiert, zu warm und recht bedrückend. Zu guter letzt war die Architektur sehr schlicht und hässlich.

Hotel auf der Palm-Insel... das berühmte (Name hab ich gerade vergessen)
Nach weiteren 5 Stunden Flug sind wir in Dar es Salaam angekommen. Nun standen wir im Transitbereich und wussten nicht, ob wir Residentsvisenbekommen oder als Touris einreisen müssen. Nach einer kurzen Zeit hat sich das auch geklärt und wir haben unsere Residents bekommen.

Zum krönenden Abschluss des Tages gab es in einem Restaurant noch tansanisches Essen für uns alle. Es hat suppa leckergeschmekt, aber wir waren schon ziemlich müde um alles richtig genießen zu können.

Inzwischen bin ich in meiner Gastfamilie angekommen, aber dazu mehr ein andermal, denn die Vorbereitungen für das Zuckerfest sind voll am laufen und ich muss jetzt grad was anderes machen als Blog schreiben ;)

Vorbereitungsseminar


Die letzte Woche (also inzwischen 4 Wochen her) habe ich in Glücksburg verbracht. Eine sehr schöne kleine Stadt in der wir, die dtp-Freiwilligen, unser Vorbereitungsseminar hatten.
Genau genommen waren wir 10 Tage dort auf einer … . Sie haben verschiedene Erfindungen ausgestellt, die das Klima schützen und veranschaulichen wie mensch Energie einsparen kann. Es gab zum Beispiel eine Solar(thermie)dusche, ein Kompostklo, viele Solaranlagen und ein riesen Windrad. Dank dem hatten wir immer das Gefühl direkt am Meer zu sein, denn es hörte sich an wie Wellenrauschen. Leider hat uns das Wetter diese Utopie leider zerstört, denn die meiste Zeit hat es geregnet und es war kalt. Besonders die letzten Tage.
Wie sieht so ein Vorbereitungsseminar aus? Diese Frage habe ich mir auch noch vor 2 Wochen gestellt. Aber jetzt bin ich schlauer:

Jeden Morgen haben wir so gegen viertel nach 8 gefrühstückt. Danach kam ein Warm-up bzw. Energizer um uns unsere Restmüdigkeit auszutreiben. Danach haben wir mit dem Ersten Block angefangen. So gegen eins gab's essen und danach kam dann der 2 Block. Irgendwie wurden wir abends immer hungrig und nur deswegen gab es Abendbrot.
Natürlich ging es gleich nach der Ankunft los und wir mussten wir so Orgakram erledigen wie Gruppen für Kochen zusammen stellen usw. Danach die Tage haben wir uns mit der tansanischen Kultur von befasst und die Chancen und Risiken von interkulturellen Begegnungen erörtert. Außerdem haben wir über den sogenannten „Kulturschock“, den ungefähr jeder Freiwillige bekommt ,erklärt bekommen und darüber gesprochen wie mensch ihn überwinden kann.
Danach kamen zwei technische Tage in denen wir alles über Montage und Wirkungsgrad von Solaranlagen und Windrädern erfahren haben. Das war ultra-spannend. Irgendwann also nach im letzten drittel der Zeit kamen schon Rückkehrer vom letzten Jahrgang, die uns noch mal ihr Erlebnisse erzählt haben und die jede Frage von uns beantwortet haben.

Sie haben uns schon am ersten Tag an die tansanischen Verhältnisse gewöhnt, in dem sie ab 6 Uhr sehr laut Musik gehört haben und der Meinung waren, dass wir dabei weiterschlafen sollen. Denn es kann passieren, das in unseren Gastfamilien ständig und überall sehr laut Musik gehört wird und wir sollten schon mal üben damit umzugehen. Außerdem waren sie der Meinung, dass wir uns dran gewöhnen sollten …
Ansonsten haben wir noch Erfahren wo mensch gut Urlaub machen kann und ich habe mich überzeugen lassen, dass ich gerne in meinen Ferien nach Kenia, Uganda und Ruanda möchte. Mal gucken ob das klappt.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Bald geht's los!

Hallo ihr Lieben,

Es ist nun nicht mehr weit bis ich für ein Jahr nach Zanzibargehen werde. Noch 5 Wochen und ein Tag bis ich abfliege. Das ist gar nicht mehr so lang hin und die Vorbereitungen dafür laufen so langsam an:
Ich wurde geimpft und es kommen ncoh weitere Impfungen auf mich zu. Aber auch schönere Sachen gehören zur Vorbereitung, wie einen schönen neuen Back-Packrucksack kaufen.

Jetzt mal kurz ein kleiner Rückblick, den es ist schon viel passiert, was für meinen Aufenthalt wichtig ist oder eher unwichtig...

Als ich die Zusage bekommen hab, ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen, weil es sicher war, dass ich ein Jahr weggehe. Dann kamen die ersten Briefe von meiner Entsendeorganisationmit dem Vertrag, dem Antrag für den Resident Permit, eine Packliste und viele Hinweise, was ich denn alles zu beachten habe auch in Hinsicht Impfungen usw. Außerdem wurde uns nach endlosen warten mitgeteilt, mit wem wir wo in welchem Projekt eingesetzt werden. Ich wurde mit Lennart zusammen für moto auf Zanzibar eingeteilt. Darauf folgte dann mein erstes Seminar, wo ich alle Freiwilligen der deutschtansanischen Partnerschaft (dtp) kennengelernt habe, die mit mir zeitgleich nach Tanzania gehen. Das Seminar war ein Kiswahili-sprachkurs und uns wurde inerhalb einer Woche fast die ganze Grammatik eingetrichtert plus natürliche ein kleiner aber feiner Grundwortschatz. Nach jedem Abend rauchten uns die köpfe und wir waren außerstande jeden Abend noch fett Party zu machen. Ziemlich ungewöhnlich für ein Seminar ;) Kiswahili ist eine agglutinierende Sprache. Wenn ihr jetzt das Wort agglutienierend nachschaut, dann wisst ihr warum diese Sprache so scheiß kompliziert ist !
Kurz nachdem ich in Berlin angekommen bin, habe ich mich mit meinen vorgesetzten aus meinem Projekt in Berlin getroffen, die hier ihre Eltern besucht haben. Mein erster eindruck von den beiden, ist, dass sie total freundlich und nett sind. Ich vermute, dass wir mit ihnen gut auskommen werden. Außerdem habe ich jetzt so eine grobe Ahnung was  uns erwarten wird, denn die Projektbeschreibung ist ja sehr vage. Als eins der nächsten Projekte wird der Lehmofenbau sein. Ich freu mich schon richtig darauf zu lernen wie ein Lehmofen gebaut wird. 
Nebenbei sammle ich ich noch Spenden, für mein Welwärtsjahr.Denn das Weltwärts-Jahr kostet pro Teilnehmer ca. 10 000 €, die durch Flug, monatliche Lebenshaltungskosten, die Betreuung, Sprachkurse, Versicherungen und anderes entstehen. Von diesen Kosten übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 75%. Die fehlenden 25% müssen von der Deutsch-Tansanischen Partnerschaft e. V. und den Freiwilligen aufgebracht werden. Ich allein muss somit 1 800€ aufbringen! Es gibt schon eine erfreuliche Nachricht, denn ich hab das Geld schon fast zusammen. Es fehlen noch so um die 300€
Vielen Dank nochmal an alle meine Spender, die mir mein Weltwärtsjahr ermöglichen. 

Ich schreib mal wieder wenn es was neues gibt. Das ist spätestens nach dem Vorbeitungsseminar ende Juli Anfang August.