Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fuoni

Nun seit 2 Monaten bin ich jetzt auf Zanzibar und ich habe noch nichts genaueres über mein Viertel und mein Block geschrieben.

Meine Straße,...
Ich lebe in in Fuoni. Das gehört so mehr oder weniger zu Zanzibar City, also ich glaube es ist ein Vorort von der Stadt. Mit dem Daladala brauche ich von Stone Town so ungefähr 20-40 min um in bei mir anzukommen. Die Dalastation befindet sich natürlich an der großen Straße in Richtung Süden der Insel und mitten in einem Palmenwald. Direkt an der Straße sind noch ein paar Dukas, ein Parkplatz und ein Platz wo Lehmsteine hergestellt werden. Um zu mir nach Hause zu kommen muss mensch dann noch ein bisschen laufen. Das ist sehr entspannend, denn ich laufe die ganze Zeit eigtl durch einen Palmenwald. Zwischen durch gibt es ein paar Häuser und eine Moschee. Die letzten hundert Meter vor meinem Zuhause befinden sich Häuser vor denen sich fast immer Menschen rumsitzen, kochen oder irgendwas anderes machen.


Die Menschen aus meiner Straße sind alle total gut drauf und freuen sich immer wenn ich ein wenig mit ihnen unterhalte. Auch wenn ich es sehr eilig habe, nehme ich mir immer die Zeit um sich um ihr Wohlbefinden zu erkundigen, denn alles andere wäre unhöflich.
Bei mir und auf dem Weg zu Lennart, werde ich oft mit den Namen meiner Vorgänger und Vorvorgänger angesprochen oder mir wird einfach nur mit mzungu hinterher gerufen.

Leider ist es mir noch nicht gelungen die Siedlung hier ganz zu erkunden. Aber ich glaube sie ist recht groß, weil es hier so unglaublich viele Menschen gibt, die abends und morgends hier die Wege entlanglaufen. Die einzige Zeit wo hier ruhe herrscht ist zwischen 23 bzw. 24 Uhr und dem ersten Ruf des Muezzins.
Sobald es dunkel ist und ich und Lennart nach Hause kommen, müssen wir immer an unser Vorbereitungsseminar denken. Dort haben wir auch die Sicherheitslage hier in Tansania gesprochen und uns Beispiele von ehemaligen Freiwilligen angehört, die überfallen worden sind. Alle Geschichten finge alle ca. gleich an : Es war dunkel und ich bin durch ein Gebiet gelaufen, wo kein Mensch war und kein Licht. Damals hab ich mich noch an den Kopf gefasst und gedacht, dass mir das nicht passieren wird.
Aber seit ich dem ich hier angekommen bin, habe ich gemerkt das ich durch Fuoni wohl oder übel manchmal im Dunkeln durchlaufen muss. Eigtlich ist es hier sehr schön im Dunkeln.
Wenn ich hier nach 10 nach Hause laufe, ist es hier Dunkel und wenn Stromausfall ist, ist es stockdunkel. Zurzeit gibt es hier viele Glühwürmchen, die hier herumschwirren. Das sieht total cool aus. An wolkenlosen Nächten ist der Mond manchmal so hell, dass die Palmen Schatten werfen. Dazu die Glühwürmchen und ich fühle mich richtig wohl.
..., Mein Haus,..

So nun zu meinem Zuhause. Meine Familie lebt in einem Haus, dass 4 Schlafzimmer hat ( eins für die Mädchen, eins für die Jungen, eins für die Eltern und eins für mich ). Dann gibt es noch die Küche , ein Wohnzimmer und es gibt noch ein paar Toiletten. Um unserer Haus ist noch keine Mauergezogen worden, weil mien Gastvater dazu das Geld nicht hat. Ich finde eine Mauer wäre nicht so schön, denn dann könnten mensch nur noch gegen eine Mauergucken. Dann haben wir natürlich noch einen Vorgarten, in dem wir unsere Wäsche und unser Geschirr waschen. Aber dieser Vorgarten ist auch ein super Platz um allen Müll weg zu werfen. Letztes Wochenende wurde die Konservendose die Lennart mitgebracht hat nicht im Garten entsorgt und das hat mich sehr gewundert. Dort fliegen nämlich auch Plastiktüten oder andere Verpackungen rum. Ansonsten gibt es ein Nachbargrundstück, welches nicht bebaut ist und dieses sieht aus wie eine riesige Müllhalde.
..., Mein Block
 
Ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich micht hier richtig zu Hause fühle. Genau wie Said es immer so schön sagt : „Feel 100 % at home! “ Zum Glück tue ich das.
In unmittelbarer nähe gibt es noch 2 Dukas, aber viel von der Ijitimai, die Gegend wo ich wohne, kenn ich nicht, denn wir wohnen recht am Anfang und ich bin hier noch nicht durch die Gegend spaziert. Aber es muss sehr weitläufig sein. Mal gucken wan ich hier mal durch die gegend schlendern werde. Ich hoffe es wird bald sein.

Gerade wurden mir die Batikstoffe, die wir in den letzten Wochen in Pete gemacht haben, für unsere Taschen gezeigt. Die sind alle wunderschön geworden und liegen gerade in unserem Wohnzimmer herum. Natürlich musste ich davon ein paar Fotos machen und die kann ich euch nicht vorenthalten.
unsere Batikdrucke


Nächstes Wochenende geht es das erste mal wieder nach Tanganika. Ich hoffe wir werden die leute jetzt ein bisschen besser verstehen als das letzte mal. Mir wurde schon so oft erzählt, dass die Festländer anders ticken als die Zanzibaris. Des weiteren kann weder der Inselbewohner noch der Festländer dem anderen was abgewinnen. Die ziehen übereinander her, so wie in Frankreich die Pariser über die Nichtpariser und anders herum.

Zurück zu Fuoni,dann gibt es noch Marharibiko. Eine schöne Strecke an der großen Straße. Dort gibt es Chipsibuden und sobald die Sonne untergeht tobt dort der Bär, bis irgendwann alle auf einmal schlagartig weg sind. Dort werden dann abends Brote, Sambusa und gegrillter Tintenfisch verkauft. Aber irgendjemand installiert auch seinen Fernseher, so dass sich dann dort abends immer viele Menschen vor einer sehr kleinen Glotze hocken und fernsehen. Manchmal läuft Fusball aber auch oft irgendwelche Actionfilme.
Zu Lennart muss mensch dann noch so 5-10 min laufen, aber er wohnt noch in Marharibiko.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Nicht immer Sommer Sonne Sonnenschein

Das Wetter hier ist in letzter Zeit ziemlich abwechslungsreich. In der letzten Tagen hat es jeden Tag geschüttet wie aus Badewannen. Die Straßen sind teilweise so was von aufgeweicht, dass ich zu mir nach Hause auf dem Schlamm rutschen kann. Teile der Straßen in Stone Town sind unpassierbar und Pfützen pflastern unsere Straßen. Manche Felder außerhalb der Stadt stehen komplett unter Wasser. Das sah so aus als wäre ein großer Fluss über die Ufer getreten.
Plitsch! Platsch! Füße nass!

Bei diesem durchwachsenen Wetter hole ich jetzt öfter meinen Pullover raus. Nachts ist es auch nicht mehr so warm und es kommt schon vor, dass ich ein bisschen friere, aber zum Glück hilft dann mein Schlafsack.

Wenn es nachts schüttet, war an den ersten Tagen nicht an Schlaf zu denken. Alle Häuser besitzen hier Wellblechdächer. Wenn es dann mal richtig anfängt zu regnen, dann ist das hier schon ziemlich laut. Inzwischen hab ich mich dran gewöhnt und wache nur noch ein kurz auf und kann dann sofort weiter schlafen. Der lärm kann auch sehr entspannend wirken.



Montag, 10. Oktober 2011

Ausflug

Dieses Wochenende war ich im verregneten aber sonst schönen Matemwe. Dort soll es den den schönsten Strand auf ganz Zanzibar geben. Hätte gestern die Sonne geschienen, wäre es auch in super Standausflug geworden.


Am Samstag bin ich gegen Mittag aufgebrochen und habe einer meiner schlimmsten Daladalafahrten. Ich habe mich wie in einer Sardinenbüchse gefühlt. Das mensch gequetscht ist, das ist normal. Die Menschen im Dala sitzen wir Hühner auf der Stange und mensch hat immer kaum Bewegungsspielraum. Diesmal saßen Leute auch im Gang und das Dala ist immer so ruckartig angefahren, dass alle erst einmal umgefallen sind. Danach hatte ich das Gefühl, dass der Fahrer nicht wusste, das sein Dala auch noch einen 2. und 3. Gang hat. Das war richtig laut hinten auf der Ladefläche. Und jedes Mal bremsen auch wieder eine zusammenrücken. Nach einer Stunde fahrt bin ich endlich an meinem Ziel angekommen.


Nachdem ich Katalin und Lotta gefunden hatte und wir zusammen ein paar Seifenlaugen aufgesetzt haben, sind wir zurück zu den Gastfamilien gegangen. Ich habe bei der Familie von Katalin dann das erste Mal Ugali gegessen. Dieser Maisbrei schmeckt gar nicht so schlecht. Den Nachmittag und Abend habe ich dann dort in der Familie verbracht und viele Unterschiede zu meiner Familie gemerkt.
Wie es hier so üblich ist, habe ich ein Geschenk mitgebracht. Da ich vorher mit Katalin telefoniert habe, wusste ich was ich als Geschenk mitbringen sollte. Ich hatte an Datteln gedacht oder so ähnlich, aber Katalin meinte ich soll Ingwer mitbringen. Gesagt getan und die Gastmutter hat isch richtig gefreut, genau wie Katalin und Lotta da es nun (endlich) Chai mit Ingwer gab. Außerdem habe ich den beiden ein Paar sachen mitgebracht, die sie mir aufgetragen hatten zu besorgen. Ich habe gemerkt das sie über glücklich waren, dass ich die Sachen mitgebracht hab. Daran hab ich gemerkt das ich in shamba( das bedeutet übersetzt Land, ist aber uach eine bezeichnugn für da wo nix los ist) angekommen bin. Denn in Matemwe gibt es wirklich nix. Konnte ich mir nicht vorstellen, ist aber so. Nicht mal eine Chipsibude haben die da. Das bedeutet, dass da wirklich nix los ist.
Der Große Unterschied zwischen den Familien in Fuoni und Matemwe ist, dass unsere Familien im Gegensatz einfach Geld besitzen. Für dort sind 300 Shilingi schon viel Geld, was von der Familie nicht vorgeschossen werden kann. Das sind umgerechnet ein bisschen mehr als 10 Ct.
Wir in Fuoni kochen auf einem Gasherd und einem Grill. Das Essen ist immer Gewürzt und schmeckt nach etwas. Auch das Salz fehlt nicht. Dazu gibt es immer Schwarzen-Ingwer-Tee in den viel Zucker gekippt wird.
Bei Katalin wurde jetzt auuf einem Dreisteinofen gekocht und auch ein Grill wie wir ihn haben. Bei ihr hat das Essen auch gut geschmeckt. Da ich Ingwer mitgebacht habe, gab es jetzt auch den gleichen Tee, aber ansonsten können sie sich das nicht leisten und dann gibt es dort nur süßen Schwarztee. Als Lotte Nach dem Mittagessen vorbei kam, meinte sie zu mir, dass ihr Essen normaler weise schon nach nix schmeckt und da das Salz in der Familie ausgegangen ist, jetzt das Essen nun wirklich nachnix mehr schmeckt. Pole sana!
Der andere große Unterschied liegt bei Strom und Wasser. Die Familie von Lotta hat ein Solarhomesystem mit dem Handys aufgeladen werden können und ein Fernseher betrieben wird. Katalins Familie besitzt soweit ich das mitbekommen hab nur die Studilights die die Freiwilligen mitgebracht haben um Abends noch Licht zu haben. Das Wasser müssen alle auch noch von einem Brunnen holen, der nicht so weit entfernt ist.
Ich dagegen wohne im puren Luxus. Ich habe immer Wasser, da meine Familie 2 Wassertanks besitzt. Der eine ist im Boden eingelassen und mit dem anderen haben sie sich einen Wasserturm gebaut, sodass immer Wasser aus den Wasserhähnen kommt. Wenn ich einen Dusche hätte, könnte ich auch richtig duschen. Mit einer Pumpe, die notfalls mit einem Generator betrieben wird, kann Wasserturm Wassertank immer vollgemacht werden. Außerdem gibt es bei uns Steckdosen und dort kommt Strom raus, wenn denn grade kein Stromausfall ist.


Mich hat erstaunt, dass alle die da waren zur gleichen Zeit gegessen haben. Es gab eine große Platte, wo das Essen (Reis mit Fischsoße) drauf war. Außerdem wurde für Katalin extra eine Ecke nicht mit Fischsoße überschüttet, da sie Vegetarierin ist. Für sie gab es dann noch eine extra Soße. Dann haben wir alle zusammen von der Platte gegessen und ich wurde erst mal ausgelacht, da ich den Reis nicht zu einer Kugel formen konnte. Bei mir in der Familie macht mensch sowas nicht und im Gegensatz haben bei uns auch alle ihren eigenen Teller und essen zu unterschiedlichen Zeiten, auch wenn beim Essen immer viele Personen anwesend sind und herum wuseln, essen wir alle nicht zur gleichen Zeit. Gleich am Anfang hab ich beim Essen auch erst einmal die Hand verbrannt, denn das Essen war ziemlich heiß. Bei mir dagegen ist es immer lauwarm. So muss ich nie darum fürchten mir meine Hand beim essen zu verbrennen. (Wenn ihr jetzt zum zweiten mal das Wort Hand lest, hat das seine Richtigkeit. Ihr habt euch nicht verlesen und ich mich nicht verschrieben ;), denn hier gibt es kein Bestek.)


Das Essen war richtig lecker und ich habe auch zum ersten Mal zu meinem Reis mit Fischsoße Bananen bekommen. Saulecker! Nach dem Essen haben wir noch ein bisschen rum gelegen, gequatscht und die Aussicht genossen. Der Mond schien und hat sogar Schatten geworfen. So hell ist es nachts in letzter Zeit öfter. Das finde ich total schön. Als wir dann alle Müde waren sind wir zu Bett gegangen. Ich habe bei Katalin im Zimmer geschlafen und dafür ist Katalin zu Lotta gegangen und hat dort geschlafen. Denn ein Mädchen und ein Junge können hier nicht einfach zusammen in einem Zimmer schlafen.


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sind wir dann zum Strand aufgebrochen. Bevor wir baden gegangen sind, haben wir noch einen Juicy in einem der vielen Hotels dort Getrunken. Die Bedienung ist nett und dort konnten wir mit ihnen ein bisschen auf Kiswahili reden. Der Saft wurde für uns extra gepresst und wir durften selbst entscheiden, welche Früchte dort rein sollte. Als wir ausgetrunken hatten, kam Lennart endlich, der eine Kleine Irrfahrt hinter sich hatte, da er am falschen Platz ausgestiegen ist. Als endlich der kalte Wind ein bisschen nachgelassen hatte und die Flut kam sind wir schwimmen gegangen.
Im Wasser waren überall Holzflöcke, die das Seegras am wegtreiben hinderten. Das Seegras wurde bei Ebbe von Frauen geerntet.

Als wir wieder raus kamen, gab es schön Norddeutsches Wetter. Lennart hat es liebevoll Hamburger Wetter genannt. Ich fand es einfach nur kalt. Es war windig und total zugezogen. Als wir das Hotel gewechselt haben um etwas essen zu gehen, hat es richtig angefangen zu schütten, zum Glück erst nachdem wir angekommen sind. Eigentlich hatten Lennart und ich vor bei einer Chipsibude Essen zu gehen, die sind billiger und mensch fördert die lokale Wirtschaft. Aber in Matemwe gibt’s NIX!!! das ist kein Scherz. Fast so wie in Pete.
Dann hat es zwei Stunden lang ohne Unterbrechungen geschüttet. In Deutschland sagt mensch ja, dass es aus Kübeln gießt, aber das passt hier nicht. Es wäre korrekter zu sagen, es gießt aus Badewannen.
Gegen halb 5 mussten wir dann durch den Regen um noch ein Daladala zu bekommen. Wir waren plitsch nass als wir angekommen sind.
Zu Hause hab ich gefragt, ob es in Fuoni und Stone Town auch so geregnet hat. Meine Gastmutter meinte nur, dass hier schönes Wetter war. Irgendwas mach ich falsch an meinen freien Tagen, also Wettertechnisch ;)

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Pete

Pete

 

Unendliche Weiten und unerforschte Plätze, die nie ein Mzungu zu vor gesehen hat. In diesen unendlichen Weiten an der Hauptstraße in Richtung Kizimkazi, Machumvi, Paje und kurz vor den Juzani Forest liegt das kleine Dorf Pete. Neben unserem Museum gibt es hier noch eine Schule und wie wir letztens erfahren haben eine Schmetterlingsfarm. Bei der wissen wir nur nicht wo sie ist.


Pete ist ein Dorf, in dem die Häuser hauptsächlich rechts und links an der geteerten Straße stehen. Den genauen Namen für diese Art von Siedlung ist mir gerade entfallen. Es ist einfach nichts hängengeblieben von dem, was ich in der Schule gelernt habe. Bei uns in der nähe im Norden des Dorfes gibt es noch eine Ansammlung von Häusern. Dort wohnt auch Khamis, der auch hier Arbeitet, mit seinen beiden Frauen. Die Familie ist sehr nett und Khamis ist echt cool drauf. Als ich bei ihnen zum Essen eingeladen war, konnte ich sehen, dass sie nicht so luxuriös wohnen wie meine Gastfamilie. Es gab keinen Tisch und keine Stühle, auch kein Fernseher und keinen Anschluss an Strom. Aber es gibt ein Sofa und ein Bett mit Bettbezügen, die auch nicht in jeder Familie vorhanden sind.


Ganz in der Nähe von dieser Ansammlung von Häusern, gibt es an der Straße noch einen kleinen Kiosk, der manchmal Kokosnüsse und Gemüse verkauft und so alltägliche dinge wie Seife und Waschmittel usw. Davor hängen meist die Jugenlichen dieses Dorfes ab.
Im Süden unseren beschaulichen Dorfes gibt es noch einen Duka. Duka heißt übersetzt Laden. In diesem Duka kann mensch alles kaufen, was das Herz begehrt. Zu finden sind Cola und Fanta, leider keine Pepsi :( Pepsi finde ich leckerer als Coca Cola, denn die ist hier verdammt süß, viel süßer als in Deutschland. Dann verkaufen sie noch viel Plastikkram, Reis, Kekse usw. Aber auch viele Sachen wofür wir keine Verwendung haben. Direkt neben dem Duka gibt es noch einen Schreiner. Davor stehen manchmal Doppelbetten ohne Matratze oder Türen bzw. Stühle.


Manchmal tobt hier der Bär und hier rennen so viele Menschen über die Straße oder warten an der Straße auf ein Daladala, dass ich gar nicht weiß, wo die alle her kommen. Letzte Woche als wir mit vielen anderen auf der Bank auf unser Daladala gewartet haben sind mehrere an uns vorbeigefahren und wollten uns nicht mitnehmen. Warum die nicht gehalten haben wüssten wir auch gerne. Von einem der vorbeifahrenden Daladalas ist ein Huhn herunter gefallen. Sofort ist einer der Dorfbewohner auf die Straße gerannt und hat sich das Huhn geschnappt und sich gefreut wie am Spieß, dass er jetzt der stolze Besitzer dieses Huhns war. An anderen tagen ist hier der totale Totentanz und wir fühlen uns bei der angenehmen Nachmittagshitze in den Wilden Westen versetzt.


An der Straße gibt es auch noch drei Stände, an denen Gemüse verkauft wird. Leider kein Obst. Manchmal haben sie aber auch Gebäck und so. Die Verkäufer da sind sehr nett und die Preise sind viel billiger als in Stone Town.


Café
Das schönste und tollste in diesem Dorf ist immer noch unser Museum. Wir besitzen einen Schowroom, in dem gezeigt wird, wie eine Ukili-basket hergestellt wird. Außerdem sind noch viele andere Ukiliprodukte ausgestellt. Des weiteren gibt es noch eine Werkstatt von Said für seinen Sieb- und Batikdruck.
Dierekt am Haus am hinteren Ausgang gibt es noch ein Lehmofen, der von Freiwilligen gebaut worden ist. Dann gibt es noch die anderen Projekte der Freiwilligen. Ein Kompostklo, das Café, ein Simtank, Bänke im Schatten eines Baumes und natürlich einen Zaun.


unser Museum
Neben den ganzen Freiwilligenprojekten befinden sich hier auch noch drei Webstühle. Von denen meiner Meinung nach noch einer Betrieb. Bis jetzt war der Weber nur einmal da, als wir auch da waren. Wenn mensch ihm beim arbeiten zuschaut, sieht mensch wie mühselig die Arbeit ist. Dann kommen hier jetzt auch Regelmäßig die Motofrauen aus dem Dorf und färben hier ihr Ukili oder flechten hier. Die Handarbeit sieht ziemlich anstrengen und eintönig aus. Aber das Output ist wunderschön. Die Tragetaschen lassen sich echt sehen.

Immer, wenn wir mit Saidi nach Pete fahren, gibt es die gleiche Prozedur.Meist war Said schon in der Stadt, hat seine Kinder in die Schule gebracht und manchmal Abdulli und Hassan schon eingesammelt. Dann kommt er zurück nach Fuoni bei uns zu Hause geht unsere kleine Tour los und bei Khadija und Lennart vobei und holen sie ab. Danach halten wir das erste mal in Marharibiko um den ersten Teil des Mittagessens einzukaufen. Nachdem wir alles am ersten Essenstand bekommen haben, geht es weiter zur Tankstelle, bei der entweder das Auto aufgedankt wird, wir Petrol für den Generator kaufen oder beides. Unterwegs nach Pete halten wir mindestens noch ein paar mal an um noch weitere Sachen für unser Mittagessen zu kaufen. So brauchen wir immer gefühlt doppel solange hin wie zurück.

Egal ob Said mitgefahren ist oder nicht, müssen wir jeden Morgen und Nachmittag das Geflanzte Lemongras gießen. Zum glück ist fast immer genügend Wasser im Simtank. Es kann aber auch sein, dass es kein Wasser gibt, dies ist gestern auch aufgetreten. Leider hatten wir kein Petrol für den Generator, mit dem wir die Pumpe für unseren kleinen Brunnen anmachen konnten. Somit musste Lennart sich erst auf eine lange, abenteuerliche Reise zur nächsten Tankstelle begeben bevor wir die Generator an schmeißen konnten. Als der Generator lief, lief das Wasser in strömen und Khamis und ein Freund von ihm, haben sich erst mal alle Kanister vollgemacht, die sie hatten.
gefärbtes Ukili

Montag, 3. Oktober 2011

Alltag

Tagesablauf



So langsam kann ich davon reden, dass es hier einen Alltag gibt und den möchte ich euch gerne schildern.
Morgens wache ich so gegen 6 Uhr das erste mal auf, denn meine ganze Familie steht zu diesem Zeitpunkt auf und ist bereits am Frühstücken. So gegen 7 Uhr stehe ich dann auf und dusche mich erst mal mit schön kaltem Wasser. Diese morgendliche Dusche erfrischt mich und frisch geduscht sieht die Welt schon gleich viel besser aus. Danach wird erst mal gefrühstückt. Meist gibt es Bofflo mit Magenire und Omelett. Manchmal gibt es auch Kekse oder ndazi.

Nach dem Frühstück geht’s dann zur Arbeit. Drei Tage die Woche geht es nach Pete. Manchmal fahren wir mit Said und seinem Auto oder wir fahren mit dem Dalla Dalla dort hin. Dort öffnen wir erst mal das Museum und den Showroom usw. Zurzeit bauen wir ein paar Beete und haben wir einen Frühjahrsputz gemacht, weil im Ramadan keiner sich um das Museum gekümmert hat. Mittags kochen wir immer dort oder bringen uns für Essen mit. Letztens haben wir für uns und Khamis Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Das kannte Khamis noch nicht, aber er fand es sehr lecker ;)


Ich an unserem Solarkocher



Zwei Tage die Wochen fahren Lennart und ich in die Stadt um zu arbeiten. Dort haben wir bereits Lampen im Laden angebracht und zurzeit sind wir dabei einen Wikipedia Artikel über die Moto zu schreiben.
Dhow im House of Wonder
In meiner Freizeit habe ich angefangen zum Judo zu gehen. Die Leute da sind sehr nett und verstehen kein Englisch. Das ist schön denn so bin ich gezwungen kiswahili zu sprechen. Oft Jongliere ich aber auch zu Hause oder mache etwas kleines mit meinen Gastgeschwistern oder versuche der Schwester von Said, die hier auch wohnt zu erklären, dass ich meine Dreads schön finde uns sie nicht so schnell abschneiden werde.
In letzter Zeit bin auch dazu gekommen in meiner freien Zeit Bücher zu lesen. Das macht richtig Spaß und ich frage mich, warum ich mir in Berlin nicht mehr Zeit dafür genommen hab.

Wir haben aber auch schon nach der Arbeit ein paar Museen besucht. Das House of Wonder zum Beispiel. Ein Museum über die Geschichte des Swahili und der Swahili-Kultur in Ostafrika und die Geschichte von Zanzibar. Das ist echt anschaulich gemacht und die Aussicht von den oberen Geschossen ist wunderschön.