Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Mittwoch, 18. Juli 2012

ZIFF und die zanzibarische Unabhängigkei


Meine erste Assoziation war ja Siff und Dreck, bedenkt mensch das hier das Z wie ein weiches S gesprochen ist diese Assoziation gar nicht so abwegig. Aber ZIFF bedeutet nichts weiteres als Zanzibar International Film Festival. Nach ich den Eröffnungsfilm gesehen habe, war mir noch nicht so ganz klar, ob ich mir dieses Festival antun würde. Denn der erste richtige Film war zum in die Tonne treten, dem ersten Film, mit anderen Worten den Kurzfilm davor kann ich immer noch zu gute halten, dass er alternativ war. Er war anders, aber auch schlecht, ein programmierter Film inspiriert durch Transformers und Matrix.

Somit sind die Erwartungen noch weiter gesunken. Sie waren schon niedrig und waren danach noch niedriger. Denn normale Filme, die sind noch schlechter als das Vorabendprogramm bei unseren Fernsehsendern. Das sind ja Familiendramen der ersten Klasse und wenn dann eineR weinen muss, dann wird da mit der Kamera drauf gehalten. Nach einer Minute denk ich mir :“ jetzt ist auch aber gut.“ Nach zwei : „jetzt könnt es dann auch langsam aufhören.“ Nach vier verlasse ich den Raum und Schätzungsweise bei fünf bis zehn Minuten hört es auf. Meine Gastfamilie steht auf so was.

Zum Glück wurden meine Vorbehalte am nächsten Tag sofort bei Seite gewischt. Leider habe ich von dem einen Kurzfilm nur die letzten 10 min gesehen, aber die waren echt gut. Es ging über ein Paar aus dem Kosovo, die im Bett lagen und sich gegenseitig ihre Geschichte aus dem Krieg erzählt haben. Sehr gut gelungen.

Danach habe ich mir mit Lotta „Back to Square“angeschaut. Ein wunderbarer Film, 5 Geschichten von 5 verschiedenen Leuten nach der Ägyptischen Revolution. Es war hart mit anzusehen, wie die Menschen immer noch noch für ihre Grundrechte kämpfen und das es nach dem Sturz von Mubarak für manche sogar noch schlimmer geworden ist. Repression durch Polizei, der Schwund der Touristen usw. Bei einer Geschichte hat ein Bruder für die Freilassung seines eigenen Bruder demonstriert, der auf den Tahirplatz festgenommen wurde. Dieser Bruder hat auch weiter demonstriert als mit Schusswaffen auf die Demonstranten geschossen wurde.

Im nach hinein haben Lotta und ich uns gefragt, wie weit wir beim Demonstrieren gehen würden. Wasserwerfer, Tränengas und Pfefferspray klingen Harmlos gegen Gewehre und Panzer. Ich glaube ich wäre nicht bereit für eine Vision/Ziel zu Sterben. Lotta wusste auch nicht wie weit sie gehen würde. Was muss passieren, damit Menschen diesen Schritt gehen?

Ich weiß nicht ob ihr mitekommen habt, dass im Mai hier hier für die Unabhängigkeit Zanzibars demonstriert wurde. Ich war auf Reisen und aus Erzählungen habe ich Erfahren, das wohl zwei Brandsätze auf zwei verschiedene Kirchen geworfen wurde, dass für zwei Tage der Darajani, der Busbahnhof, wo sich die halbe Insel versammelt, am helllichten Tag komplett leer war und das es ein paar Ausschreitungen mit der Polizei gab.
Mein Gastvater meinte zu den ganzen Vorgängen nur: „Wanacheza tu! - Die spielen nur!“ Das manche Zanzibaris die Unabhängigkeit wollen ist nichts neues, aber durch ein paar neue Ereignisse wurde diese Bewegung in letzter Zeit ein bisschen stärker.
Hierfür muss ich jetzt ein bisschen länger ausholen. Zanzibaris und Festländer das ist so wie zwischen HSV und St.Pauli Fans, zu mindestens die Vorbehalte der Zanzibaris.
Früher war alles besser, besonders weil dann noch nicht so viele Festländer auf der Insel gewohnt haben. Mit den Hotels, die seit der Öffnung des eisernen Vorhangs, hier in Zanzibar aus dem Boden sprießen, wuchs auch der Bedarf an Arbeitskräften, die englisch Sprechen. Dieser Bedarf konnte an am eigenen Arbeitsmarkt nicht gedeckt werden, somit kamen auch Menschen aus Kenia und dem Festland, die hier Arbeit suchten und fanden. Mit dem Tourismus kamen immer mehr menschen, die am Boom teilhaben wollten, aber dann keinen Job mehr gefunden haben.
In den Touristenhochburgen wird, wie in jeder anderen großen Stadt oder Touristenhochburg, geklaut. Bevor der Tourismus hier war und bevor so viele Festländer hier wohnten wurde eben kaum geklaut, daraus folgt der Umkehrschluss, dass die Festländer klauen und vor allem wissen sie sich nicht zu benehmen. Letzteres trifft wahrscheinlich zu, denn nicht jeder kommt mit der zanzibarischen Art zurecht. Zurück zum Klauen, wer mir jetzt meine Handys und uns das Solarpanel vom Dach geklaut hat, kann ich nicht sagen. Hätten wir den Dieb geschnappt würde er wahrscheinlich nicht mehr leben, oder zu mindestens im Krankenhaus liegen.
Nach meiner eigenen Meinung ein anderer Grund für die Abneigung gegen Festländer ist, dass viele Festländer teilweise hier in den Hotels für Billiglöhne arbeiten, für die ein Zanzibari keinen Finger krümmen würde, außerdem können die Festländer die dann hier in den Hotels arbeiten Englisch. Viele Zanzibaris können kein Englisch und würden daher nie einen Job im Hotel oder Restaurant finden.
Zu guter letzt gibt es ein paar Strukturprobleme. Nicht ländliche oder städtische Strukturen sondern die vom Staat. Zanzibar ist Teilautonom, aber die Steuern laufen übers Festland.
Das Problem das die Gewerbesteuern ist , dass sie in Local Goods und Commun Goods unterteilt werden. Local Goods Steuern bleiben in der Region und Commun Goods Steuern gehen an alle. Local goods sind zum Beispiel die Steuern die aus den Gewinnen der Bergbauindustrie(Gold, Diamanten, Tanzanit, Kohle und andere) fließen und Commun goods sind zum Beispiel die Erträge des Tourismus. Somit bleibt das Geld, was in Tanganyika(Festland) erwirtschaftet wird auf dem Festland und das Geld vom Tourismus geht an alle. In letzter Zeit haben sie Erdgasvorkommen vor Pemba entdeckt, was natürlich gut Geld in die Kassen spült, aber dieses Erdgas soll halt wieder Commun Good werden. Das finden die Zanzibaris, die für eine Unabhängigkeit sind, nicht gut.

Das sind so die Hauptgründe meiner Meinung und so wie ich es verstanden habe. Ich will keine Unwahrheiten verbreiten, aber so nehme ich es wahr.

Wenn ich hier den Predigten in den Moscheen lausche, merke ich immer wieder, dass ein Muezzin für eine Unabhängigkeit predigt. Unter anderem deswegen und aus der Stimmung für eine Unabhängigkeit würde ich behaupten, dass das Thema noch nicht vom Tisch ist und es jeder Zeit wieder auf brodeln kann.
Zurück zu Ägypten die Frage die sich mir und Lotta gestellt hat ist, warum klappt da die Demonstrationen und hier nicht. Hier geht keiner jeden Tag auf die Straße um für die Unabhängigkeit oder für eine Steuerreform zu demonstrieren. Nach etlichen Überlegungen kamen wir dazu, dass es den Zanzibaris einfach noch zu gut geht. Korruption gibt es hier zwar auch wie Sand am mehr und die Polizei schikaniert hier ab und zu auch mal par Personen, aber grundsätzlich kommst du mit ihnen nur in Konflikt, wenn du wirklich gegen das Gesetz verstoßen hast. Außer wenn du als Weißer hier Auto fährst. Im großen schätzen wir, dass es nicht so viele Repressionen und Eingriffe in die Meinungsfreiheit gibt, wie in Ägypten.

Leider gibt es hier auf der Insel nicht so viele Menschen, die über Reformen nachdenken. Ich glaube nicht, dass eine Unabhängigkeit alle bzw. einige Probleme auf Zanzibar löst. Meiner Meinung nach müsste man sehr viele Staatsstrukturen ändern, eine Steuerreform und Schulreform durchführen.
Am besten wären Demonstrationen, die die Regierung treffen. Zum Beispiel jeden Montag morgen die Einfahrt zum Präsidentenpalast blockieren. Das wäre mal kreativ und auch gewaltfrei.

Darsteller von "We the Party"
Zurück zum ZIFF es gab auch noch andere schöne Filme. Die meisten tanzanischen Porduktionen würde ich sofort in die Tonne werfen, aber überzeugt haben mich: We the Party, ein Film aus den Staaten über die dortige Partykultur der 14-20 Jährigen, ein Kurzfilm über den Kosovokrieg, Dear Mandela, eine Dokumentation über den Slum Contract in Süd Afrika und der Kampf eines Slum gegen diesen, Odd Number, eine Dokumentation über ein Gangmitglied in Cape Town und wie dieser ein guter mensch wird, dann gab es noch einige weitere, wo ich die Namen vergessen hab.

Abends nach den Filmen gab es immer noch Musik. Am Mittwoch und am Samstag sind die Highlights aufgetreten. Einmal Camelion und Diamond. Die Musik war besser als auf dem Zauti za Busara, leider war die Stimmung dafür nicht so gut.

Montag, 16. Juli 2012

Coffee To Go ist trash to Take Away


Sorry das ihr so lange auf einen neuen lustigen und aufschlussreichen Blogartikel warten musstet. Dafür wird dieser ein bisschen länger werden.

Als meine Eltern hier auf Zanzibar waren, haben sie ein Foto gemacht was ich euch nicht vorenthalten möchte. Diesen Chipsi-Stand hier.
Eine Chipsi-Bude mit normalen Repertoir: Fritten, Fleischspieße, Kartoffelbällchen,
Bardilla, Salat, verschiedenen Brotsorten.

Dieser Stand steht hier an fast jeder Straßenecke und schmückt das Straßenbild wie bei uns eine Straßenlaterne. Auch das Angebot ist ziemlich gleich und jedesmal wenn ich mit den Dreien an irgend einem Straßenstand stehenbleibe um was zu essen, fragt mich Petra, ob man das Essen kann. Das Ding ist, dass ich inzwischen ein Auge dafür habe, wo mensch gut essen kann und nach der Zeit auch weiß wo! Das wo ist das entscheidende, aber auch das was spielt natürlich eine Rolle. Irgendwie habe ich mich hier schon ziemlich eingelebt. Ich weiß nicht ob das aus den Beiträgen rauskommt. Udo meinte das kann mensch nicht so gut rauslesen.

Aber gehen wir mal weiter auf unsere Chipsibude ein. Auf dem Foto kann mensch unschwer erkennen, dass es rechts noch weiter geht. Dort gibt es  ein paar Bänke gibt und Menschen, die auf diesen sitzen. Warum sitzen die da? So angenehm und sauber ist der Platz auch nicht. Es gibt ein paar gute Gründe sich zum Essen hinzusetzen und dem To-Go-Wahn den Rücken zuzudrehen. Was gibt’s es in Deutschland schon alles zum mitnehmen? Café, Kuchen, Eis, Bürger, Pommes, Döner, Falafel, Schawarma, der Wok und sämtlicher Fastood, den mensch in berliner bzw. deutschen Straßen kaufen kann. Was hetzt die Leute so, dass mensch sich seinen Döner im Gehen, Rennen oder Radfahren verschlingen muss? Zeitdruck? Dann sollten wir den ganzen Tag einfach ein bisschen entschleunigen. Schnelles essen und sich dafür nicht richtig Zeit nehmen ist schlecht für die Gesundheit. Ich bezweifle gerade, dass jemand auf dem Rad gemütlich Essen kann und ich schließen von mir auf den Rest der Welt. Vllt gibt es ja den ein oder anderen, der sein Take Away Essen mit Freude genießt.

Viel schlimmer ist doch, dass fast jeder Café To Go morgens in einem Plastikbecher ausgeschenkt wird. Nun ja inzwischen stehen schon viele Cafés auf Pappbecher aber dieser kann auch nur ein Mal benutzt werden. Ich stelle jetzt eine Behauptung auf, die ich leider nicht beweisen kann, aber sie scheint mir zumindestens ziemlich schlüssig!
Da gab es Reis mit Bohnen, Tee und Mandazi.

Sich für seinen Café,Döner usw hinzusetzen und ihn an Ort und Stelle in seinen bauch zu befördern ist umweltfreundlicher als ihn zum mitnehmen zu bekommen. Normalerweise bekommen man im Restaurant, Café und Imbissbude einen Teller und Tasse aus Porzellan oder Glas, wenn nicht ist es nicht besser als zum mitnehmen. Diese werden dann wieder abgewaschen und bei ein anderer Kunde bekommt diese Tasse. Also kein Müll der produziert wird. Somit bin ich der Meinung, dass viel weniger Müll entsteht und weniger Energie, wenn Sit In praktiziert wird als ein Take Away. Jeder Pappbecher muss hergestellt werden und wird durch die Gegen gekarrt für eine Benutzung. Bei Glas oder Porzellan gibt es einen Weg und dann kann es bis zum Zerbrechen benutzt werden.
Hier funktioniert die Entschleunigung super und es gibt kein Take Away. Wenn ich hier mal im gehen Esse oder im Bus werde ich so schräg angeguckt als ob ich ein Außerirdischer wäre. Es war hart sich daran zu gewöhnen, immer dort zu essen, wo ich es mir gekauft habe aber nach ein paar Wochen ging das auch.
Wenn hier jemand was zum mitnehmen bestellt, hat er meistens seinen eigenen Behälter dabei oder bekommt es in Alufolie eingewickelt, die dann Zu Hause weiter benutzt wird, bis sie in ihre einzelteile verfällt.
Manche Sachen können die westliche Gesellschaft sich noch hier abgucken, aber andersherum auch.
Ein Sache, die ich mir abgewöhnen muss, ist alles einfach auf den Boden zu werfen. Nein es geht nicht um persönliche Gegenstände, die ich in meinem Zimmer gezielt auf dem Boden plaziere, sonder um Müll. Wasserflasche ausgetrunken, Überreste von Obst, leere Schachteln und anderer Abfall einfach auf den Boden werfen. In der Stadt geht das ja noch, da gibt es Leute die das Aufsammeln und die kriegen dafür Geld. Vielleicht kann Mensch es als Arbeitsbeschaffungsmaßname auslegen, aber der Hauptgrund ist wohl, das es hier kaum einen Mülleimer gibt und Müll den ganzen Tag mit mir rumschleppen und dann bei mir im Garten verfeuern ist auch keine optimale Lösung.

Problematisch wird es wenn Menschen ihre Plastikflaschen einfach aus dem fahrenden Auto oder mitten in der Pampa wegwerfen. Dort gibt es niemanden der es aufhebt. Deswegen schmeiße ich auch nichts auf dem Land weg und warte bis ich in Stone Town bin. Ein gutes Vorbild würde wohl alles zum zentralen Müllhaufen bringen. Das bin ich leider nicht geworden, trotzdem stellt sich die Frage warum alle, vllt bis auf ein paar Touris und/oder Freiwillige, alles einfach dort hinwerfen, wo sie gerade stehen? Liegt es nur daran, dass es keine Mülleimer gibt? Nein, denn es gibt schon mehrere zentrale Müllhaufen und auch ein paar Mülleimer in der Stadt. Es muss an wohl einen anderen Grund geben. Mangelnde Aufklärung über die Gefahr von Plastik und so weiter? Das schon eher selbst in Berlin gibt es ja genügend Chaoten die ihren Müll nicht bis zum nächsten Mülleimer bringen können. Aber ich glaube es liegt viel tiefer. Ich schätze mal, dass in den letzten tausend Jahren die Abfälle hier schon einfach dort hingeworfen wurden, wo es niemanden stört, in den Garten, auf die Straße usw. Der Unterschied zu damals war, dass alle Stoffe organisch waren und sich mit der Zeit zersetzten. Lass hier mal eine Bananenschale über eine Woche im Zimmer liegen und dann ist sie Weg.

Dienstag, 26. Juni 2012

Der Viagamann


Gerade schon wieder ein Mal von einem Hausierer besucht. Da musst eich unweigerlich an die Geschichte von Horst Evers denken, in der er sich vorstellt was passiert wäre, wenn das Internet nicht erfunden worden wäre.

Ob dann all die dubiosen Geschäftemacher dann als Handelsvertretern an die Türen klopfen würden. Also vor der Tür steht dann der Viagramann oder der Peinsverlängerer oder Brustvergrößerer. Da stellt er sich dann die Frage, wie groß und breitschultrig dann ein Spamfilter sein müsste...

Nun gerade wäre mir so ein Spamfilter echt ganz lieb. Immerhin hier verkaufen sie nur Duschgel, Seife, Zeugs und noch anderes Zeugs. Zum gluck muss mensch sich nicht mit Versicherungsvertretern, den obengenannten und anderen Vertretern wie bei Loriot herumschlagen. Gerade wollte der Typ mir eine Shaving Creme andrehen und war voll beleidigt das ich die nicht haben wollte.

Aber es gibt ja auch noch normale Straßenverkäufer, die gesittet mit ihrem Fahrrad durch die Stadt bzw. durch Dorf fahren und Sachen verkaufen. Zum Beispiel fuhr gestern jemand mit Megafon durchs Dorf und hat Mausefallen und Rattengift über Megafon angepriesen, der Typ davor hat Kochtöpfe und Besteck und so nen Kram verkauft. Aber mein Lieblingsstraßenverkäufer ist der Kokosnussmann. Wäre echt schade, wenn der im Spam landen würde.

Montag, 11. Juni 2012

Der Dieb geht um, wer sich umdreht oder lacht kriegt den Buckel vollgemacht

So leider kann hier kein Bild pranken, denn in Ruanda ist mir meine Kamera kaputt gegangen. Deswegen hier jetzt nur Text und kein Bild von meiner Wäscheleine. 

Näulich habe ich mal wieder an einem Morgen meine gesamte Wäsche gewaschen. Das dauert dann immer so 1-2 Stunden. Diesmal hab ich sogar etwas länger gebraucht, da ich meine weiße Wäsche auch wirklich weiß haben wollte. Das ist mir mit meiner Kansu-Hose auch geglückt. Nachdem ich alles auf der Wäscheleine auf gehangen habe, bin ich los zur Arbeit.
Als ich zurück kam hang noch alles an der Leide, aber ich wollt erst meine Sachen ablegen und Essen bevor ich die Wäsche rein räume, Normalerweise macht das über den Tag schon irgendjemand von der Familie, wenn die merken, das die Wäsche trocken ist und sie selbst noch was aufhängen wollen. Diesmal leider nicht. Nach dem Essen hab ich es natürlich voll verplant die Wäsche rein zu holen. Nun hing da da Wäsche im Wert von 20.000 Tsh also so 10 €. Meine Kansu-Hose war so das Wertvollste mit 12.000 Tsh. Und irgend so ein MistkerlIn hat sich meine Kansu-Hose gekrallt. Auf nimmer wiedersehen. Dumm gelaufen.

Am morgen bekomme ich dann noch ein paar Mitleidsbekundunge : "Pole sana kwa suruali!" Dumm gelaufen das Leben geht weiter. Als ich am Abend meine Gastmutter wieder zu Hause treffe erzählt sie mir, dass bei den Nachbarn ein Kansu, zwei Kansu-Hosen und eine Schuluniform geklaut worden ist. Da hatte jemand ja eine erfolgreiche Nacht. Ich schätze mal hier in der Gegend ist noch mehr abhanden gekommen.

Einen Tag später fällt mir in meinem Zimmer auf, dass es unglaublich viele Mücken gibt. Haleluja! Schau mich zu meinem Fenster um, die nach wie vor mit Fliegengitter zugemacht sind. Bis auf, Mein Vorgänger hat ein Loch mit ner Zeitschrift und nem Handtuch geflickt oder so zu gemacht, dass dort keine Mücke mehr reinkommt. Beides weg, verdammt das hab ich nachts nicht mal gemerkt.
2 Tage später bringt mir meine Gastmutter das Handtuch wieder und fragt mich ob das meines ist. Sie hätte das vorne auf der Straße gefunden. Wurden dem Dieb die Beute zu schwer???

Samstag, 9. Juni 2012

Solarenergy Day


Manchmal profitieren wir ja auch von Geldern der Entwicklungshilfe. Da Mr. Matimbwi von TAREA, der Lobbyorganisation der tansanischen Unternehmen, die mit Erneuerbare, energien arbeiten, war der Meinung, dass er noch ein paar Helfer braucht auf dem Solarenergy Day. Somit wurden wir angefragt, ob Lennart und ich helfen können. Lennart nicht, da er Besuch hatte, aber ich bin doch gerne Hilfsbereit.

Es hieß am Anfang, dass ich meine Fahrtkosten erstattet bekommen. Das ist natürlich super. Als ich dann im Office von TAREA ankam, wurde mir das Ticket erstattet und pro tag die ich auf der Messe bin 20 000 Tsh als Verflegung und für die Bezahlung der Unterkunft gegeben. Da war ich ein wenig verwundert. Normalerweise wird bei TAREA immer aufs Geld geschaut. Dismal ein wenig großzügiger. Auf Zanzibar komme ich mit 20 000 Tsh so ungefähr 3-5 Tage aus, kommt eben drauf an, was ich mache.

Die Messe war echt lustig. Es haben verschiedene Solar- und Windenergieunternehmen ihre Sachen ausgestellt. , Irgendwie war die Wahl der Tage ein bisschen komisch . An einem Mittwoch und Donnerstag. An dem Mitwoch waren auch noch Workshops und somit recht viele Menschen dort. Am Donnerstag hat es sich ein wenig gelichtet. Am Morgen war gar nix los und Nachmittags kamen dann noch ein paar Schüler und Menschen die in der Nähe arbeiten. Besonders, die Menschen die sich ein Solarhomesystem, Solarback-upsystem oder ne Windanlage leisten können, müssen an beiden Tagen arbeiten.
Im ganzen waren sämtlichen großen Solarfirmeen auf der Messe anwesend. In unserer Einführungswoche hat uns Godwin, ein Mitarbeiter von Ensonl ein bisschen was über Solarenergie in Tanzania erzähl. Godwin war auch da und andere Leute die ich schon mal in Dar es Salaam getroffen habe. Es war cool sie wiederzusehen.

Interessant habe ich zwei Firmen gefunden. Eine heißt SimGas und kommt glaub ich ursprünglich aus den Niederlanden und bei der anderen hab ich den Namen vergessen. Die erste stellt Biogasanlagen für Haushalte, Hotels, Restaurants und Bauern her. Sie hat sich mit dem Simtankhersteller hier in Tanzania zusammengetan und versuchen jetzt kleine Biogasanlagen zu verticken. Das spannende ist, dass sie wirklich professionell da rangehen und echt an alles gedacht haben.

Das Konzept sieht wie folgt aus. Eine Familie sammelt ihre Essensreste und die Schalen von Obst und Gemüse mit Wasser in den Tank. Dabei muss ein bestimmtes Mischungsverhältnis eingehalten werden und nach 3 Tagen wird daraus Biogas. Da jeden Tag sich organischer Abfall anhäuft, kann jeden Tag Gas produziert werden. Nach drei Tagen geht es los und dann soll das Ding 20 Jahre laufen und für 2 Jahr ist dort Garantie drauf. Lohnt sich meiner Meinung schon, so ein Ding zu Kaufen.

Natürlich gibt es verschiedene Größen. Bei der Grösten Version kannst mensch sogar Module dazu kaufen und ihn somit vergrößern. Selbst wenn sich eine Familie einen kleine Anlage kauft und dann weiter spart und muss sie für die nächst größere Anlage nur die Differenz zur kleineren bezahlen und Simgas kommt baut ihnen die kleine Anlage aus und dann die größere ein. Das ist Service.
Das beeindruckendste finde ich aber, deren Finanzierungsidee über Kredit. Ein Kunde kann einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, auch wenn er nicht so richtig Kreditfähig ist. Denn Simgas garantiert der Bank, dass wenn der Kunde nicht mehr Zahlen kann, sie den Tank vom Kunden holen und zurückkaufen und so mit ist das Risiko für die Bank gleich null.

Bei vielen Sachen hapert es hier ja bei der Finanzierung und es ist echt cool, dass sich das Unternehmen da so viele Gedanken gemacht haben. Ich hab irgendwie das gefühl, dass sie das Land kennen, die Probleme der Leute und Lösungsansätze gefunden haben. In den nächsten Monaten muss sich jetzt heraus stellen ob die ganze Idee funktioniert. Jana meinte zu mir, dass das Unternehmen erst ab 2014 hier Gewinne machen will. Somit die nächsten Jahre erst ein Mal billig verkaufen und sich bekannt machen. Ich wünsche denen auf jeden Fall viel Glück, denn so ne eigene Biogasanlage ist schon besser als auf Kohle, oder Holz zu kochen.
Im Gegensatz dazu gibt es Greta, das ist eine Firma, die ins Solargeschäft einsteigen will. Die verkaufen Solaraufladegeräte für Autos und Handys usw. Ich hab keine Ahnung wer das hier braucht. Der Typ der das Buissnes gestartet hat, ist ein Deutscher, der hier noch nie wirklich gelebt hat und ich glaube auch noch nicht die Menschen hier verstanden hat. Er verkauft auch ein Filtersystem für Wasser für 700 000 Tsh. Ich hab ja keine Ahnung wer das kaufen soll, denn es gibt sehr gute Wasserfilter für 70 000 bis 90 000 Tsh. Meine prognose ist, dass er hier wirklich auf die Schnauze fliegt.

Das nächste Unternehmen, von dem ich den Namen vergessen hab, stellt Kohle her. Hört sich weder spektakulär noch umweltfreundlich an.

In einem speziellen Behälter werden Blätter, Kokosnussschalen, kleine Hölzer und anderer Gartenabfall verbrannt. Das raucht schon ziemlich und da wir direkt neben denen unseren Stand hatten, wurden wir ein zwei Mal ziemlich gut eingeräuchert. Nun ja so gut für die Gesundheit wie eine Biogasanlage ist das wohl nicht. Das Ziel ist auch nicht etwas für die Gesundheit zu tun sondern den Kahlschlag von Wäldern zu verhindern. Anstatt in den Wald zu gehen, die Bäume zu fällen und mit Chakos, so wird hier das Brennholz genannt, oder aus HHlz Holzkohle her zu stellen, soll mensch mit dieser speziellen Tonne selbst Kohle herstellen. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob das wirklich so Öko ist, aber sie wollen die Abholzung der restlichen Bäume verhindern.

Leder habe ich von den Workshops am ersten Tag nicht so viel mitbekommen, denn ich fungierte als Springer und musste immer mal dort oder wo anders einspringen bzw. Sachen erledigen. Am zweiten Tag war nicht so viel zu tun, eher gesagt war er ziemlich entspannt.


Der ganze Spaß wurde von Ensol und ein paar anderen Solarunternehmen gesponsert und von der Österreichischen Entwicklungshilfeorganisation Horizont3000. Somit waren die beiden Tage gut finanziert. Deswegen gab es auch echt ein hammer Buffet. Zum Frühstück gab es so Pizzateilchen und gefüllte Teigtaschen mit Tee oder Kaffee. Zum Mittag halt Reis, Pilau, Nudeln, Ugali mit verschiedenen leckeren Soßen, aber auch Hühnerbeine wurden serviert. Alles ein bisschen dekadent. Sonst esse ich zum Mittag eine Portion Pilau. Am Nachmittag gab's dann noch mal Tee mit Obst. Ich hab es echt nicht glauben können, wir so was bekommen. Wahrscheinlich gehört so ein Buffet zum guten Ton und wenn so was nicht kommt, dann ist man in der Highsociety oder den Chefs der Solarunternehmen durch. Wir Freiwilligen haben das Essen genossen. Eine willkommende Abwechslung.

Urlaub


Kurz zusammengefasst: 4 Wochen Urlaub, 12 neue Stempel in meinem Pass, 5 bereiste Länder oder die ganze Zeit auf Achse, zwei Mal beklaut worden und viel Freude an sehr schönen Orten dieser Welt.

Usambara

Rückblickend war die Zeit in den Usambara-bergen die verregneteste und die in der ich mich selbst gefunden habe. Sehr schöne kleine Berge, in denen nichts ausgeschildert ist, die grünen Hänge meist mit Regenwolken und Nebel verhangen war. Das mit der Beschilderung war manchmal ein Problem, da es keine guten Karten gab und ich somit nicht die kleinen Wege durch das Unterholtz gefunden habe. Meist bin ich auf den großen Wegen gegangen, im Nachhinein bin ich froh drüber, denn an einem Tag hab ich so ein Trampelpfad gesehen und der war total matschig und auf der anderen Seite hat ein Sturzbach diesen Pfad in besitz genommen um hinunter in das Tal zu donnern. Außerdem finden Touristen die meisten Pfade nur mit Führern, denn auch die lokalen Menschen sind nicht immer hilfsbereit, weil sie eine Chance wittern um dich zu führen und abzukassieren. Oder sie sind der Meinung, dass du dich verlaufen wirst und sie dir deswegen besser die großen Wege erklären, haben selbst keine Ahnung oder wollen dich nicht verstehen.
So viele penetrante Flycatcher hab ich noch nie auf einem Ort gesehen, wie in Lushoto. Selbst auf Zanzibar ist das nicht so schlimm. Ich denke die Bilder können die landschaftlichen Eindrücke am besten wiedergehen. So ein sattes grün und so viele Bäume und landwirtschaftliche Nutzfläche hab ich hier in Tanzania noch nie gesehen. Das lustige ist, dass die Bauern dort drei Mal im Jahr die Ernte einfahren können. Wenn ich hier in Zanzibar auf dem Markt frage, wo der Kohl, die Tomaten, Zwiebeln usw. herkommen, bekomm ich meist die Antwort : „Aus den Usambara-Bergen“.


Das New York von Ostafrika


Hohe Häuser viele Menschen auf der Straße, richtige Malls und lauter Fastfoodkette. Karibu Nairobi. Nach einer Woche Land mal so richtig Großstadt erleben. Dagegen ist selbst Zanzibar ein Dorf.
Nach einem langen Marsch durch die Stadt mit einem anderen Couchsurfer waren wir beide ziemlich durstig. Also einfach im nächsten Geschäft nen Liter Wasser kaufen. Nichts leichter als das. Also reingehen und sich wundern. Mensch ist das groß, total überfordert. Wo muss ich jetzt hin um ne Flasche Wasser zu kaufen? Muss erst mal jemanden Suchen, der mir sagt wohin ich laufen, marschieren, eher wandern muss. Wo ist den bitte deren Kundenfreundlichkeit, da bin ich anderes gewöhnt. Ich gehe an einen Laden, frag den Verkäufer ob er Wasser hat, wenn ja strecke ich ihm die 1 000 Shilling in die Hand, bekomme mein Wasser und verschwinde. Hier werde ich erst ein mal durch den gesamten Laden gelotst und musste mind. 4 Hampel, die Regale einräumten nach dem Weg fragen. Danach muss ist da nicht eine bzw. 2 bis drei Sorten Wasser sondern gleich eine Regalzeile und alle andere Preise. Die haben sie doch nicht mehr alle. Also Preise vergleichen, aussuchen an die Kasse. Dort dann noch mal 20 min. warten. Das kann doch nicht war sein, die wollen Geld von mir und ich soll dafür warten. Das war zu viel. Insgesamt haben wir so 30-40 min gebraucht. Auf Zanzibar wäre ich nach 3 min. zum nächsten Laden an der nächsten Ecke gelaufen. Dort bekommst du schnell und unkompliziert deinen gewünschten Artikel.

Trotzdem hat mir die Stadt doch echt ganz gut gefallen. Besonders gab es manchen Ecken immer mal wieder Graffiti zu sehen. Jedes Mal ist mein Herz ein Stück höher geflogen. Auch die Botschaften auf den Bildern waren ziemlich cool.

 Mombasa / Kisumu

Weiter ging es mit dem Zug nach Mombasa. Die Zugfahrt war genauso wie mit der DB. Freundliches Personal, keine Steckdosen in den Abteilen, leckeres Frühstück und mein 4er Abteil hatte ich für mich ganz alleine. Meine Mitreisenden waren auch sehr nett und der Abend, die Nacht und der Morgen sind schnell vorbeigegangen. Gegen 10 Uhr sind wir pünktlich in Mombasa angekommen.
Mombasa erinnert einen eher an Stone Town mit mehr westlichem Einfluss. Schöne enge Gassen, leckeres und recht preiswertes essen, es wurde mehr Swahili gesprochen als in Nairobi und geprägt war das Stadtbild auch durch einige Moscheen. Am erstaunlichsten ist das Old Fort der Portugiesen, welches sie dort im 16 Jahrhundert dort hingesetzt haben.
Am Abend bin ich dann auch schon wieder aufgebrochen um am nächsten Tag in Kisumu anzukommen. Ich habe so mit die teuerste Buslinie genommen, da keine andere Plätze mehr hatten. Somit hatte ich einen bequemen Sessel für meine Fahrt die ungefähr 20 h gedauert hat. Die Straße war bis Nairobi war wunderbar asphaltiert und keine Schotterpiste so wie das letzte Mal an dem ich hier war. Ab Nairobi ließ die Straße dann zu wünschen übrig, aber die Stoßdämpfer meines Busses haben gute Arbeit geleistet.
In Kisumu habe ich bei nem coolen Couchsurfer gepennt und wir hatten einen super Abend. Am nächsten Tag haben wir erst seine Einsatzstelle angeguckt und danach bin ich in die Stadt. Nettes kleines kleines Städtchen, sieht aber so aus wie alle anderen. Da es hier den Besten Fisch aus dem Viktoriasee geben soll, musste ich mir natürlich auch einen Fisch gönnen. Irgendwie finde ich Salzwasserfische doch besser als Süßwasserfische. Trotzdem war es eine Erfahrung und eine netter Ort am Wasser, wo ich den Fisch gegessen habe. Ansonsten hab ich dort nicht so viel erlebt. Außer hier gibt es nicht nur Taxis und Picki-pickis (Motorräder auf denen man mitfahren kann), sondern auch Fahrräder.

So dass war's erst mal von Kenia. Die anderen Länder kommen noch. Ich schätze mal in der nächsten Woche.

Freitag, 20. April 2012

Gewohnheit

So in Letzter Zeit fragt ich mich immer wieder was kann ich denn in meinem Blog schreiben. Denn es passiert hier irgendwie nix. Ich lebe so vor mich hin, der Alltagstrott hat mich gefesselt und ich hab mich an so viele Sachen gewöhnt und nix mehr ist mehr neu.

Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich kein Waschbecken und keine Dusche habe. Das Wasser schütte ich aus einem Eimer mit einem kleineren Gefäß über mich.

Abends ist regelmäßig Stromausfall. Wenn ich zu der Zeit zu Abend esse, gibt es Licht durch einer der tragbaren Solarlampen oder wenn alle in Benutzung sind durch meine Taschenlampe im Handy. In der Linken halte ich das Händy, mit der rechten wird gegessen.

Dagegen ertappe ich mich manchmal, wenn Stromausfall ist, dass ich in mein Zimmer komme und den Lichtschalter anmache und dann doch noch merke, ach ja da war ja was.

Dagegen passiert es mir nicht mehr, dass ich nachts aufwache, weil das Licht noch brennt. Dies passiert wie folgt. Licht brennt, dann kommt der Stromausfall, darauf irgendwann der Gedanke ins Bett zu gehen ohne das Licht auszuschalten, wenn der Strom wieder kommt ist die Lampe dann natürlicher Weise wieder an.
Gegen 2 / 3 Uhr Nachts läuft unser Simtank über und dass herunter fallende Wasser landet direkt vor meinem Fenster und weckt mich. Also aufstehen und die Pumpe austellen, die nachts von irgendwem angemacht wurde.

Morgens halb 6 verfalle ich immer in einen schlafenden Wachzustand. Mal mehr schlafen mal mehr aufgeweckt werden von schreienden/spielenden Kindern oder meiner Gastmutter, die die Kinder weckt und ihenen sagt was sie zu tun oder zu lassen haben. Manchmal schreit auch mein Gastfater das ganze aus wach. Umdrehen und versuchen weiterzuschlafen.

Das mensch sich im Daladala faltet, sie meist chronisch überfüllt sind, nehme ich auch einfach so hin.
Außerdem hält er fast überall und lässt einen überall einsteigen.

Das die Menschen hier auf der Insel gefühlt seit ich hier ankommen bin, immer noch die gleichen Lieder in Dauerschleife hören. Das im Club immer die gleiche Musik kommt und die Playlist an den verschiedenen Abenden nicht geändert wird.

Das mein Grundnahrungsmittel Reis geworden ist. Dies mich nicht stört und ich mich doch immer wieder auf Reis mit Fisch freue.

Ich mich daran gewöhnt habe ewig zu begrüßen. Versucht das mal im deutschen. Aber dagegen wird sich nicht unbedingt verabschiedet und vor allem nicht am Telefon.

Das die Tage mehr oder weniger immer gleich ablaufen.

Das alles nennt mensch irgendwie Alltag. Ich bin froh, dass ich diesen bald durchbrechen werde, denn ich fahre nächstes Wochenende erst mal in den Urlaub. Für 3-4 Wochen bin ich dann mal weg und erkunde andere Teile im Osten dieses Kontinentes.

Safari

Ich hab mich ja schon länger nicht mehr gemeldet. Deswegen ist es jetzt auch höchste Zeit die folgenden Beiträge mal zu schreiben und zu posten. Irgendwie ist in letzter Zeit ziemlich viel los gewesen und davor war doch noch Besuch da.

Es ist schon ein bisschen länger her, aber ich habe Ende Januar Urlaub gemacht. Mein Onkel Martin kam zu Besuch und wir haben zusammen eine kleine Reise unternommen.

Dar es Salaam: 
Wie viele Urlauber kam er in Dar Es Salaam an und wir haben uns noch die Stadt angeguckt. Ich war auch noch mal an Flecken, an denen ich noch nie gewesen bin, wie zum Beispiel das National Museum. Rückblickend war das Museum echt nicht der Hit. Ausgestellt wurde zunächst die Evolutionstheorie, dann ein bisschen Kolonialgeschichte, sämtliche Autos des ersten Präsidenten Julius Nyerere und es wurden auch noch Gegenstände aus dem alltäglichen Leben ausgestellt, die dann doch eher aussahen, als hätten sie die Menschen hier vol langer Zeit benutzt. Die Hälfte der Küchengeräte besitzen wir auch.
Das Museum war teilweise einfach überladen, dann die Ausstellungsstücke irgendwie ohne Plan aufgestellt und zu guter Letzt waren die vorhanden Austellung einem nationalem Museum irgendwie nicht würdig.
Posta (Dar Es Salaam) von Oben

Nach einem Tag haben wir dann auch die Highlights gesehen. Erwähnenswert sind noch die beiden Aussichten von zwei Hotels, die doch jeweils eine recht schöne Dachterrasse besitzen.

Arusha:
Der nächste Step unsrer Reise war Arusha, die größte Stadt in der nähe aller Nationalparks. Die Busreise war nicht die bequemste, aber wir sind angekommen. Am nächsten Tag ging dann unsere Safari los.
„Bilder sagen mehr als tausend Worte“
Karibou Drop box → safaribilder hier



Aber da Bilder nicht alles sagen können, werde ich doch noch die Highlights 4 Tage Safari erzählen.

Tag 1
Im Arusha Nationalpark haben wir gleich am Anfang eine Walking-Safari gemacht. Das war echt cool. Wir sind durch die die Prärie gewandert und auf der ersten Wiese haben Giraffen und Büffel darauf gewartet, dass sie von Besuchern angestarrt werden. Wir konnten so ungefähr 15 Meter an die Tiere heran. Direkt vor so einer Büffelherde zu stehen war schon echt imposant. Aber auch direkt vor einer Giraffe zu stehen und sich ziemlich klein zu fühlen war ein interessantes Gefühl. Danach haben wir noch ein paar Affen gesehen und Warzenschweine. Unsere Begleiterin vom Nationalpark hatte ein paar Magenprobleme und hat sich während der Tour immer auf die Buschtoilette geschlagen. Als wir an einem Wasserfall waren, war sie auch gerade den Magen entleeren, haben wir eine andere Gruppe mit Guide getroffen, der uns entgeistert angeguckt hat, weil wir ohne Guide unterwegs waren. Aber nach einer Kurzen Erklärung war dann auch alles klar. Diese Situation, dass wir alleine rumstanden und eine andere Gruppe vorbei kam sollte noch öfters vorkommen.
Unsere Guide hatte eine Maschinenpistole dabei, um uns im ernstfall beschützen zu können. Später habe ich mich mal mit unserem Fahrer unterhalten, über (legale) Jagd auf Wildtiere, Game Reserves usw. Dabei fiel auch, dass eine Maschinenpistole niemals reichen würde um einen Büffel zu erlegen. Gut das diese Herde nicht wütend geworden ist.

Nach der Walking-Safari haben sind wir noch mit unserem Fahrer durch den Park gegurkt. Dabei haben wir noch ein paar Affen, Giraffen und schöne Krater gesehen.

2 Tag
Wir waren in Tarangire Nationalpark, der mir persönlich sehr gefallen hat. Die Landschaft war einfach wunderschön, ein Flusslauf, der zurzeit wenig Wasser geführt hat, schöne Prärie und wundervolle Tiere. So viele Elefanten auf einem Fleck habe ich noch nicht gesehen. Das sind einfach prächtige Tiere, so groß, elegant und faszinierend. Wir haben ein paar Familien beim Wandern zu geguckt und haben diesen Anblick genossen.
Hier habe ich auch meinen ersten tanzanischen Löwen gesehen. Erst waren wir alleine, aber auf einmal waren ziemlich viele Autos dort. Generell sobald ein Löwe gesehen wurde, haben diese Viecher die Safari-Autos magnetisch angezogen.

Auf dem Rastplatz, wo wir Mittag gegessen haben, haben wir eine deutsche Reisegruppe getroffen, die sich 2 Wochen Tanzania gegönnt haben. Erst auf den Kilimanjaro, dann auf den Mount Meru und danach eine Safari. Ich schätze mal, dass die alles so um die 50 waren. Ich wär mir nicht sicher ob ich so ein Trip überstanden hätte.

In diesem Park gab es Unmengen von gemeinen Fliegen, die uns immer beißen wollte. Leider konnte ich diese Viecher nicht einmal mit draufschlagen töten. Die Bisse taten sehr weh und diese Fliegen verbreiten die Schlafkrankheit. Auf einem Weg mussten wir sogar umkehren, weil es so viele Fliegen wurden, dass wir es nicht mehr ausgehalten haben.

Das schöne an dem Park war, dass mensch kaum andere Autos gesehen hat, obwohl Mittags gefühlt alle auf dem einen Picknickplatz gegessen haben.

Tag 3
Der Ngorogoro Krater oder die Wiege der Menschheit war einfach unglaublich. So viele Tiere auf einer so kleinen Fläche hab ich noch nie gesehen, tausende von Gnus, Zebras, Antilopen und Büffel. Außerdem haben wir noch ein paar Hyänen, ein Nashorn aus der Ferne und einen
 Gepard gesehen. Ich glaube hier erzählen Foto doch mehr als Worte.

Tag 4
Im Lake Manyara Nationalpark war ein wunderschöner Abschluss. Am Seeufer noch ein paar Flusspferden zuschauen, Flamingos durch Fernglas suchen und finden, Dig-Digs beobachten und in den Bäumen nach einem Leoparden suchen.

Dig-Digs sind interessante Geschöpfe. Sie tauchen immer zu zweit auf, ein Männchen und ein Weibchen, niemals alleine. Wenn eins der beiden stirbt, stirbt das andere kurz danach auch, weil es nicht mehr alleine Leben kann.

Danach ging es wieder nach Arusha.
Einen Tag haben wir uns dann noch Arusha angeschaut. Architektonisch hat sie nicht so viel zu bieten, aber generell sind doch sehr viele Touristen rumgelaufen. Die Stadt hat mir jetzt nicht so gefallen.

Moshi
Moshi dagegen finde ich sehr schön, klein und beschaulich. Irgendwie versprühte diese Stadt Charme, den Arusha nicht besaß. Dort habe ich dann auch seit längerer Zeit mal wieder einen richtig leckeren Café getrunken.
In dem einen Café haben wir einen Schweizer getroffen. Leider hab ich den Namen vergessen, aber er hatte ein sehr seltsames Bild von Entwicklungshilfe, Entwicklungszusammenarbeit. Er hatte auf jeden Fall reiche Freunde, die ihm seine Wohltätige Arbeit finanzierten. Als er das erste mal in Tanzania war, hat er ein Waisenheim gesehen und fand die Zustände schrecklich. Das nächste Mal wenn er herkommt will er mit Geld herkommen. So das hat er jetzt gemacht und hat das Waisenheim renoviert. Was er als sehr schrecklich empfunden hat, war dass die Kinder auf dem Boden gegessen haben. Deswegen hat er jetzt Tische und Stühle gebaut. Das war der Zeitpunkt wo ich mir dachte, der Typ war noch nie länger als 2 Wochen hier und kennt weder die Kultur noch die Bedürfnisse der Menschen hier. Wenn ich bei jemanden eingeladen bin, sitze ich meist auf den Boden und esse dort. Das macht mensch hier so, das ist keine Unterentwicklung. Auf jeden Fall war ein interessanter Gedankenaustausch.


Nach Moshi ging es dann auch schon wieder zurück nach Zanzibar.

Montag, 23. Januar 2012

Jahreswechsel

 Kurz vor unserer Abfahrt im Dezember nach Iringa und Mafinga haben Lennart, Khamis und ich ncoh ein Hühnerhaus gebaut. Dabei haben ich die traditionelle Bauweise mit roter Erde kennengelernt. Es hat echt Spaß gemacht mit der Erde, Wasse und Steine diese Mauer zu bauen.




 Während meine Freunde auf Safari waren und sich den Ruaha-Nationalpark angeschaut, habe ich eine eine Schulkameradin besucht. Außerdem habe ich mir noch die Stadt Iringa angeschaut. Hier auf dem Bild sieht mensch den Gangilonga, auf dem Berg hat der Rebell Mkwawa meditiert, der während der Kolonialzeit gegen die deutschen Gekämpft hat. Irgendwie hab ich es voll verplant in Iringa Fotos zu machen, deswegen nur das. War eine schöne Zeit in Iringa.

In Mafinga bei Lisa und Veronika, auch zwei DTP-Freiwillige, haben wir Zanzibaris und Frithjof Weihnachten gefeiert. Mit der nötigen Ausstattung und dem kalten Wetter dort, war Weihnachten perfekt. Wir haben jede Menge Kekse gebacken und gewichtelt.
Außerdem konnte mensch sich dort in die Sonne setzen und dort war es dann mal angenehm warm. Das hatte dann auch den Vorteil, dass wir ein bisschen braun geworden sind.

Irgendwann mussten wir dann aus dem kalten Mafinga auch wieder zurück. Mit diesm Buss sind wir dann wieder nach Dar es Salaam gefahren. Dort war es wieder schön warm oder sogar ein bisschen zu warm. Inzwischen hab ich mich wieder an die wärme gewöhnt. Dar war wie immer stickig, viele Menschen und sehr geschäftig. Es ist irgendwie eine reizende Stadt, obwohl sie hässlich ist. Trotzdem freue ich mich immer wenn ich dann wieder auf Zanzibar ankomme ;)


Über Silvester waren dann fast alle Freiwillgen auf Zanzibar. Wir haben alle bei mir geschlafen, während meine Family ausgeflogen war, somit hatten wir ein Haus für uns. Die eine Woche kann emnsch kaum kurz beschreiben, aber ein Wort passt ganz gut: ereignisreich. Wir haben zusammen gekocht, Karten gespielt und viel gequatscht. Nach der Woche sind wir dann gemeinsam zum Zwischenseminar gefahren.

Sonntag, 22. Januar 2012

Zwischenbilanz?


So nun ist ein halbes Jahr vorbei und ich kann nach dem Zwischenseminar so halb eine Zwischenbilanz ziehen.

Was heißt Zwischenbilanz? Ich glaube es wäre spannend folgende Fragen im folgenden Artikel zu beantworten: Was waren meine Ziele als ich aufgebrochen bin? Wie haben sich meine Ziele verändert? Welche Ziele habe ich jetzt? Habe ich mich verändert? Sobald ich hier angekommen bin haben sich mir auch andere Fragen gestellt: Was suche ich hier? Ist ein Weltwärtsjahr wirklich sinnvoll? Oder globalere Fragen wie Was bringt Entwicklungszusammenarbeit? 

Auf die beiden letzten Fragen werde ich kaum Antworten können. Das Zwischenseminar, welches leider schon vorbei ist, hat mich irgendwie weiter gebracht. Wir haben viel über uns selbst gesprochen, über die Arbeit und was uns sonst noch so bewegt. 

Als ich auf Zanzibar angekommen bin, habe ich schon gemerkt, dass ich mir in Deutschland schon ein falsches Bild von meiner Einsatzstelle gemacht habe. Es war auf jeden Fall nicht so, dass wir gebraucht wurden. Außerdem mussten wir erst einmal mit der Situation klar werden, dass wir mehrere Chefs haben, die verschiedene Ziele vor Augen haben. Von uns wird viel Eigeninitiative gefordert, so viel, dass ich ein bisschen überfordert war. Es gab Leerlaufphasen, wo Lennart und ich  nicht besonders viel getan haben oder Phasen wo ich mich eher als das fünfte Rad am Wagen gefühlt haben.
So langsam, also nach 4 Monaten, denke ich, dass ich so langsam durchblickt habe, wie solarafrica.network funktioniert.

Zur Arbeit, auf dem Vorbereitungsseminar wurde uns erklärt, dass wir 500€ Projektgeld haben und über dieses nicht frei verfügen können, damit nur sinnvolle Projekte gefördert werden. Wenn wir Projekte starten wollen, müssen wir einen Proposal schreiben und dabei viele Sachen beachten bevor das Projektgeld bewilligt wird. Hört sich nicht so schwer an und mit 500€ pro Freiwilligen können wir hier vor Ort schon viel anfangen. Das bedeutet, dass jede Einsatzstelle mit 1000€ die Welt verbessern kann. 

Als wir das erste Mal in Pete waren hat uns Said gezeigt was unsere Vorgänger mit dem Projektgeld alles gemacht haben. Er schien stolz darauf zu sein, dass Tobi und Andi einen Teil vom Zaun aufgestellt haben. Christopher und Nono haben ebenfalls den Zaun weitergebaut und sie haben auch das Kompostklo gebaut. Es ging weiter mit den gebauten Monumenten: zwei Lehmöfen, ein Simtank plus Regenrinnen, des Weiteren wurden der Showroom neu gestaltet. Alles Sinnvolle Projekte, aber jetzt scheint das Museum perfekt zu sein, bis auf, dass der Touristenansturm fehlt. Als er fertig war mit seiner kleinen Tour fragte er uns, was wir denn erschaffen wollen. 
Da bin ich mir immer noch nicht so sicher. Das war der erste Moment wo ich mich gefragt habe, was es bringt den Freiwilligen 500€ Projektgeld in die Hand zu drücken. Ist das nicht fehlinvestiertes Geld. Ist ein Kompostklobau, oder der Bau eines Zaunes gute Enticklungszusammenarbeit? Ich habe mit einem Freund gesprochen der vor 2 Jahren auch ein Weltwärtsjahr mit der DTP gemacht hat und der meinte, dass meine Vorgänger von vor 2 Jahren erst total skeptisch waren einen Zaun zu bauen, aber es doch gemacht haben und nach dem Jahr gesagt haben, das dieser Zaunbau das Beste war was sie in diesem Jahr gemacht haben. Denn von den Leuten, die im Museum mitarbeiten, ist das Verantwortungsgefühl für das eigene Grundstück gestiegen, so dass sie sich darum ein bisschen gekümmert haben.
Unter anderem aus diesem Grund habe ich mich dann auch nicht schlecht Gefühlt das Geld für den letzten Rest des Zaunes zu beantragen und zurzeit sind wir dabei diesen zu bauen. 

Die Welt hier zu verbessern oder ein bisschen was für die Umwelt zu machen, diese hochgesteckte Ziele werde ich wohl hier nie erreichen. Letzteres werde ich vielleicht doch noch schaffen. Nun ja solarafrica.network, wo ich arbeite, macht halt nichts mit Solarpanels und so weiter. Wir bestehen aus Frauencooperativen, die Körbe herstellen, die wir in der Stadt an Touristen verkaufen. Diese Körbe werden zu 100% ökologisch hergestellt und die Frauen, die diese flechten gehen nicht mehr im Wald Holz hacken. So weit so gut aber was suche ich dann hier? Ich weiß nicht ob ihr mein Dilemma versteht. Der betrieb läuft ohne uns und ich würde sagen es läuft perfekt.

Ich bin der Meinung, dass ich inzwischen verstanden habe, was Moto fehlt und wie ich vielleicht helfen kann. Inzwischen habe ich genügend Touren durch unseren Showroom gesehen um zu sehen, dass es die Touristen interessiert. Jetzt wollen Lennart und ich uns daran setzten, dass dort mehr Touristen vorbei kommen. Das läuft nur, wenn wir unsere Tour, bei den Tour Operators anpreisen, und diese unsere Tour in ihren Katalog aufnehmen. Hört sich nach einer Aufgabe an. Außerdem könnte ich es mir vorstellen, das Die Tourisshops in den großen Hotels hier auch unsere Körbe und Seifen verkaufen würden/könnten. Um sie dazu zu bringen muss mensch da vorbei fahren und Produkte anpreisen. Ich habe zurzeit Zeit dies zu machen. Zu guter Letzt möchten Lennart und ich noch ein paar Plastikflaschensolarlampen in Wellblechdächer einbauen und einen Lehmofen bauen. Das hört sich schon nach konkreten Zielen an und ich hoffe, dass die zanzibarische Trägheit nicht packt. Aber bis jetzt sieht es ganz gut aus. Ein Ofen ist schon gebaut und es geht weiter.

Bei diesen Aufgaben frage ich mich dann manchmal, warum heißt es : „Weltwärtsjahr für Klimaschutz und Völkerverständigung“?  By the way, ein Flug nach Tanzania ist jetzt nicht das grünste was mensch machen kann.

Wenn ich die Antwort gefunden habe, sage ich euch Bescheid. Immerhin spart so ein Lehmofen bis zu 50% Feuerholz. Aber zum Glück hat unser Projekt auch soziale Aspekte, wie das Income Generating für Frauen.
Die Völkerverständigung ist meiner Meinung wichtiger in diesem Jahr als der Klimaschutz. Deswegen würde ich auch eher schreiben: „Weltwärtsjahr für Völkerverständigung und Klimaschutz“. Der Begriff Völkerverständigung ist sehr weit gefasst und ich weiß nicht, was er alles beinhaltet. Besonders geprägt, hat uns auch das Wort Kulturaustausch. Inzwischen nehme ich hier Attitüden an, die einfach typisch zanzibarisch sind. Der schlurfende Gang, das Essen mit der rechten Hand und auch wird alles mit der rechten Hand übergeben. Das sind nur einzelne Beispiele.
Global gesehen sind hier schon viele europäische und amerikanische Einflüsse angekommen. In jedem Dorf kann mensch Coca Cola und Fanta trinken. Im Fernsehen kommen westliche Filme und die Jugendlichen hören hier auch Hip-Hop und die Charts rauf und runter. Auf globaler Ebene kann ich noch nicht von einem (Kultur)Austausch sprechen, denn wo gibt es in Europa eine „Chipsi-Bude“, wo ich Chipsi-Mayai (Omlett mit Pommes drin), Mishkaki (bestimmte Fleischspieße) und Urodio (superleckere Suppe) essen kann. Wo finde ich einen Club der Bongo Flava spielt? Warum kann ich in Deutschland nicht mit meinem Telefon Geld verschicken? Wo finde ich in Berlin Ugali (Maisbrei)?

Nun bin ich ein einzelner Mensch, der nicht die ganze Weltverändern kann und auch nicht in Berlin die erste „Chipsi-Bude“ aufmachen wird, obwohl ich könnte mir vorstellen, dass ich da eine Marktlücke beseitigen würde. Ich bin schon zufrieden damit, jemanden erzählen zu können was ich in Zanzibar erlebt habe und wie ich Tanganjika war genommen habe. Und jedem klarmachen kann, dass Zanzibar nicht Afrika ist und die Regionen in Afrika genauso unterschiedlich wie die Regionen in Europa. 

Ich bin der Meinung, dass wenn ich gefragt werde, ob ich an Gott glaube und dies verneine und die Person, die mich gefragt hat, darüber nachdenkt warum das so ist, dies mehr Wert ist, als wenn ich hier 50 Solarlampen verteile oder ich hier 50 Lehmöfen baue. Auch bei anderen Gesprächstehmen, habe ich vielleicht eine andere Meinung oder einen anderen Lösungsansatz. Dann kommt: Oh, so kann mensch das auch machen und es ist vielleicht sogar einfacher. Oder Oh, so hab ich darüber noch gar nicht nachgedacht. Diese Ohs passieren mir hier auch ständig und das ist das Schöne hier. Außerdem bekomme ich einen Einblick in eine Kultur dir mir sonst total verschlossen bleibt. 


So das waren jetzt erst mal ein paar Gedanken zu dem halben Jahr. Ich denke, dass ich die Frage, ob das Freiwilligenjahr sinnvoll ist nicht heute beantworten. Für mich persönlich bin ich mir sicher, aber ob ich dem Projekt hier helfe, das kann ich noch nicht beurteilen. Trotzdem gibt es eine schöne Sache an diesem Freiwilligendienst und die möchte ich niemandem nehmen, denn ich mache hier so viele Erfahrungen, aus den ich so viel lerne und die Welt noch einmal durch eine andere Augen sehe. Das wird den nächsten Freiwilligen auch passieren...

Hier möchte ich nochmal meinen Spenderinnen und Spendern danken, dass sie mir das alles ermöglichen!

ps: da das Internet gerade langsam ist und ich nicht das macht was ich gerne hätte, werde ich ein paar Fotos des letzten Monats versuchen morgen auf meinem Blog zu stellen. Hoffentlich gibt's morgen keinen Stromausfall / Internetausfall, wenn ich im Hotel bin und mich mit langsamen Internet rumschlage