Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Samstag, 9. Juni 2012

Solarenergy Day


Manchmal profitieren wir ja auch von Geldern der Entwicklungshilfe. Da Mr. Matimbwi von TAREA, der Lobbyorganisation der tansanischen Unternehmen, die mit Erneuerbare, energien arbeiten, war der Meinung, dass er noch ein paar Helfer braucht auf dem Solarenergy Day. Somit wurden wir angefragt, ob Lennart und ich helfen können. Lennart nicht, da er Besuch hatte, aber ich bin doch gerne Hilfsbereit.

Es hieß am Anfang, dass ich meine Fahrtkosten erstattet bekommen. Das ist natürlich super. Als ich dann im Office von TAREA ankam, wurde mir das Ticket erstattet und pro tag die ich auf der Messe bin 20 000 Tsh als Verflegung und für die Bezahlung der Unterkunft gegeben. Da war ich ein wenig verwundert. Normalerweise wird bei TAREA immer aufs Geld geschaut. Dismal ein wenig großzügiger. Auf Zanzibar komme ich mit 20 000 Tsh so ungefähr 3-5 Tage aus, kommt eben drauf an, was ich mache.

Die Messe war echt lustig. Es haben verschiedene Solar- und Windenergieunternehmen ihre Sachen ausgestellt. , Irgendwie war die Wahl der Tage ein bisschen komisch . An einem Mittwoch und Donnerstag. An dem Mitwoch waren auch noch Workshops und somit recht viele Menschen dort. Am Donnerstag hat es sich ein wenig gelichtet. Am Morgen war gar nix los und Nachmittags kamen dann noch ein paar Schüler und Menschen die in der Nähe arbeiten. Besonders, die Menschen die sich ein Solarhomesystem, Solarback-upsystem oder ne Windanlage leisten können, müssen an beiden Tagen arbeiten.
Im ganzen waren sämtlichen großen Solarfirmeen auf der Messe anwesend. In unserer Einführungswoche hat uns Godwin, ein Mitarbeiter von Ensonl ein bisschen was über Solarenergie in Tanzania erzähl. Godwin war auch da und andere Leute die ich schon mal in Dar es Salaam getroffen habe. Es war cool sie wiederzusehen.

Interessant habe ich zwei Firmen gefunden. Eine heißt SimGas und kommt glaub ich ursprünglich aus den Niederlanden und bei der anderen hab ich den Namen vergessen. Die erste stellt Biogasanlagen für Haushalte, Hotels, Restaurants und Bauern her. Sie hat sich mit dem Simtankhersteller hier in Tanzania zusammengetan und versuchen jetzt kleine Biogasanlagen zu verticken. Das spannende ist, dass sie wirklich professionell da rangehen und echt an alles gedacht haben.

Das Konzept sieht wie folgt aus. Eine Familie sammelt ihre Essensreste und die Schalen von Obst und Gemüse mit Wasser in den Tank. Dabei muss ein bestimmtes Mischungsverhältnis eingehalten werden und nach 3 Tagen wird daraus Biogas. Da jeden Tag sich organischer Abfall anhäuft, kann jeden Tag Gas produziert werden. Nach drei Tagen geht es los und dann soll das Ding 20 Jahre laufen und für 2 Jahr ist dort Garantie drauf. Lohnt sich meiner Meinung schon, so ein Ding zu Kaufen.

Natürlich gibt es verschiedene Größen. Bei der Grösten Version kannst mensch sogar Module dazu kaufen und ihn somit vergrößern. Selbst wenn sich eine Familie einen kleine Anlage kauft und dann weiter spart und muss sie für die nächst größere Anlage nur die Differenz zur kleineren bezahlen und Simgas kommt baut ihnen die kleine Anlage aus und dann die größere ein. Das ist Service.
Das beeindruckendste finde ich aber, deren Finanzierungsidee über Kredit. Ein Kunde kann einen Kredit bei einer Bank aufnehmen, auch wenn er nicht so richtig Kreditfähig ist. Denn Simgas garantiert der Bank, dass wenn der Kunde nicht mehr Zahlen kann, sie den Tank vom Kunden holen und zurückkaufen und so mit ist das Risiko für die Bank gleich null.

Bei vielen Sachen hapert es hier ja bei der Finanzierung und es ist echt cool, dass sich das Unternehmen da so viele Gedanken gemacht haben. Ich hab irgendwie das gefühl, dass sie das Land kennen, die Probleme der Leute und Lösungsansätze gefunden haben. In den nächsten Monaten muss sich jetzt heraus stellen ob die ganze Idee funktioniert. Jana meinte zu mir, dass das Unternehmen erst ab 2014 hier Gewinne machen will. Somit die nächsten Jahre erst ein Mal billig verkaufen und sich bekannt machen. Ich wünsche denen auf jeden Fall viel Glück, denn so ne eigene Biogasanlage ist schon besser als auf Kohle, oder Holz zu kochen.
Im Gegensatz dazu gibt es Greta, das ist eine Firma, die ins Solargeschäft einsteigen will. Die verkaufen Solaraufladegeräte für Autos und Handys usw. Ich hab keine Ahnung wer das hier braucht. Der Typ der das Buissnes gestartet hat, ist ein Deutscher, der hier noch nie wirklich gelebt hat und ich glaube auch noch nicht die Menschen hier verstanden hat. Er verkauft auch ein Filtersystem für Wasser für 700 000 Tsh. Ich hab ja keine Ahnung wer das kaufen soll, denn es gibt sehr gute Wasserfilter für 70 000 bis 90 000 Tsh. Meine prognose ist, dass er hier wirklich auf die Schnauze fliegt.

Das nächste Unternehmen, von dem ich den Namen vergessen hab, stellt Kohle her. Hört sich weder spektakulär noch umweltfreundlich an.

In einem speziellen Behälter werden Blätter, Kokosnussschalen, kleine Hölzer und anderer Gartenabfall verbrannt. Das raucht schon ziemlich und da wir direkt neben denen unseren Stand hatten, wurden wir ein zwei Mal ziemlich gut eingeräuchert. Nun ja so gut für die Gesundheit wie eine Biogasanlage ist das wohl nicht. Das Ziel ist auch nicht etwas für die Gesundheit zu tun sondern den Kahlschlag von Wäldern zu verhindern. Anstatt in den Wald zu gehen, die Bäume zu fällen und mit Chakos, so wird hier das Brennholz genannt, oder aus HHlz Holzkohle her zu stellen, soll mensch mit dieser speziellen Tonne selbst Kohle herstellen. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob das wirklich so Öko ist, aber sie wollen die Abholzung der restlichen Bäume verhindern.

Leder habe ich von den Workshops am ersten Tag nicht so viel mitbekommen, denn ich fungierte als Springer und musste immer mal dort oder wo anders einspringen bzw. Sachen erledigen. Am zweiten Tag war nicht so viel zu tun, eher gesagt war er ziemlich entspannt.


Der ganze Spaß wurde von Ensol und ein paar anderen Solarunternehmen gesponsert und von der Österreichischen Entwicklungshilfeorganisation Horizont3000. Somit waren die beiden Tage gut finanziert. Deswegen gab es auch echt ein hammer Buffet. Zum Frühstück gab es so Pizzateilchen und gefüllte Teigtaschen mit Tee oder Kaffee. Zum Mittag halt Reis, Pilau, Nudeln, Ugali mit verschiedenen leckeren Soßen, aber auch Hühnerbeine wurden serviert. Alles ein bisschen dekadent. Sonst esse ich zum Mittag eine Portion Pilau. Am Nachmittag gab's dann noch mal Tee mit Obst. Ich hab es echt nicht glauben können, wir so was bekommen. Wahrscheinlich gehört so ein Buffet zum guten Ton und wenn so was nicht kommt, dann ist man in der Highsociety oder den Chefs der Solarunternehmen durch. Wir Freiwilligen haben das Essen genossen. Eine willkommende Abwechslung.

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