Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Montag, 16. Juli 2012

Coffee To Go ist trash to Take Away


Sorry das ihr so lange auf einen neuen lustigen und aufschlussreichen Blogartikel warten musstet. Dafür wird dieser ein bisschen länger werden.

Als meine Eltern hier auf Zanzibar waren, haben sie ein Foto gemacht was ich euch nicht vorenthalten möchte. Diesen Chipsi-Stand hier.
Eine Chipsi-Bude mit normalen Repertoir: Fritten, Fleischspieße, Kartoffelbällchen,
Bardilla, Salat, verschiedenen Brotsorten.

Dieser Stand steht hier an fast jeder Straßenecke und schmückt das Straßenbild wie bei uns eine Straßenlaterne. Auch das Angebot ist ziemlich gleich und jedesmal wenn ich mit den Dreien an irgend einem Straßenstand stehenbleibe um was zu essen, fragt mich Petra, ob man das Essen kann. Das Ding ist, dass ich inzwischen ein Auge dafür habe, wo mensch gut essen kann und nach der Zeit auch weiß wo! Das wo ist das entscheidende, aber auch das was spielt natürlich eine Rolle. Irgendwie habe ich mich hier schon ziemlich eingelebt. Ich weiß nicht ob das aus den Beiträgen rauskommt. Udo meinte das kann mensch nicht so gut rauslesen.

Aber gehen wir mal weiter auf unsere Chipsibude ein. Auf dem Foto kann mensch unschwer erkennen, dass es rechts noch weiter geht. Dort gibt es  ein paar Bänke gibt und Menschen, die auf diesen sitzen. Warum sitzen die da? So angenehm und sauber ist der Platz auch nicht. Es gibt ein paar gute Gründe sich zum Essen hinzusetzen und dem To-Go-Wahn den Rücken zuzudrehen. Was gibt’s es in Deutschland schon alles zum mitnehmen? Café, Kuchen, Eis, Bürger, Pommes, Döner, Falafel, Schawarma, der Wok und sämtlicher Fastood, den mensch in berliner bzw. deutschen Straßen kaufen kann. Was hetzt die Leute so, dass mensch sich seinen Döner im Gehen, Rennen oder Radfahren verschlingen muss? Zeitdruck? Dann sollten wir den ganzen Tag einfach ein bisschen entschleunigen. Schnelles essen und sich dafür nicht richtig Zeit nehmen ist schlecht für die Gesundheit. Ich bezweifle gerade, dass jemand auf dem Rad gemütlich Essen kann und ich schließen von mir auf den Rest der Welt. Vllt gibt es ja den ein oder anderen, der sein Take Away Essen mit Freude genießt.

Viel schlimmer ist doch, dass fast jeder Café To Go morgens in einem Plastikbecher ausgeschenkt wird. Nun ja inzwischen stehen schon viele Cafés auf Pappbecher aber dieser kann auch nur ein Mal benutzt werden. Ich stelle jetzt eine Behauptung auf, die ich leider nicht beweisen kann, aber sie scheint mir zumindestens ziemlich schlüssig!
Da gab es Reis mit Bohnen, Tee und Mandazi.

Sich für seinen Café,Döner usw hinzusetzen und ihn an Ort und Stelle in seinen bauch zu befördern ist umweltfreundlicher als ihn zum mitnehmen zu bekommen. Normalerweise bekommen man im Restaurant, Café und Imbissbude einen Teller und Tasse aus Porzellan oder Glas, wenn nicht ist es nicht besser als zum mitnehmen. Diese werden dann wieder abgewaschen und bei ein anderer Kunde bekommt diese Tasse. Also kein Müll der produziert wird. Somit bin ich der Meinung, dass viel weniger Müll entsteht und weniger Energie, wenn Sit In praktiziert wird als ein Take Away. Jeder Pappbecher muss hergestellt werden und wird durch die Gegen gekarrt für eine Benutzung. Bei Glas oder Porzellan gibt es einen Weg und dann kann es bis zum Zerbrechen benutzt werden.
Hier funktioniert die Entschleunigung super und es gibt kein Take Away. Wenn ich hier mal im gehen Esse oder im Bus werde ich so schräg angeguckt als ob ich ein Außerirdischer wäre. Es war hart sich daran zu gewöhnen, immer dort zu essen, wo ich es mir gekauft habe aber nach ein paar Wochen ging das auch.
Wenn hier jemand was zum mitnehmen bestellt, hat er meistens seinen eigenen Behälter dabei oder bekommt es in Alufolie eingewickelt, die dann Zu Hause weiter benutzt wird, bis sie in ihre einzelteile verfällt.
Manche Sachen können die westliche Gesellschaft sich noch hier abgucken, aber andersherum auch.
Ein Sache, die ich mir abgewöhnen muss, ist alles einfach auf den Boden zu werfen. Nein es geht nicht um persönliche Gegenstände, die ich in meinem Zimmer gezielt auf dem Boden plaziere, sonder um Müll. Wasserflasche ausgetrunken, Überreste von Obst, leere Schachteln und anderer Abfall einfach auf den Boden werfen. In der Stadt geht das ja noch, da gibt es Leute die das Aufsammeln und die kriegen dafür Geld. Vielleicht kann Mensch es als Arbeitsbeschaffungsmaßname auslegen, aber der Hauptgrund ist wohl, das es hier kaum einen Mülleimer gibt und Müll den ganzen Tag mit mir rumschleppen und dann bei mir im Garten verfeuern ist auch keine optimale Lösung.

Problematisch wird es wenn Menschen ihre Plastikflaschen einfach aus dem fahrenden Auto oder mitten in der Pampa wegwerfen. Dort gibt es niemanden der es aufhebt. Deswegen schmeiße ich auch nichts auf dem Land weg und warte bis ich in Stone Town bin. Ein gutes Vorbild würde wohl alles zum zentralen Müllhaufen bringen. Das bin ich leider nicht geworden, trotzdem stellt sich die Frage warum alle, vllt bis auf ein paar Touris und/oder Freiwillige, alles einfach dort hinwerfen, wo sie gerade stehen? Liegt es nur daran, dass es keine Mülleimer gibt? Nein, denn es gibt schon mehrere zentrale Müllhaufen und auch ein paar Mülleimer in der Stadt. Es muss an wohl einen anderen Grund geben. Mangelnde Aufklärung über die Gefahr von Plastik und so weiter? Das schon eher selbst in Berlin gibt es ja genügend Chaoten die ihren Müll nicht bis zum nächsten Mülleimer bringen können. Aber ich glaube es liegt viel tiefer. Ich schätze mal, dass in den letzten tausend Jahren die Abfälle hier schon einfach dort hingeworfen wurden, wo es niemanden stört, in den Garten, auf die Straße usw. Der Unterschied zu damals war, dass alle Stoffe organisch waren und sich mit der Zeit zersetzten. Lass hier mal eine Bananenschale über eine Woche im Zimmer liegen und dann ist sie Weg.

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