Über mich

Hey ihr Lieben! Ich bin Kai und mich schlägt es jetzt für ein Jahr auf die schöne Insel Zanzibar. Damit ihr erfahrt was ich dort so erlebe, habe ich diesen Blog eingerichtet ... ;)

Montag, 10. Oktober 2011

Ausflug

Dieses Wochenende war ich im verregneten aber sonst schönen Matemwe. Dort soll es den den schönsten Strand auf ganz Zanzibar geben. Hätte gestern die Sonne geschienen, wäre es auch in super Standausflug geworden.


Am Samstag bin ich gegen Mittag aufgebrochen und habe einer meiner schlimmsten Daladalafahrten. Ich habe mich wie in einer Sardinenbüchse gefühlt. Das mensch gequetscht ist, das ist normal. Die Menschen im Dala sitzen wir Hühner auf der Stange und mensch hat immer kaum Bewegungsspielraum. Diesmal saßen Leute auch im Gang und das Dala ist immer so ruckartig angefahren, dass alle erst einmal umgefallen sind. Danach hatte ich das Gefühl, dass der Fahrer nicht wusste, das sein Dala auch noch einen 2. und 3. Gang hat. Das war richtig laut hinten auf der Ladefläche. Und jedes Mal bremsen auch wieder eine zusammenrücken. Nach einer Stunde fahrt bin ich endlich an meinem Ziel angekommen.


Nachdem ich Katalin und Lotta gefunden hatte und wir zusammen ein paar Seifenlaugen aufgesetzt haben, sind wir zurück zu den Gastfamilien gegangen. Ich habe bei der Familie von Katalin dann das erste Mal Ugali gegessen. Dieser Maisbrei schmeckt gar nicht so schlecht. Den Nachmittag und Abend habe ich dann dort in der Familie verbracht und viele Unterschiede zu meiner Familie gemerkt.
Wie es hier so üblich ist, habe ich ein Geschenk mitgebracht. Da ich vorher mit Katalin telefoniert habe, wusste ich was ich als Geschenk mitbringen sollte. Ich hatte an Datteln gedacht oder so ähnlich, aber Katalin meinte ich soll Ingwer mitbringen. Gesagt getan und die Gastmutter hat isch richtig gefreut, genau wie Katalin und Lotta da es nun (endlich) Chai mit Ingwer gab. Außerdem habe ich den beiden ein Paar sachen mitgebracht, die sie mir aufgetragen hatten zu besorgen. Ich habe gemerkt das sie über glücklich waren, dass ich die Sachen mitgebracht hab. Daran hab ich gemerkt das ich in shamba( das bedeutet übersetzt Land, ist aber uach eine bezeichnugn für da wo nix los ist) angekommen bin. Denn in Matemwe gibt es wirklich nix. Konnte ich mir nicht vorstellen, ist aber so. Nicht mal eine Chipsibude haben die da. Das bedeutet, dass da wirklich nix los ist.
Der Große Unterschied zwischen den Familien in Fuoni und Matemwe ist, dass unsere Familien im Gegensatz einfach Geld besitzen. Für dort sind 300 Shilingi schon viel Geld, was von der Familie nicht vorgeschossen werden kann. Das sind umgerechnet ein bisschen mehr als 10 Ct.
Wir in Fuoni kochen auf einem Gasherd und einem Grill. Das Essen ist immer Gewürzt und schmeckt nach etwas. Auch das Salz fehlt nicht. Dazu gibt es immer Schwarzen-Ingwer-Tee in den viel Zucker gekippt wird.
Bei Katalin wurde jetzt auuf einem Dreisteinofen gekocht und auch ein Grill wie wir ihn haben. Bei ihr hat das Essen auch gut geschmeckt. Da ich Ingwer mitgebacht habe, gab es jetzt auch den gleichen Tee, aber ansonsten können sie sich das nicht leisten und dann gibt es dort nur süßen Schwarztee. Als Lotte Nach dem Mittagessen vorbei kam, meinte sie zu mir, dass ihr Essen normaler weise schon nach nix schmeckt und da das Salz in der Familie ausgegangen ist, jetzt das Essen nun wirklich nachnix mehr schmeckt. Pole sana!
Der andere große Unterschied liegt bei Strom und Wasser. Die Familie von Lotta hat ein Solarhomesystem mit dem Handys aufgeladen werden können und ein Fernseher betrieben wird. Katalins Familie besitzt soweit ich das mitbekommen hab nur die Studilights die die Freiwilligen mitgebracht haben um Abends noch Licht zu haben. Das Wasser müssen alle auch noch von einem Brunnen holen, der nicht so weit entfernt ist.
Ich dagegen wohne im puren Luxus. Ich habe immer Wasser, da meine Familie 2 Wassertanks besitzt. Der eine ist im Boden eingelassen und mit dem anderen haben sie sich einen Wasserturm gebaut, sodass immer Wasser aus den Wasserhähnen kommt. Wenn ich einen Dusche hätte, könnte ich auch richtig duschen. Mit einer Pumpe, die notfalls mit einem Generator betrieben wird, kann Wasserturm Wassertank immer vollgemacht werden. Außerdem gibt es bei uns Steckdosen und dort kommt Strom raus, wenn denn grade kein Stromausfall ist.


Mich hat erstaunt, dass alle die da waren zur gleichen Zeit gegessen haben. Es gab eine große Platte, wo das Essen (Reis mit Fischsoße) drauf war. Außerdem wurde für Katalin extra eine Ecke nicht mit Fischsoße überschüttet, da sie Vegetarierin ist. Für sie gab es dann noch eine extra Soße. Dann haben wir alle zusammen von der Platte gegessen und ich wurde erst mal ausgelacht, da ich den Reis nicht zu einer Kugel formen konnte. Bei mir in der Familie macht mensch sowas nicht und im Gegensatz haben bei uns auch alle ihren eigenen Teller und essen zu unterschiedlichen Zeiten, auch wenn beim Essen immer viele Personen anwesend sind und herum wuseln, essen wir alle nicht zur gleichen Zeit. Gleich am Anfang hab ich beim Essen auch erst einmal die Hand verbrannt, denn das Essen war ziemlich heiß. Bei mir dagegen ist es immer lauwarm. So muss ich nie darum fürchten mir meine Hand beim essen zu verbrennen. (Wenn ihr jetzt zum zweiten mal das Wort Hand lest, hat das seine Richtigkeit. Ihr habt euch nicht verlesen und ich mich nicht verschrieben ;), denn hier gibt es kein Bestek.)


Das Essen war richtig lecker und ich habe auch zum ersten Mal zu meinem Reis mit Fischsoße Bananen bekommen. Saulecker! Nach dem Essen haben wir noch ein bisschen rum gelegen, gequatscht und die Aussicht genossen. Der Mond schien und hat sogar Schatten geworfen. So hell ist es nachts in letzter Zeit öfter. Das finde ich total schön. Als wir dann alle Müde waren sind wir zu Bett gegangen. Ich habe bei Katalin im Zimmer geschlafen und dafür ist Katalin zu Lotta gegangen und hat dort geschlafen. Denn ein Mädchen und ein Junge können hier nicht einfach zusammen in einem Zimmer schlafen.


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sind wir dann zum Strand aufgebrochen. Bevor wir baden gegangen sind, haben wir noch einen Juicy in einem der vielen Hotels dort Getrunken. Die Bedienung ist nett und dort konnten wir mit ihnen ein bisschen auf Kiswahili reden. Der Saft wurde für uns extra gepresst und wir durften selbst entscheiden, welche Früchte dort rein sollte. Als wir ausgetrunken hatten, kam Lennart endlich, der eine Kleine Irrfahrt hinter sich hatte, da er am falschen Platz ausgestiegen ist. Als endlich der kalte Wind ein bisschen nachgelassen hatte und die Flut kam sind wir schwimmen gegangen.
Im Wasser waren überall Holzflöcke, die das Seegras am wegtreiben hinderten. Das Seegras wurde bei Ebbe von Frauen geerntet.

Als wir wieder raus kamen, gab es schön Norddeutsches Wetter. Lennart hat es liebevoll Hamburger Wetter genannt. Ich fand es einfach nur kalt. Es war windig und total zugezogen. Als wir das Hotel gewechselt haben um etwas essen zu gehen, hat es richtig angefangen zu schütten, zum Glück erst nachdem wir angekommen sind. Eigentlich hatten Lennart und ich vor bei einer Chipsibude Essen zu gehen, die sind billiger und mensch fördert die lokale Wirtschaft. Aber in Matemwe gibt’s NIX!!! das ist kein Scherz. Fast so wie in Pete.
Dann hat es zwei Stunden lang ohne Unterbrechungen geschüttet. In Deutschland sagt mensch ja, dass es aus Kübeln gießt, aber das passt hier nicht. Es wäre korrekter zu sagen, es gießt aus Badewannen.
Gegen halb 5 mussten wir dann durch den Regen um noch ein Daladala zu bekommen. Wir waren plitsch nass als wir angekommen sind.
Zu Hause hab ich gefragt, ob es in Fuoni und Stone Town auch so geregnet hat. Meine Gastmutter meinte nur, dass hier schönes Wetter war. Irgendwas mach ich falsch an meinen freien Tagen, also Wettertechnisch ;)

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